Im österreichischen Spielberg verwies der Neuseeländer in einem actionreichen Rennen den 20 Jahre alten Porsche-Junior Alex Riberas (E/Attempto Racing powered by Häring) auf Platz zwei. "Wir hatten ein sensationelles Rennen. Es war vielleicht eines der besten, das ich je hatte. Mit Alex war es unglaublich eng", sagte ein begeisterter Bamber. Als Dritter sah der Österreicher Philipp Eng (A/Team Deutsche Post by Project 1) die Zielflagge, doch der 24-Jährige wird aufgrund eines schwebenden Berufungsverfahrens bis zur Entscheidung in den kommenden Wochen außerhalb der Wertungstabellen geführt. Damit rückte der nachfolgende Michael Ammermüller (D/Walter Lechner Racing Team) vor gut gefüllten Zuschauer-Tribünen auf's Podium.

Riberas ging mit seinem 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup von der Pole-Position in den zehnten Meisterschaftslauf. Direkt nach dem Start setzte ihn Bamber bereits unter Druck, doch der Spanier blieb vorn. Aufgrund einer Kollision kurz nach dem Start im hinteren Fahrerfeld rückte das Safety-Car aus und führte die Fahrzeuge so lange um die Strecke, bis die involvierten Autos nach zwei Runden geborgen werden konnten. Beim Restart gelang es Riberas zunächst, sich von seinen Verfolgern abzusetzen, doch nach sieben Umläufen auf dem 4,326 Kilometer langen Kurs erblickte er Bamber erneut ganz nah in seinem Rückspiegel. "Ich wollte ihn unbedingt hinter mir halten, doch in der zwölften Runde bremste ich einige Zentimeter zu spät und Earl ging vorbei. Trotzdem ist Platz zwei bei 37 Fahrern ein tolles Ergebnis", sagte Riberas.

Das ereignisreiche Rennen mit zahlreichen Überholmanövern wirbelte ebenso wie das Rennen am Samstag die Meisterschaftswertung durcheinander. Christopher Zöchling (A/Konrad Motorsport), der als Führender an den Red Bull Ring gereist war, erwischte mit Platz acht und einem Ausfall ein Wochenende zum Vergessen. Die Porsche-Junioren Connor de Phillippi (Förch Racing by Lukas Motorsport) und Sven Müller (D/Team Deutsche Post by Project 1) sammelten am Sonntag mit den Plätzen acht und neun wichtige Meisterschaftspunkte. "Leider gelang mir kein guter Start und auch danach hatte ich mir mehr versprochen. 13 Punkte am Wochenende könnten am Ende in der Meisterschaft dennoch wichtig werden", analysierte der US-Amerikaner sein Rennen. "Das Rennen war okay. In der vierten Runde ist mir jemand gegen mein hinteres, rechtes Rad gefahren. Ab dem Zeitpunkt war das Auto sehr schwer zu fahren. Es kommen noch acht Rennen und alle sind eng zusammen. Es ist noch viel möglich", sagte Müller.

Bamber liegt mit 128 Punkten an der Spitze der Gesamtwertung, doch der Pilot aus Neuseeland mit Wohnsitz in Malaysia konzentriert sich bis zum Ende der Saison auf seine Teilnahme am Porsche Carrera Cup Asia und wird aufgrund von Terminüberschneidungen nicht mehr in Deutschland fahren. Hinter Bamber rangiert der Deutsche Christian Engelhart (Konrad Motorsport) mit 111 Zählern auf Platz zwei. Ammermüller hat 104 Zähler auf seinem Konto, de Phillippi 102 Punkte und Zöchling rutschte mit 100 Punkten von Platz eins auf Platz fünf. In zehn von 18 Rennen gab es mit Bamber, Zöchling, Engelhart, de Phillippi, Ammermüller und Thiim sechs verschiedene Sieger.

Weiter geht es im Porsche Carrera Cup auf dem Nürburgring und damit auf einer echten Traditionsstrecke. Der Kurs in der Eifel war in der 25-jährigen Historie der Meisterschaft stets fester Bestandteil im Rennkalender. Zuletzt sicherte sich Engelhart im Vorjahr die Pole-Position und münzte diese anschließend in einen Start-Ziel-Sieg um. Auch in diesem Jahr will der Köschinger wieder um Siege und Podestplätze auf der 3,629 Kilometer langen Strecke des Nürburgrings kämpfen. Das sechste Rennwochenende der Saison findet vom 15. bis 17. August statt.