Nach dem vierten Auftritt von Danica Patrick in einem Stock-Car-Fahrzeug gehen die Meinungen über ihre bisherigen Leistungen weit auseinander. Die prominente NASCAR-Debütantin bestritt in den vergangenen Wochen ein ARCA-Rennen auf dem Superspeedway in Daytona und hatte anschließend drei Nationwide-Auftritte wiederum in Daytona, sowie auf den Ovalen in Fontana und Las Vegas.

Kam das erste Nationwide-Rennen zu früh?

Hier endete Patricks Daytona-Rennen, Foto: NASCAR
Hier endete Patricks Daytona-Rennen, Foto: NASCAR

Anfang Februar startete der IndyCar-Star mit dem Stockcar-Abenteuer. Patrick belegte in der ARCA-Serie nach einem mutigen Auftritt den sechsten Rang und hatte sich Respekt bei den Fahrern verschafft. Eine Woche später konnte sie sich bereits in der Nationwide-Serie mit den Stars der zweiten Liga der NASCAR-Serie und mit einigen Top-Fahrern aus dem Sprint Cup messen. Obwohl sie inzwischen die Strecke in Daytona kannte, hatte sie keine Chance und bekam eine Lehrstunde. Nach 42 von 120 Runden wurde sie überholt und nach 69 Runden war das Rennen nach einem Crash beendet. In Fontana erging es Patrick nicht besser. Diesmal erfolgte die erste Überrundung bereits in Runde 17. Die schnelle Dame wurde gleich zwei Mal in der Boxengasse geblitzt und bekam jeweils eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Mit drei Runden Rückstand sah Patrick zumindest die Zielflagge. Auch bei ihrem dritten Auftritt in Las Vegas wurde sie nach einem Viertel der Renndistanz von der Spitze überrundet. Nach 85 von 200 Runden konnte sie nach einem erneuten Unfall vorzeitig das Auto in der Garage abstellen.

Patrick belegte in den drei Nationwide-Rennen die Plätze 35, 31 und 36. Im Gesamtstand steht sie auf dem 34. Rang mit 183 Meisterschaftspunkten. Ihr Teamkollege Kelly Bires holte bei nur zwei Einsätzen genau die gleiche Punktausbeute und drei von vier Rookies sind nach drei Starts besser platziert.

Die NASCAR ist der große Gewinner

Viel Rummel um Danica Patrick, Foto: NASCAR
Viel Rummel um Danica Patrick, Foto: NASCAR

Soviel steht fest - die NASCAR-Offiziellen reiben sich die Hände. Der Medienrummel war und ist gewaltig. Ihre beiden Daytona-Auftritte brachten jeweils Rekordquoten für die TV-Anstalten. Die Amerikaner lieben ihre Danica und stehen hinter ihr. Patrick ist zweifellos die schnellste Frau im amerikanischen Rennsport. Wenn man allerdings bei JR Motorsports in einem starken Team mit einem schnellen Fahrzeug startet, dann sollte vielleicht doch etwas mehr dabei herauskommen. Einige Kritiker meinten sogar, die zweite Bruchlandung nach der "Hindenburg" erlebt zu haben. Patricks ehemaliger IRL-Teamkollege Dario Franchitti scheiterte im Sprint Cup vor zwei Jahren kläglich und wurde nach nur zehn Einsätzen entlassen. Zuvor war Franchitti als IRL-Champion in die NASCAR gekommen und holte nach seiner Rückkehr im der letzten Saison gleich wieder den Titel in der umbenannten IndyCar-Serie.

Nun kehrt Patrick zu ihrem "normalen" Job in der IndyCar-Serie zurück. Den nächsten Einsatz in der Nationwide-Serie wird sie am 26. Juni in New Hampshire absolvieren. Sie twitterte inzwischen: "Ich werde die Stockcars vermissen und die Zuschauer, aber es wird nun Zeit für die IndyCars."