Der Norisring ist auch für die Carrera Cup-Piloten etwas Besonderes. Überbewerten sollte man die Zeiten vom Freitag jedoch nicht. "Sie sind gar nicht aussagekräftig", sagte beispielsweise der Schnellste des Tages Patrick Huisman im Gespräch mit motorsport-magazin.com. "Man erkennt eine Tendenz, aber alles ist so eng zusammen, dass P1 von heute morgen auch P5 oder P8 sein könnte." Jörg Hardt erwartet im Qualifying sogar eine Lotterie. "Es ist immer schwierig, eine freie Runde hinzubekommen", verriet er uns. "Aber bei mir lief es heute gut, obwohl meine Zeiten noch nicht aussagekräftig waren - bei den anderen aber sicher schon."

Chris Mamerow ist nach den Plätzen 1 und 3 in den beiden Freien Trainings gelassen. "Es sieht gut aus", sagte er uns. "Wenn man sieht, wer um mich herumsteht, ist das gut für die Meisterschaft." Sein Auto fühlte sich sehr gut an, besonders im Schöller S, wo es sehr auf ein gutes Setup ankomme. "Auf dem Rest der Strecke muss man nur gut auf der Bremse und bei der Traktion sein." Im ersten Sektor müsse er noch etwas arbeiten, ansonsten sieht er aber gute Chancen für den Samstag.

Damit spiegelt er die Meinung von René Rast wieder. Der Meisterschaftsführende sieht sich nach dem Freitag im Soll. "Ich bin noch keine neuen Reifen gefahren", verriet er motorsport-magazin.com. "Stattdessen haben wir uns auf das Rennen vorbereitet und uns die Reifen fürs Quali aufgespart." Darin peilt er die Top-5 an. "Wenn es noch weiter nach vorne geht, ist das immer gut, aber die Top-5 wären okay." Den neuen Asphaltbelag sieht Rast nur halbwegs als Verbesserung. "Man sieht es, es ist auch etwas ruhiger als sonst, aber nur ganz marginal."

Durch den Gummiabrieb werde der Kurs ohnehin mit jedem Tag besser und schneller. Huisman hegt deshalb einige Hoffnungen für den Samstag. "Auch mein Teamkollegen Thomas Jäger war gut dabei, also haben wir anscheinend ein gutes Setup gefunden." Nur der Gewichtsunterschied stört den Niederländer mal wieder. "Das ist hier ein großer Nachteil", so Huisman. "Wir haben das mal ausgetestet mit verschiedenen Gewichten und je nach Strecke habe ich zu 98% der Fahrer im Feld einen Nachteil von zwei bis vier Zehnteln." Das wirke sich noch schlimmer aus, weil die Autos in diesem Jahr so eng zusammen liegen. "Deswegen werde ich mich weiter dafür stark machen, dass sich am Reglement etwas verändert."