Jung und alt wechselten sich in den freien Training des Porsche Carrera Cups in Barcelona ab. Die Bestzeiten gingen mit Uwe Alzen und Marco Holzer an einen sehr erfahrenen und einen eher unerfahrenen Fahrer. Am Vormittag markierte der ehemalige DTM-Pilot Alzen mit 1:14.794 Minuten die erste Richtzeit, welche von Porsche-Junior Holzer am späten Nachmittag um eine halbe Sekunde unterboten wurde.

Die meisten Blicke richteten sich aber auf das Spitzen-Trio der Meisterschaft - René Rast, Chris Mamerow und Jan Seyffarth. Rein von den Rundenzeiten machte der Tabellenführer Rast den besten Job: er ließ seine beiden Konkurrenten im Kampf um den Titel in beiden Trainingssitzungen hinter sich. "Wenn sie auch den Rest des Wochenendes hinter mir bleiben, wäre ich sehr zufrieden", sagte Rast, der kurz vor dem Trainingsende von der Spitze verdrängt wurde.

Noch ist alles möglich

"Aber es ist mir egal, auf welchem Platz ich im Training lande. Wir haben gezeigt, dass wir schnell sind." Schließlich wäre es heute nur um das richtige Abstimmen des Autos gegangen, so der MRS-Pilot weiter. "Meine schnellste Runde war gar nicht sonderlich gut, da ist noch einiges drin", berichtete Rast im Gespräch mit dem adrivo Motorsport Magazin.

Seyffarth hat 2008 schon in Barcelona gewonnen, Foto: Porsche
Seyffarth hat 2008 schon in Barcelona gewonnen, Foto: Porsche

Schon im April machten die Porsche Piloten den Kurs vor den Toren Barcelonas unsicher, damals noch im Rahmen der Formel 1 beim Supercup. "Vom Fahrverhalten ist das keine große Umstellung, nach ein paar Runden hat man es drin", so Rast. Ein kleiner aber feiner Unterschied ist lediglich der andere Gummi: "Im Gegensatz zum Formel1-Gummi bringt es bei der DTM keine Zeit." Daher wird das Qualifying etwas entspannter, das man nicht schon zu Beginn eine schnelle Runde setzen muss.

Jan Seyffarth landete in beiden Trainings mit geringem Rückstand auf den Positionen fünf und sechs. "Zuerst haben wir noch etwas mit dem Setup gekämpft, aber zum Schluss haben wir ein gutes gefunden", berichtete Seyffarth, der seine schnellste Zeit auf gebrauchten Pneus absolvierte. "Demnach sollten morgen noch ein paar Zehntel drin sein, das stimmt mich zuversichtlich."

Mamerow muss aufholen

"Der Querfurter zeigte sein Können auf der spanischen Strecke bereits im Supercup, wo er sich zunächst die erste Pole und einen Tag später den ersten Sieg holte. "Das versuche ich an diesem Wochenende zu wiederholen", sagte Seyffarth. "Jetzt sind die Bedingungen aber ein wenig anders, es ist nicht so heiß wie noch im April." Eine gute Startpositonen ist für den Blondschopf essentiell - was sonst passieren kann, erfuhr er im letzten Jahr, als er in der ersten Kurve eingeklemmt wurde und an Boden verlor.

Chris Mamerow muss für das Qualifying noch etwas Boden gutmachen. Der Student belegte in den Trainings jeweils den achten Rang und musste am Ende des Tages mit einem Rückstand von 0,125 Sekunden leben - das ist nicht viel, doch bei der enormen Konkurrenzdichte kann schon ein kleiner Zeitunterschied den Ausschlag geben.