Es gab viele Favoriten für das "Great American Race" auf dem Daytona International Speedway. Doch nach 208 Runden stand ein Fahrer in der "Victory Lane", den nur sehr wenige Experten auf der Rechnung hatten: Nach zweimaliger Verlängerung gewann Jamie McMurray das erste "Green-White-Checkered" Finale nach der neuen NASCAR-Regel. Es war erst der vierte Sprint-Cup-Sieg für den 33-jährigen McMurray in seinem 259. Rennen. Er hatte bereits in der Saison 2007 in Daytona gewonnen, allerdings nicht das prestigeträchtige "500". Nach dem insgesamt dritten Sieg auf einem Superspeedway liefen beim Siegerinterview Freudentränen aus seinen Augen. "Ich kann es nicht glauben, es ist ein Traum. Chip und die Anderen gaben mir die Chance zurückzukommen. Es ist einfach toll", sagte McMurray. Die Rückkehr zu seinem alten Team war damit ein voller Erfolg.

Die Strecke löste sich auf

Streckenarbeiten in Daytona, Foto: NASCAR
Streckenarbeiten in Daytona, Foto: NASCAR

Erst nach der sechsten Gelbphase wurde der Saisonauftakt zu einem typischen Daytona-Spektakel, das insgesamt über sechs Stunden dauerte. Es gab vor 175.000 Zuschauern insgesamt 52 Führungswechsel durch 21 verschiedene Fahrer sowie neun Rennunterbrechungen mit zwei Rotphasen. Das Rennen musste insgesamt für mehr als zwei Stunden unterbrochen werden, da sich zwischen den ersten beiden Kurven ein Stück Asphalt auflöste und für ein Loch auf dem alten Rennbelag sorgte.

Nachdem die Strecke wieder befahrbar war, sah es zwischen den Runden 168 und 194 so aus, als hätte Kevin Harvick das stärkste Auto im Feld. Auch Greg Biffle und Clint Bowyer machten zu diesem Zeitpunkt viel Führungsarbeit. Die Fahrer erprobten anschließend mit ihrer nun aggressiven Fahrweise die neue Regel, dass es ab sofort drei Versuche gibt, das Rennen unter Grün zu beenden. Die letzten Runden wurden dadurch zu einem kleinen Marathon, da es immer wieder zu neuen Kollisionen kam.

Jamie McMurray überrumpelt Kevin Harvick

Jamie McMurray siegt vor Dale Earnhardt Junior, Foto: NASCAR
Jamie McMurray siegt vor Dale Earnhardt Junior, Foto: NASCAR

Beim letzten Restart hatte dann McMurray den besseren Drafting-Partner und überrumpelte Harvick. Die beiden einzigen Führungsrunden reichten McMurray für den Sieg. Unter dem Jubel der Fans stürmte Dale Earnhardt Junior noch von Rang zehn bis auf den zweiten Platz vor. Greg Biffle belegte Position drei vor Clint Bowyer. Auch David Reutemann hatte einen starken Schussspurt und konnte noch sieben Plätze gutmachen. Champion Jimmie Johnson, der gleich zweimal einen Reifenschaden erlitt, stellte sein Fahrzeug mit kaputter Aufhängung vorzeitig ab und wurde als 35. gewertet.

Ergebnis: Daytona 500

1. Jamie McMurray (Chevrolet), 190/5 Punkte
2. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet), 175/5 Punkte
3. Greg Biffle (Ford), 170/5 Punkte
4. Clint Bowyer (Chevrolet), 165/5 Punkte
5. David Reutimann (Toyota), 155/0 Punkte
6. Martin Truex Jr. (Toyota), 155/5 Punkte
7. Kevin Harvick (Chevrolet), 156/10 Punkte
8. Matt Kenseth (Ford), 147/0 Punkte
9. Carl Edwards (Ford), 138/0 Punkte
10. Juan Pablo Montoya (Chevrolet), 139/5 Punkte