Nach einem spannenden Zweikampf mit Porsche-Junior Sven Müller (D/Team Deutsche Post by Project 1) verwies Eng auf dem Nürburgring seinen Teamkollegen auf Platz zwei und Jeffrey Schmidt (CH/Lechner Racing Academy ME) auf Platz drei. "Von Startplatz sechs gewinnt man auch nicht alle Tage ein Rennen. Als ich auf dem Podium stand, fühlte ich mich einfach unglaublich glücklich", sagte ein strahlender Sieger, der aus Salzburg kommt, aber in Stuttgart lebt.

Nach dem turbulenten Rennen am Samstag sahen die Zuschauer am Sonntag im Porsche Carrera Cup Deutschland spannende Teamduelle. Da Nicki Thiim (DK/QPOD Walter Lechner Racing) aufgrund des am Vortag beschädigten Fahrzeugs nicht starten konnte, blieb der Startplatz in der ersten Reihe neben Müller leer. Der 22-jährige Müller aus dem rheinland-pfälzischen Bingen erwischte einen guten Start und setzte sich an die Spitze des Feldes. Im zweiten Umlauf verbremste er sich jedoch und der Niederländer Pieter Schothorst (Mc Gregor powered by Attempto Racing) ging in Führung. Als Schothorst im dritten Umlauf eine kleine Lücke ließ, nutze Müller seine Chance und ging vorbei. Dabei berührten sich beide Fahrzeuge, Schothorst fiel zurück und beendete das Rennen auf Platz 24.

Ab Runde drei fuhr Eng direkt hinter Müller. Das Project-1-Teamduell sorgte für ordentlich Spannung an der Spitze. Im dreizehnten Umlauf gelang es Eng an Müller vorbei zu gehen und diesen Platz ins Ziel zu retten. "Ich hatte zwischenzeitlich mit dem Sieg geliebäugelt, aber bei der Leistungsdichte bei uns im Team wird jeder noch so kleine Fehler bestraft. Trotzdem freue ich mich über wichtige Meisterschaftspunkte", erklärte Müller. Auch Schmidt war mit Platz drei zufrieden: "Das gibt neue Kraft und Motivation für den Saisonendspurt. Da wollen wir genau so weitermachen, wie wir jetzt aufgehört haben." Sein Teamkollege Clemens Schmidt (Lechner Racing Academy ME) sah als Vierter die Zielflagge, doch der Österreicher wurde nach dem Rennen mit einer Zeitstrafe belegt, da er sich in einer Schikane einen Streckenvorteil verschafft hatte.

Einen harten, aber fairen Zweikampf lieferten sich die Konrad-Piloten Christian Engelhart (D/Konrad Motorsport) und Christopher Zöchling (A/Konrad Motorsport) auf den nachfolgenden Plätzen. Eine große kämpferische Leistung zeigte Michael Ammermüller (D/Walter Lechner Racing Team), der von Startplatz 15 kam und als Sechster gewertet wurde.

Porsche-Junior Connor de Phillippi (USA/Förch Racing by Lukas Motorsport) kam nach einer Durchfahrtstrafe auf Platz 18 ins Ziel. Der 460 PS starke Porsche 911 GT3 Cup von Porsche-Junior Alex Riberas (E/Attempto Racing by Häring) ließ sich am Rennwochenende nach der Kollision am Samstag nicht mehr reparieren. "Das ist sehr ärgerlich zumal ich unverschuldet in den Crash verwickelt war. Jetzt muss ich nach vorn blicken", erklärte Riberas.

Nach zwölf von 18 Läufen führt in der Gesamtwertung jetzt Engelhart mit 129 Punkten. Earl Bamber (NZ/Team 75 Bernhard) liegt mit 128 Zählern dahinter. Der Neuseeländer, der an diesem Wochenende im Porsche Carrera Cup Asia fuhr und dort in den Rennen Platz eins und zwei belegte und die Tabellenführung inne hat, kann aufgrund von Terminüberschneidungen nicht mehr in Deutschland fahren kann. Hinter Bamber rangiert Ammermüller mit 124 Punkten auf Platz drei vor Porsche-Junior Müller (116).

Das siebte Meisterschaftswochenende des Porsche Carrera Cup Deutschland findet vom 12. bis 14. September auf dem Lausitzring statt. Der 3,478 Kilometer lange Kurs ist eingebettet in ein Hochgeschwindigkeitsoval und in dieser Form einmalig in Deutschland. Der Däne Nicki Thiim (QPOD Walter Lechner Racing) gewann bereits drei Mal in der Lausitz und ist daher besonders motiviert für die Saisonläufe 13 und 14. "Ich freue mich schon sehr, da es in der Vergangenheit immer recht gut für mich auf dieser Strecke lief. Ich will wieder ganz oben auf dem Treppchen stehen", sagt der 25-Jährige.