Dabei konnte Nick Tandy seinen Heimvorteil ausspielen – aber nur ganz knapp. Der Brite vom Team Konrad Motorsport setzte sich auf der 1,929 Kilometer kurzen Rennstrecke mit der Bestzeit von 45,620 Sekunden an die Spitze. Mit dem Wimpernschlag von 0,040 Sekunden Rückstand sicherte sich Tabellenführer Nicolas Armindo (Frankreich) von Hermes Attempto Racing den zweiten Startplatz.

Damit verspricht nicht nur der 42-Runden-Sprint große Spannung, sondern auch der Schlussspurt der Meisterschaft. Für den dreimaligen Saisonsieger Tandy ist es bereits die vierte Pole-Position in seinem ersten Jahr im schnellsten Markenpokal Deutschlands. Für Armindo, der ebenfalls drei Saisonsiege im Carrera Cup auf dem Konto hat, zählt sein zweiter Startplatz gefühlt doppelt. Zum einen, weil er sich damit nach seinem persönlichen Saisontiefpunkt zuletzt in Zandvoort eindrucksvoll zurückgemeldet hat, zum anderen, weil der Franzose noch nie zuvor auf der Heimstrecke seines härtesten Konkurrenten Tandy gefahren ist.

Mit dem dritten Startplatz hat der Tabellenfünfte Martin Ragginger sein Ziel untermauert, den Anschluss an die Spitze nicht verlieren zu wollen. Der Österreicher blickt auf eine durchwachsene Saison mit drei dritten Plätzen und zwei unverschuldeten Ausfällen zurück. Neben ihm geht aus der zweiten Startreihe sein Teamkollege Stefan Wendt von Schnabl Engineering ins Rennen – mit Startplatz vier als bestem Trainingsresultat des Papenburgers eine der Überraschungen des Qualifyings.

Die dritte Startreihe teilen sich Jeroen Bleekemolen und Christian Engelhart. Der Niederländer, im Vorjahr Champion des Porsche-Mobil1-Supercup und Vizemeister des Carrera Cup, fährt in England als Gaststarter für Konrad Motorsport. Engelhart (MRS Team PZ Aschaffenburg) nimmt den Lauf auf der anspruchsvollen Berg- und Talbahn als Sechster in Angriff. Der Köschinger schaffte es zwar in allen Qualifyings der Saison unter die besten Zehn, liegt aber wegen häufigen Rennpechs vor dem siebten von neun Läufen nur auf dem elften Platz der Gesamtwertung.

Das Teamduo von Herberth Motorsport PZ Olympiapark teilt sich die vierte Startreihe. Dabei hat Robert Renauer aus Jedenhofen die Nase vorn und seine gute Trainingsform bestätigt. Für den hinter ihm liegenden Teamkollegen Uwe Alzen ist Startplatz acht allerdings eine herbe Enttäuschung. Der Betzdorfer ist als Tabellendritter mit Meisterschaftschancen auf die Insel gereist und sieht nun mit Tandy und Armindo an der Spitze der Startaufstellung seine Felle davon schwimmen.

Die Stimmen zum Qualifying

Nick Tandy (Startplatz eins):
Nach meiner ersten Bestzeit hatte ich gedacht, das war´s, da kann keiner mehr kontern. Aber dann haben die anderen nachgelegt und ich musste wirklich meine gesamte Streckenkenntnis aus über 30 Rennen hier auspacken, um mir die Pole-Position zu holen. Das wird ganz sicher ein richtig spannendes Rennen, die englischen Fans können sich darauf freuen.

Nicolas Armindo (Startplatz zwei):
Ich bin voll und ganz zufrieden mit der Rundenzeit, mit der ich nur ganz knapp hinter Nick liege, denn schließlich bin ich hier noch nie gefahren. Leider ist mir auf der schnellsten Runde ein kleiner Fehler unterlaufen. Nun heißt es volle Konzentration auf einen guten Start und so viel Punkte mitnehmen wie möglich.

Martin Ragginger (Startplatz drei):
Tja, da waren wieder zwei Andere schneller! Aber davon abgesehen bin ich zufrieden mit meiner Leistung und freue mich, dass mein Schnabl-Teamkollege Stefan neben mir steht. Wir wissen aus dem freien Training, dass wir über die Distanz konstant schnell fahren können, aber auf dem engen Kurs wird es sehr schwer werden zu überholen.