Die Halbzeitbilanz von Philipp Eng (Team Deutsche Post by Project 1) im Porsche Carrera Cup Deutschland kann sich sehen lassen: Vier Siege in neun Rennen. Zwei davon erzielte er am Wochenende im niederländischen Zandvoort. Dort setzte sich der Österreicher mit seinem 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup am Samstag gegen Michael Ammermüller (D/The Heart of Racing by Lechner) und Alex Riberas (E/The Heart of Racing by Lechner) durch, am Sonntag gewann er vor Riberas und Nicki Thiim (DK/Küs Team 75 Bernhard). "Ich bin fit, ich bin mental gut vorbereitet und ich gehe mit Spaß in jedes Rennen. Das Gefühl am Ende ganz oben auf dem Podium zu stehen, ist einfach unbeschreiblich. Allerdings weiß ich auch, dass noch acht Rennen im Carrera Cup vor mir liegen und die Konkurrenz stark ist", erklärte Eng nach seiner vierten Champagnerdusche.

Der 4,307 Kilometer lange Dünenkurs verlangte den 22 Piloten einiges ab. Eng und Riberas, die von den Startplätzen eins und zwei kamen, erwischten beide einen guten Start und setzten sich in den ersten Runden vom Starterfeld ab. Doch hinter ihnen konnte der an Position drei liegende Ammermüller sich nicht gegen einen starken Thiim wehren und musste den Dänen im zweiten Umlauf vorbei lassen. Die Podiumsplätze waren damit vergeben. Trotz einer kurzen Safety-Car-Phase gegen Rennende fuhr Eng mit einem Vorsprung von drei Sekunden ins Ziel. Für Zandvoort konnte Eng die Trainingsbestzeit ebenso für sich verbuchen wie zwei Mal Pole-Position, zwei Mal die schnellste Rennrunde und zwei Rennsiege. Riberas schob sich mit den Plätzen zwei und drei in der Meisterschaft nach vorne: "Das war für mich ein richtig gutes Wochenende in Zandvoort. Wir führen in der Teamwertung und in der Fahrerwertung bin ich jetzt Zweiter."

Im Sonntagsrennen belegte Ammermüller den vierten Platz vor Christian Engelhart (D/TECE MRS-Racing). Als bester Porsche-Junior kam der 19 Jahre alte Matteo Cairoli (I/Team Deutsche Post by Project 1) als Sechster ins Ziel. "Das war ein tolles Rennen für mich mit einem guten Ergebnis. Ich hatte spannende Zweikämpfe mit Robert Renauer, Connor de Phillippi und Christopher Zöchling. Alles lief fair ab und es hat richtig Spaß gemacht", sagte ein zufriedener Cairoli.

Eng ließ der Konkurrenz keine Chance, Foto: Porsche
Eng ließ der Konkurrenz keine Chance, Foto: Porsche

Einen beeindruckenden Kampfgeist bewies Christopher Zöchling (A/Konrad Motorsport), der von Startplatz 13 kam und das Rennen auf Rang sieben beendete. Robert Renauer (D/Herberth Motorsport) wurde Achter. Porsche-Junior Sven Müller (D/Lechner Racing Middle East) sammelte Punkte auf Platz neun. "Das zweite Rennen des Wochenendes ist leider nicht so gut gelaufen. Jetzt müssen wir schauen, woran es liegt. Beim nächsten Mal bin ich wieder bei der Musik", analysierte Müller. Jeffrey Schmidt (CH/Lechner Racing Middle East) sah als Zehnter die Zielflagge. Porsche-Junior Connor de Phillippi (Land-Motorsport) haderte mit der Safety-Car-Phase: Der 22-jährige US-Amerikaner lag vor dem Re-Start auf Position sechs und wurde am Ende Elfter. "Die vor mir liegenden Fahrer haben plötzlich sehr stark runtergebremst und ich musste durch den Kies, um Kontakt zu vermeiden. Das ist natürlich ärgerlich", sagte de Phillippi.

In der Gesamtwertung führt Eng, der den Porsche Carrera Cup Deutschland im vergangenen Jahr gewann, nach neun von 17 Rennen mit 154 Punkten vor Riberas mit 112 Punkten. Auf Platz drei liegt Engelhart mit 109 Zählern, Vierter in der Fahrerwertung ist Ammermüller mit 107 Punkten.

Die Läufe zehn und elf des Porsche Carrera Cup Deutschland werden vom 31. Juli bis zum 2. August im österreichischen Spielberg ausgetragen. Der Red Bull Ring wird für einige Fahrer und Teams zum Heimspiel. Christopher Zöchling kommt gebürtig aus Bruck an der Mur in der Steiermark. Der Salzburger Philipp Eng reist als Gesamtführender in sein Heimatland. Hinzu kommen Teams, mit Österreichern an der Spitze: Die Mannschaft rund um Walter Lechner Senior mit den Teams Lechner Racing Middle East und The Heart of Racing by Lechner kommt mit Firmensitz in Faistenau aus der Region rund um Salzburg. In der Nähe des Red Bull Rings wurde Franz Konrad geboren. Der Chef von Konrad Motorsport kommt aus Graz.