Schaut man sich die Historie der Carrera-Cup Rennen am Norisring an, kommt man an den Gelben aus Lohne nicht vorbei. Der Kurs in der zweitgrößten Stadt Bayerns ist für Siege aus dem Hause Project 1 prädestiniert, denn sowohl im Jahr 2011 als auch bei den beiden Rennen 2012 konnte die Mannschaft aus dem niedersächsischen Lohne souveräne Siege einfahren. Für das Team ‘Deutsche Post by Project 1‘ und Meisterschaftsfavorit Sean Edwards Grund genug, alles in die Waagschale zu werfen, um auch auf nationaler Ebene den ersten Sieg 2013 einzufahren.

Teamchef Paul Schlotmann, seit 2009 an Bord des Teams ‘Deutsche Post by Project 1‘, sieht seine Mannschaft auf dem richtigen Weg und hofft auf den Sieg für Project 1. "Ich liebe es, jedes Jahr aufs Neue, an den Norisring zu kommen. Dort hat man ein klein wenig das Flair und das Gefühl vom glamourösen Monaco. Am besten genießt sich das natürlich mit einem Sieg. Auch wenn der im Carrera Cup bisher ausgeblieben ist, sehe ich uns 2013 bisher voll im Plan und wir werden auch im Carrera Cup gewinnen. Da bin ich mir sicher."

Mit Stolz weist Paul Schlotmann auf die bisherige Leistung seines Teams hin. "Wir haben in dieser Saison zwei Missionen zu erfüllen, was wir bisher exzellent hinbekommen. Zum einen wollen wir mit Sean Edwards den Fahrertitel holen und haben als Zweitplatzierte alle Chancen dazu, zum anderen wollen wir die beiden Junioren Sean Johnston und Jeffrey Schmidt möglichst schnell zu Topfahrern im Feld ausbilden." Gerade das hat das Team mit Platz drei für Jeffrey Schmidt im vergangenen Rennen am Lausitzring bereits erreicht. "Nach und nach erreichen wir unsere Ziele und diese Erfolgserlebnisse machen mich stolz, ein Teil des Ganzen zu sein. Mein Dank gilt an dieser Stelle dem gesamten Team, das für den Erfolg Tag um Tag hart arbeitet." Paul Schlotmann ist für sich und sein Projekt Feuer und Flamme. Im Zusammenspiel mit dem Fahrzeugingenieur Konstantin Kotitsas und seinen Technikern zeigt er sich dafür verantwortlich, den Fahrern das bestmögliche Material und Set-Up zur Verfügung zu stellen.

Die Mission von Topfavorit Sean Edwards ist klar, den Abstand auf den Tabellenersten Kévin Estre zu verkürzen. Auch wenn das vergangene Jahr auf Grund von Motorproblemen für Sean Edwards richtungsweisend in Sachen Meisterschaft war, sind die Erinnerungen an die 2,3 km lange Strecke mit insgesamt 8 Kurven für den Briten durchweg positiv. "Das Wetter, die Fans, die Strecke und einfach die gesamte Atmosphäre, der Norisring ist immer ein Highlight in der Saison. 2011 konnte ich hier bereits gewinnen und in diesem Jahr möchte ich das wiederholen. Am liebsten gleich in beiden Rennen." Worauf es ankommt, das weiß Edwards aus den Erfahrungen von 2012, "Besonders am Norisring ist das Qualifying elementar wichtig für den gesamten Rennverlauf. Die erste Kurve birgt immer die Gefahr, in einen Unfall verwickelt zu werden, wenn man im Mittelfeld startet. Gleich am Samstag müssen wir uns für Startplatz 1 qualifizieren."

Die beiden Rookies im Team ‘Deutsche Post by Project 1‘ wollen es ihm gleichtun und setzen sich ebenso hohe aber realistische Ziele. Nach der besten Saisonleistung und dem Podium am Lausitzring hat Jeffrey Schmidt Gefallen daran gefunden: "Das letzte Rennen war einfach gigantisch. Schon im siebten Lauf der Saison auf dem Podium zu stehen hätte ich nicht gedacht. Das war ein unglaubliches Gefühl und ich hoffe erneut auf eine solche Chance." Grundstein für diese Leistung war Platz 5 im Qualifying und auch das weiß Schmidt bestens einzuordnen: "Je besser der Startplatz, umso größer die Chance auf eine Topplatzierung in den beiden Rennen. Der Schlüssel liegt im Qualifying und da werde ich alles geben.", so ein selbstbewusst aufgestellter Jeffrey Schmidt.

Zweiter im Bunde der Junioren des Project 1 Teams ist der 22-jährige Wahldinklager Sean Johnston. Auch seine Lernkurve zeigt steil nach oben. Der Amerikaner der sich seinen Traum vom Rennen fahren mehr oder weniger über eine Spielkonsole ermöglichte, kennt den Norisring bisher überhaupt nicht. "Auf dem Papier und auf Videos sieht die Strecke wirklich gut aus, mit vielen Topspeedpassagen und guten Überholmöglichkeiten. Ich freue mich auf die Atmosphäre und auf das Racing zwischen den Leitplanken des Stadtkurses. Das erfordert viel Mut, aber mir bereitet es sehr viel Spass. Ich konnte bereits in Monaco mein Rennen ohne Zwischenfall beenden und das ist auch das Ziel für mich am Norisring. Sean Edwards ist hier absoluter Spezialist auf der Strecke und ich werde versuchen so viel wie möglich von ihm zu lernen. Am Norisring möchte ich mein bestes Saisonergebnis einfahren", gibt sich Johnston lernbewusst.

Das Qualifying startet am Samstag um 12:45 Uhr, für das erste Rennen schalten die Ampeln um 18:15 Uhr auf grün. Am darauffolgenden Sonntag lassen es die 35 Piloten dann um 9:55 Uhr fliegen und kämpfen um wichtige Punkte in der Meisterschaft.