Der Kampf um die Meisterschaft im Porsche Carrera Cup Deutschland spitzt sich zu. Beim Qualifikationstraining zum vorletzten Lauf auf dem Circuit de Catalunya (Spanien) unterstrich Jan Seyffarth (Querfurt) seine Ambitionen auf den begehrten Titel: Der Pilot des Teams SMS Seyffarth-Motorsport holte die Trainingsbestzeit und sicherte sich den ersten Startplatz vor dem UPS-Porsche-Junior Marco Holzer (Bobingen) und dem aktuellen Spitzenreiter René Rast (Steyerberg, MRS Team PZ Aschaffenburg).

Der 2,98 Kilometer lange Grand-Prix-Kurs bei Barcelona liegt dem 22-jährigen Seyffarth. Bereits Ende April hatte er hier im Porsche-Mobil1-Supercup eine souveräne Vorstellung gezeigt, als er auf die Pole-Position und schließlich als Laufsieger über den Zielstrich fuhr. Nun stellte Seyffarth seinen Porsche 911 GT3 Cup mit einer Zeit von 1:13,749 Minuten erneut an die Spitze des Feldes. Neben ihm startet bei dem 27-Runden-Rennen am Sonntag (21. September) der UPS-Porsche-Junior Marco Holzer aus der ersten Reihe. Der 20-Jährige, der 2008 seine erste Saison im schnellsten europäischen Markenpokal bestreitet, führte bis zwei Minuten vor dem Ende des Qualifyings die Zeitenliste an.

Mit nur vier Hundertstelsekunden Rückstand verpasste Holzer dann jedoch die Chance, zum ersten Mal im Porsche auf der Pole-Position zu stehen. Dem aktuellen Tabellenführer René Rast (109 Punkte) fehlten 54 Hundertstelsekunden auf die Bestzeit. Damit geht der 21-Jährige direkt hinter Seyffarth in das vorletzte Rennen des Porsche Carrera Cup Deutschland. In der Meisterschaftswertung, in der Seyffarth (96 Punkte) auf dem dritten Platz liegt, trennen die beiden lediglich 13 Punkte voneinander. Zweitplatzierter der Gesamtwertung ist Chris Mamerow (Waltrop, 97 Punkte). Der Pilot vom Team Mamerow Racing PZ Essen qualifizierte sich in Spanien allerdings nur als Elfter.

Vierter bei der Jagd um die beste Startposition wurde Jiri Janak (Tschechien), der für die Mannschaft von Schnabl Engineering PZ Koblenz unterwegs ist. Dahinter stellte Martin Ragginger (Österreich) seinen 911-Rennsportwagen auf die fünfte Position. Der 20-jährige UPS-Porsche-Junior teilt sich die dritte Startreihe mit Nicolas Armindo (Frankreich, ARAXA RACING PZ Reutlingen). Der Franzose zeigte zuletzt beim Finale des Porsche-Mobil1-Supercup in Monza (Italien) sein Können, als er vom zwölften Startplatz ganz nach vorne fuhr und als Laufsieger abgewinkt wurde.

Siebte und Achte des Qualifikationstrainings in Spanien wurden Robert Renauer (Jedenhofen, Farnbacher Racing PZ Nürnberg) und Uwe Alzen (Betzdorf, HP Team Herberth PZ Olympiapark). Alzens Teamkollege Jörg Hardt (Bonn) und Robert Lukas (Polen, SMS Seyffarth-Motorsport) machen die Top-Ten perfekt.

Jan Seyffarth (Startplatz eins):
Wir haben im Qualifying gepokert, da ich erst sechs Minuten vor dem Ende des Trainings auf die Strecke gefahren bin. Es gab zwei Möglichkeiten: entweder wir wären die kompletten Versager gewesen oder die Helden – diesmal hat alles gepasst und wir waren die Gewinner. Ich hatte eine perfekte Runde erwischt und stehe nun mit vier Hundertstelsekunden Vorsprung auf der Pole-Position. Für die Meisterschaft ist das optimal. René steht auf Startplatz drei und Chris nur auf Rang elf. Daher werde ich morgen kein zu hohes Risiko eingehen. Schließlich habe ich die beste Position, um die 20 Punkte zu holen.

Marco Holzer (Startplatz zwei):
Im ersten Freien Training war ich Zweiter und im zweiten Freien Training Erster. Nun stehe ich auf Startplatz zwei, viel besser hätte es an diesem Wochenende bisher nicht laufen können. Klar bin ich ein bisschen enttäuscht, dass mich Jan so kurz vor Schluss auf den zweiten Startplatz verdrängt hat. Immerhin hätte es hätte meine erste Porsche-Pole sein können. Was soll´s. Ich bin froh, auf Platz zwei zu stehen und den Rest des Feldes hinter mir zu haben. Das Team hat einen fantastischen Job gemacht und mir ein perfektes Fahrzeug gegeben. Morgen muss ich meine bisherige Leistung umsetzen und dann hoffe ich, wie schon am Nürburgring, mit einem Pokal nach Hause fahren zu können.

René Rast (Startplatz drei):
Ich bin recht zufrieden mit dem Qualifying-Resultat. Startplatz drei ist eine gute Ausgangsposition für das Rennen. Zudem steht Chris Mamerow nur auf Rang elf. Natürlich habe ich Jan vor mir, aber das sehe ich sehr entspannt. Selbst wenn ich morgen nur hinterherfahre und kein Wort um den Sieg mitreden kann, habe ich mein Ziel für dieses Wochenende erfüllt. Ich muss nur in Ziel kommen. Daher werde ich eher konservativ fahren und kein Risiko eingehen, um weiter nach vorne zu fahren.