Jimmie Johnson machte es am Sonntag auf dem Texas Motor Speedway bis zum Schluss spannend. Erst in der vorletzten Runde holte sich der Nextel Cup-Anwärter die Führung von Matt Kenseth und damit den Rennsieg. Da Jeff Gordon gleichzeitig lediglich als Siebter über die Ziellinie kam, ging Johnson auch im Chase in Führung; und das mit 30 Punkten. Entscheidend für den Sieg war die zwölfte und letzte Gelbphase des Rennens, mehr als 30 Runden vor Schluss, als der neue Chase-Führende sich vier neue Reifen an der Box abholte und Kenseth nur zwei. Dadurch hatte der Hendrick Motorsports-Pilot im entscheidenden Zweikampf am Ende mehr Reserven.

"Das war unglaublich. Der Wechsel der vier Reifen hat sich für uns wirklich bezahlt gemacht. Ich war von Matt beeindruckt, da er auf den zwei Reifen so lange mit uns mitgehalten hat. Ich wusste, er wollte den Sieg und wir haben den Fans eine tolle Show gezeigt. Es war einfach tolles, hartes Racing", sagte ein überglücklicher Johnson nach der Zieldurchfahrt. Auch wenn das Pendel im Meisterschaftskampf nun in seine Richtung ausgeschlagen hat, weiß er, dass noch zwei Rennen zu fahren sind, in denen einiges passieren kann. "Ich bin in keinem Fall auf sicherem Terrain, es ist aber definitiv besser als Zweiter zu sein", meinte er.

Kenseths Auseinandersetzung mit Johnson war nicht der einzige harte Kampf, den er während des Rennens austragen musste. Davor beharkte sich der Roush Racing-Pilot lange mit Denny Hamlin um die Führung, wobei sie sich berührten und Hamlin auch an die Mauer kam. "Die Sache mit Denny und mir hätte vielleicht nicht passieren sollen", meinte Kenseth, "ich denke, Jimmie war recht zuversichtlich, dass ich ihn nicht rausschmeißen würde. Wir sind hart gegeneinander gefahren und ich habe ihm nicht viel Platz gegeben. Ich dachte an die Sache mit den Punkten und nahm an, er würde zurückstecken. Er war aber viel schneller", erklärte Kenseth.

Über Rang drei konnte sich am Ende Martin Truex Jr. freuen, der das Rennen aus der Pole Position gestartet hatte. Er war mit seinem wieder aufgebauten Auto unterwegs, das er vorige Woche in Atlanta zerlegt hatte. Die meisten Führungsrunden des Rennens hatte Kyle Busch, er musste sich am Ende aber mit dem vierten Rang zufrieden gaben. Ryan Newman und Jeff Burton fuhren auf fünf und sechs, während Gordon als Siebter weiter auf seinen ersten Sieg in Texas warten musste.

Für den ehemaligen Führenden im Chase war das Rennergebnis alles Andere als wunschgemäß. "Wir sind nicht nahe genug dabei und wir werden besiegt. Es war ein recht enttäuschender Tag, denn wir wollen um Siege kämpfen und vorne bei den Top Drei mitfahren. Man muss vor Jimmie und den Jungs aber den Hut ziehen; sie haben einen ausgezeichneten Job gemacht und das Rennen gewonnen. Am Ende haben wir das Auto noch recht gut hinbekommen, aber da war es schon zu spät", sagte Gordon. Die 30 Punkte Rückstand wollte er aber noch nicht als Beinbruch sehen, auch wenn er feststellen musste, dass sein Hauptkonkurrent im Moment eher in der Lage ist, Rennen zu gewinnen. "Wir müssen wieder Druck auf sie machen und besser als sie sein", meinte er.

In Phoenix will Jeff Gordon zurückschlagen, Foto: Jim McIsaac/Getty Images
In Phoenix will Jeff Gordon zurückschlagen, Foto: Jim McIsaac/Getty Images

Für das kommende Wochenende in Phoenix ist Gordon aber zuversichtlich, da er die Strecke dort als guten Boden für sich ansieht. "Wir werden dort hingehen und um den Sieg kämpfen, so wie heute. Hoffentlich kriegen wir diese Punkte zurück", betonte er. Auf Druck von hinten muss Gordon jedenfalls kaum mehr schauen, denn Clint Bowyer, der im Chase den dritten Platz einnimmt, erreichte nur Rang 19 und liegt damit bereits 181 Punkte hinter Johnson beziehungsweise 151 hinter Gordon. Bowyers größtes Problem am Sonntag war ein ungeplanter Boxenstopp unter Grün, da ein Rad am Auto anscheinend lose war.

Der größte Unfall des Rennens ereignete sich in Runde 220 und es waren sieben Autos darin involviert. Casey Mears versuchte dabei, Ricky Rudd zu überholen, kam aber an das Auto von Tony Stewart. Beide drehten sich, wodurch eine Kettenreaktion ausgelöst wurde, in die David Ragan, David Gilliland, Kevin Harvick, Mark Martin und Dale Jarrett hineingezogen wurden.

Juan Pablo Montoya hatte einen guten Beginn, Foto: Sutton
Juan Pablo Montoya hatte einen guten Beginn, Foto: Sutton

Für Juan Pablo Montoya endete das Rennen mit einer Enttäuschung. Vom guten dritten Startplatz aus konnte der Kolumbianer in Runde sieben die Führung übernehmen und hielt diese bis in Runde 14, als die Fahrer unter Gelb erstmals an die Box kamen. Später im Rennen fiel dann ein Zylinder in Montoyas Motor aus, weswegen er mit drei Runden Rückstand auf Rang 25 ins Ziel schleichen musste. Am kommenden Wochenende steht das vorletzte Rennen der NASCAR-Saison in Phoenix auf dem Programm. Dabei könnte entweder schon eine Vorentscheidung im Chase fallen oder die ganze Angelegenheit noch einmal spannend werden.

Die Top Ten des NASCAR-Rennens in Texas

1. Jimmie Johnson Chevrolet 334
2. Matt Kenseth Ford 334
3. Martin Truex Jr Chevrolet 334
4. Kyle Busch Chevrolet 334
5. Ryan Newman Dodge 334
6. Jeff Burton Chevrolet 334
7. Jeff Gordon Chevrolet 334
8. Kurt Busch Dodge 334
9. Jamie McMurray Ford 334
10. Kevin Harvick Chevrolet 334

Der Stand im Chase for the Nextel Cup

1. Jimmie Johnson 6382
2. Jeff Gordon 6352
3. Clint Bowyer 6201
4. Kyle Busch 6043
5. Carl Edwards 6025
6. Tony Stewart 6009
7. Jeff Burton 5951
8. Kevin Harvick 5943
9. Kurt Busch 5929
10. Matt Kenseth 5928
11. Denny Hamlin 5858
12. Martin Truex Jr 5858