Die Angst vor der ersten Kurve war unbegründet: das Porsche-Feld kam gesittet durch Kurve 1. Den Rest der ersten Runde überstanden die Piloten jedoch nicht ohne fliegende Autos, zerbröselte Werbeschilder und ausreitende Porsche. Noch bevor die erste Runde zu Ende gefahren war, kam bereits das Safety Car auf die Strecke.

Direkt am Start ereignete sich das entscheidende Überholmanöver: Jörg Hardt zog von Platz 2 an René Rast vorbei. "Mein Start war nicht schlecht, aber auch nicht gut", sagte Rast gegenüber motorsport-magazin.com. "Jörg war etwas besser auf der Bremse und ich habe ihm den Platz gelassen, den er brauchte, sonst wären wir uns ins Auto gefahren." Das war Rast zu riskant. Denn mit seinem zweiten Platz übernahm er die alleinige Führung in der Gesamtwertung. "Da ist der zweite Platz fast wie ein Sieg."

Jörg Hardt machte das Rennen ebenso Spaß. "Besser konnte das Wochenende nicht laufen", sagte er. "Es war kein Bombenstart, aber ich blieb innen, bremste später als er und bin so vorbeigegangen." Danach entwickelte sich das Rennen zu einer Ziehharmonika. "Mal war ich schneller, mal die beiden Verfolger", sagte uns Hardt. "Aber es war nie so gefährlich, dass sie mich hätten angreifen können."

Aus Sicht von Rast war das durchaus beabsichtigt. "Mein Rennen war eher unspektakulär", so Rast. "Ich bin Jörg hinterher gefahren, wollte nichts riskieren und habe auf einen Fehler gewartet, der nicht kam." Auch der Drittplatzierte Thomas Jäger hoffte auf einen Zwischenfall vorne, doch mit Platz 3 war der ehemalige DTM-Pilot sehr zufrieden. "Klar habe ich gewartet, dass etwas passiert, aber alle sind fair gefahren - so soll es sein", sagte er uns. "Es wäre schön, wenn es jetzt so weitergehen würde, aber wir müssen das Auto erst noch besser verstehen. Dann können wir vielleicht auch wieder nach vorne fahren."

Hinter Jäger holte Jan Seyffarth in den Schlussrunden auf. "Aber irgendwie bin ich auf den vierten Platz festgelegt", sagte Seyffarth motorsport-magazin.com. "Ich weiß, dass es hundertprozentig besser hätte laufen können. Aber ich habe mir gleich am Anfang einen Bremsplatten eingehandelt." Somit konnte er am Ende nicht mehr genug zulegen. Den verlorenen Platz vom Start holte sich Seyffarth dennoch zurück. "Das war nicht so schlecht."