Pole Position und Podium auf dem Nürburgring. Lechner Huber Racing-Pilot Jeffrey Schmidt hat sein Faible für die Traditionsstrecke in der Eifel einmal mehr unter Beweis gestellt. Im Qualifying am Samstag ging es eng zur Sache. Die besten Sieben im ersten Zeittraining trennten gerade einmal 0,076 Sekunden. Schmidt erzielte die Pole Position für das Sonntagsrennen und Startplatz fünf für den Samstagslauf. Dort verfehlte er das Podium nur knapp, dafür schlug er im zweiten Rennen mit Platz zwei zurück. Damit holte der Schweizer seinen dritten Podestplatz auf dem Nürburgring. Der Eifel-Kurs ist somit eine von Schmidts Paradestrecken, nur auf dem Hockenheimring war er bislang erfolgreicher.

Jeffrey, du hast deine fünfte Pole Position im Porsche Carrera Cup eingefahren. Für das erste Rennen reichte es nur für Startplatz fünf. Was war los?
Das Qualifying war der Wahnsinn! Ich habe die Pole Position für das zweite Rennen geholt, viel besser geht's nicht. Spannender war aber der Kampf um die Startplätze für den ersten Lauf. Die ersten sieben Fahrer lagen innerhalb von sieben Hundertstelsekunden. Über eine Rundenzeit von 1:30 Minuten ist das fast schon weltrekordverdächtig. Mir haben lediglich 0,04 Sekunden auf die Bestzeit gefehlt, was nur zu Startplatz fünf gereicht hat.

Du hast dich im ersten Rennen nach vorne gekämpft und sogar das Podium war in greifbarer Nähe...
Der Start war schon okay, allerdings konnte ich keine Positionen gutmachen. In der vierten Runde habe ich mich an meinen Vordermann herangesaugt und ihn ausgebremst. Danach schloss ich ziemlich schnell auf die beiden Autos auf, die um die Plätze zwei und drei kämpften. Mehr war zu dem Zeitpunkt jedoch nicht möglich, denn uns hat etwas die Pace gefehlt. In den letzten zwei Runden hab ich mir einen ziemlich coolen Fight mit dem Drittplatzierten Nick Yelloly geliefert, der aber leider nicht immer ganz fair verlief. Er kämpft da schon mit sehr harten Bandagen. In der letzten Kurve vor der Zieleinfahrt habe ich etwas Schwung verloren und dadurch fast den vierten Platz. Meinen Verfolger und mich trennten am Schluss gerade einmal 15 Tausendstel-Sekunden.

Das zweite Rennen bist du von Startplatz eins angegangen und hast es auf Position zwei beendet. Wie ist das abgelaufen?
Ich hatte einen super Start, habe mich gut verteidigt und versucht, so lange wie möglich vorne zu bleiben. Aber Michael Ammermüller, mein Teamkollege im Supercup, setzte wie die meisten Fahrer im vorderen Feld auf einen neuen Reifensatz. Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis er an mir vorbeikommen würde. Meine Devise war, weiter nach vorne zu pushen, denn von hinten drohten die anderen Fahrer auf neuen Pneus aufzuschließen. Ich bin aber konzentriert durchgefahren und konnte am Schluss den zweiten Platz problemlos verwalten.

Du hast jetzt über einen Monat Rennpause. Sehnst du das Saisonfinale schon herbei?
Als Rennfahrer sitzt du natürlich gerne im Rennwagen. Daher finde ich es eher schade, dass die Saison bald vorbei ist. Je mehr Rennen man fährt, desto schneller vergeht das Jahr und desto kürzer kommt es einem vor. Von mir aus würde ich noch mehr Rennen fahren wollen. Aber ich habe auch zuhause viel zu tun. Die Uni geht demnächst wieder los. Das wird mich ordentlich vereinnahmen.

Du kehrst vom 14. bis 16. Oktober zum Saisonfinale im Carrera Cup auf den Hockenheimring zurück. Die Paradestrecke des Jeffrey Schmidt...
Darauf freue ich mich natürlich besonders. Der Hockenheimring liegt mir einfach. Dort stand ich in den letzten sechs Rennen auf dem Podest. Wir haben uns für Hockenheim einen extra Reifensatz aufgespart, denn dort wollen wir natürlich glänzen und ganz oben stehen. Der Kurs ist einfach einzigartig und kommt meinem Fahrstil sehr entgegen. Ich hoffe, eine gute Show bieten zu können, denn ich erwarte viele Fans aus der Schweiz.