Beim Qualifying zum sechsten von neun Läufen holte Nick Tandy im Circuit Park Zandvoort überlegen die Pole-Position. Der Brite markierte die Bestzeit von 1.41,661 Minuten auf dem 4,307 Kilometer langen Dünenkurs gleich zu Beginn des Trainings, das wegen Ausrutschern ins Kiesbett zwei Mal mit der roten Flagge abgebrochen wurde. Damit ist der Brite vom Team Konrad Motorsport zurück im Rennen um den Titel im schnellsten Markenpokal Deutschlands.

Der 25-jährige Tandy galt nach zwei Siegen am Saisonbeginn als Titelfavorit, fiel dann aber wegen zweier Ausfälle auf den dritten Tabellenrang zurück, während sein größter Widersacher Nicolas Armindo gleichzeitig drei Siege in Folge feiern und sich damit an der Spitze der Gesamtwertung absetzen konnte. Doch mit dem schwierigen Kurs nahe der Nordseeküste kam der Franzose vom Team Hermes Attempto Racing nicht zurecht. Der Tabellenführer wurde nach drei Trainingsbestzeiten diesmal nur Siebter im Qualifying.

Für eine Überraschung sorgte auch Tandys Konrad-Teamkollege Jaap van Lagen. Er tritt als Gaststarter erstmals im deutschen Carrera Cup an – und holte gleich Startplatz zwei. Der Niederländer spielte dabei seinen Heimvorteil aus. Außerdem fährt er in dieser Saison auch im internationalen Porsche-Mobil1-Supercup, wo er beim Monaco-Lauf als Dritter auf dem Podium stand.

Aus der zweiten Startreihe gehen Armindos Teamkollege Philipp Wlazik (Gladbeck) und Robert Renauer (Jedenhofen) vom Team Herberth Motorsport PZ Olympiapark in den 19-Runden-Sprint. Für Wlazik ist es die beste Trainingsplatzierung seiner Carrera-Cup-Laufbahn, während Renauer in dieser Saison schon ein zweiter Startplatz auf dem EuroSpeedway Lausitz glückte. Für den Vierten der Gesamtwertung liegt Zündstoff in der Tatsache, dass sein Teamkollege Uwe Alzen der Fünfte und Nächste in der Startaufstellung ist. Und der Betzdorfer hat es eilig, denn er möchte seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung, den er vor Tandy inne hat, nur zu gerne verteidigen.

Erneut gelang auch Sean Edwards als Sechstem ein gutes Trainingsresultat. Der Brite vom Team Deutsche Post by tolimit kämpft in Sachen Titel allerdings mit stumpfen Waffen, da er nicht alle Saisonläufe bestreitet. Auf ihn folgt Nicolas Armindo als Siebter und Edwards Teamkollege Sascha Maassen (Aachen) als Achter. Der Österreicher Martin Ragginger (Schnabl Engineering) und Christian Engelhart (Kösching, MRS Team PZ Aschaffenburg) komplettieren die besten Zehn. Der lettische Nachwuchsfahrer Harald Schlegelmilch, der als Porsche Motorsport Talent gefördert wird, verpasste im Porsche GT3 Cup des Teams Konrad Motorsport als Zwölfter die Top-Ten diesmal nur knapp.

Die Stimmen zum Rennen

Nick Tandy (Startplatz eins):
Es ist fantastisch für mich, endlich mal wieder vorne zu stehen. Dabei war es noch nicht einmal eine perfekte Runde, aber die Zeit hat gereicht. Dass mein Teamkollege Jaap neben mir steht, ist natürlich auch super.

Jaap van Lagen (Startplatz zwei):
Wahnsinn, bei meiner Premiere im Carrera Cup aus der ersten Startreihe ins Rennen zu gehen. Dass ich die Rennstrecke wie meine Westentasche kenne, kam mir entgegen. Ich hoffe, wir können morgen die Plätze eins und zwei für das Konrad-Team holen.

Philipp Wlazik (Startplatz drei):
Mit dem dritten Platz bin ich überglücklich. Es ist das beste Ergebnis, das ich je hatte. Endlich war ich mal in allen Sektorenzeiten schnell und habe eine perfekte Runde hingekriegt. Das werde ich jetzt erstmal genießen. Morgen Dritter zu werden, wäre ein Traum.