Zwei Wochen nach seinem überragenden Sieg in Zandvoort hat Jan Seyffarth erneut deutlich gewonnen. Auf dem Nürburgring nutzte der ehemalige Porsche-Junior eine Konflikt zwischen René Rast und Chris Mamerow aus, um sich in Führung zu setzen und das Rennen deutlich zu gewinnen. Hinter ihm landeten mit Martin Ragginger und Marco Holzer seine beiden Nachfolger aus dem Team von Olaf Manthey auf dem Podium.

Schon in der dritten Kurve kam es in der Spitzengruppe zu der entscheidenden Situation, welche die Meisterschaft wieder richtig spannend machen sollte. In der ersten engen Ecke waren sich Rast, Mamerow und Seyffarth noch einig, doch nur zwei Kurven weiter passierte das, was nicht passieren sollte: Mamerow setzte sich außen neben Rast und war schon fast vorbei, als er einen Schlag bekam und sich drehte. Mitten auf der Strecke stehend war der grün/weiße Porsche ein großes Hindernis und wurde von mehreren anderen Fahrzeugen touchiert - für Mamerow war das Rennen gelaufen, auch wenn er noch weiterfahren konnte.

Seyffarth konnte sich die Aktion aus aller Ruhe anschauen und lachte sich wenig später ins Fäustchen: Rast kassierte für sein Vergehen eine Durchfahrtsstrafe und gab die Führung an den Querfurter ab. Der kontrollierte die Führung bis zur Zieldurchfahrt und ist damit zurück im Meisterschaftskampf, denn Mamerow und Rast konnten nach der ereignisreichen ersten Runde nur noch Schadensbegrenzung betreiben. Der Tabellenführer Rast wurde als Siebter gewertet, Mamerow beendete das Rennen auf dem elften Rang.

"Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte", lachte Seyffarth nach seinem zweiten Saisonsieg. "Meine Taktik ging voll auf, denn ich wollte mich von Anfang an nur aus allem raushalten. Später hatte ich einen großen Vorsprung und konnte es etwas ruhiger angehen lassen, musste aber trotzdem hoch konzentriert bleiben." In der Meisterschaft ist Seyffarth jetzt wieder voll dabei. "Vor Zandvoort hatte ich noch 24 Punkte Rückstand, jetzt sind es nur noch - es ist noch alles möglich."

Beide Junioren kamen auf das Podest, Foto: Porsche
Beide Junioren kamen auf das Podest, Foto: Porsche

Auch wenn man es kaum glauben mag, waren neben den drei Titelkandidaten noch andere Piloten unterwegs. So lieferten sich Martin Ragginger und Jörg Hardt einen spannenden Kampf um die zweite Position - doch das Team Herberth Motorsport blieb ohne Glück. Nachdem Uwe Alzen schon früh die Segeln streichen musste, schied auch Hardt auf einem Podestplatz liegend aus. Große Freude gab es dagegen beim Porsche-Juniorteam: Ragginger und Marco Holzer holten sich ihre ersten Podestplätze der Saison

"Es ist einfach unglaublich, das war wohl das härteste Rennen in meiner bisherigen Karriere", gab ein erschöpfter Marco Holzer im Gespräch mit motorsport-magazin.com zu Protokoll. "Es war richtig heiß im Auto, aber das ist jetzt egal. Ich freue mich riesig über mein erstes Podium, vor allem weil es für Manthey das Heimrennen ist. Ich hoffe es geht bei den nächsten Rennen so weiter."