Nach vier Stunden endete der Saisonauftakt auf dem Daytona International Speedway mit dem ersten Daytona-500-Sieg für Kurt Busch. In der letzten Runde hatten einige Fahrer Spritprobleme und Kurt Busch übernahm die Führung. Durch die neue Segment-Regel war das Rennen stark durch Taktikspiele geprägt. Viele Unfälle sorgten für ein Favoritensterben. Ausgerechnet das Fahrzeug mit dem Logo vom neuen Titel-Sponsor fährt beim Saisonstart in die Victory Lane. Es war gleichzeitig der erste Sieg von Stewart-Haas Racing mit dem neuen Hersteller Ford.

Vor dem Start

Die erste Startreihe mit Dale Earnhardt Junior und Polesetter Chase Elliott, Foto: NASCAR
Die erste Startreihe mit Dale Earnhardt Junior und Polesetter Chase Elliott, Foto: NASCAR

Bisher gab es 140 Rennen auf dem Daytona International Speedway seit 1950. Das Daytona 500 gilt als das wichtigste und prestigeträchtigste NASCAR-Rennen, bekannt als das "Great American Race". Zur 59. Ausgabe gab es etliche Regeländerungen. Das Rennen über 160 Runden wird in drei Segmente (Stages) unterteilt. Zum ersten Mal greift auch das neue Punktesystem mit Bonuspunkten nach Segment eins und zwei. Weitere Bonuspunkte erhalten die Fahrer für die Playoffs (zuvor Chase). Belohnt werden jetzt Renn- und Segmentsiege, während die Führungsrunden nicht mehr gewertet werden.

Chase Elliott gewann das Qualifying und steht damit zum zweiten Mal in Folge beim Daytona 500 auf Pole Position. Der "Rookie of the Year 2016" wartet allerdings noch auf seinen ersten Cup-Sieg. Dale Earnhardt Junior startet bei seinem Comeback ebenfalls aus der ersten Reihe. Earnhardt ist mit vier Siegen der erfolgreichste aktive Fahrer. In der Saison 2014 gewann er zum zweiten Mal das Daytona 500. Auch Titelverteidiger Jimmie Johnson, Matt Kenseth und Michael Waltrip gewannen jeweils zwei Rennen über die Distanz von 500 Meilen.

Gleich sechs Fahrer verloren ihre Startpositionen und müssen von hinten starten. Es erwischte auch A.J. Allmendinger, der sein 300. Cup-Rennen bestreiten wird. Vier Rookies sind in diesem Jahr dabei. Vor allem Daniel Suarez, der den Gibbs-Toyota vom zurückgetretenen Carl Edwards übernahm, steht im Blickpunkt. Drei neue Open-Teams wurden zur neuen Saison gemeldet. Neuling Gaunt Brothers Racing überraschte mit Fahrer D.J. Kennington im Qualifikationsrennen und startet von Rang 28. Außerdem ist Jeff Gordon als Pace-Car-Fahrer beim Saisonstart wieder einmal dabei.

Start: Kyle Busch gewinnt Stage 1

Der Start mit Polesetter Chase Elliott, Foto: NASCAR
Der Start mit Polesetter Chase Elliott, Foto: NASCAR

Unter strahlend blauem Himmel wurde das erste Rennen vor ausverkauftem Haus gestartet. Polesetter Elliott verteidigte seinen Startplatz und blieb der Leader nach einer Runde. Nach sechs Runden gab es mit Jamie McMurray den zweiten Leader. Joey Logano machte schon in der 15. Runde einen Boxenstopp. Drei Runden später kamen die Gibbs-Fahrer und weitere Piloten zum Stopp. Die Rookies Suarez und Erik Jones erhielten dabei eine Strafe. Kenseth musste wegen einem Reifenproblem ebenfalls ein zweites Mal zum Service. Suarez lag nun zwei Runden zurück, Jones und Kenseth eine Runde. Logano kämpfte vor dem Pulk gegen eine Überrundung.

In Runde 30 bog die Spitze zum Boxenstopp ab, während Corey LaJoie in der Mauer landete und die erste Gelbphase auslöste. Jetzt erhielt Kurt Busch eine Strafe. Harvick führte anschließend das Feld beim Restart an. Kevin Harvick wurde in Runde 42 von Kyle Busch überholt und auch Martin Truex Junior drehte eine Führungsrunde. Langsam näherte sich das Ende von Segment eins. Kyle Busch führte vor Ryan Blaney und Harvick. Ricky Stenhouse Junior wurde nach einer Berührung und Reifenschaden langsamer. Die Teamkollegen Truex und Jones fuhren drei Runden vor Segment-Ende in die Boxengasse.

Kyle Busch kam als Erster nach 60 Runden über die Ziellinie und ist damit der erste Stage-Sieger der NASCAR-Geschichte. Zehn Punkte holte der Gibbs-Pilot zusätzlich. Weitere Punkte gab es für den Zweiten Harvick, Bayne, Brad Keselowski, Earnhardt Junior, Kyle Larson, McMurray, Denny Hamlin, Johnson und Danica Patrick.

Stage 2: Aus für Kyle Busch und Earnhardt, Harvick Erster nach 120 Runden

Kyle Busch (#18) sorgte für einen kleinen Big One, Foto: NASCAR
Kyle Busch (#18) sorgte für einen kleinen Big One, Foto: NASCAR

Nach den Boxenstopps führte Kyle Larson das Feld in Runde 68 an, weil er nur zwei frische Reifen aufgezogen hatte. Kurz darauf übernahm wieder Harvick vor Blaney die Spitze. Truex, Suarez, Stenhouse und LaJoie lagen eine Runde zurück, Ragan sogar drei. Die Gibbs-Piloten fuhren erneut wieder früh an ihre Box. Harvick jagte nun die Gibbs-Truppe vor sich her. In Runde 90 fuhren die Führenden zum Service. Da fast alle Ford-Piloten abgebogen waren führte nun Titelverteidiger Johnson deutlich vor Chris Buescher und Elliott Sadler.

Nach 97 Runden machte Earnhardt Junior seine erste Führungsrunde. Dann knallte es richtig. Big One in Runde 105. Kyle Busch verlor sein Fahrzeug durch Reifenschaden und sorgte für einen Massenunfall. Earnhardt Junior, Jones, Kenseth, Sadler und Ty Dillon konnten nicht mehr ausweichen. Für Kyle Busch, Earnhardt Junior und Jones war das Rennen beendet, während die drei anderen Teams versuchten innerhalb der neuen fünf-Minuten-Regel ihr Fahrzeug wieder fahrtüchtig zu machen. Das Rennen wurde unterbrochen, um die Strecke zu reinigen.

In Runde112 wurde das Rennen fortgesetzt. Es führte drei Stewart-Haas-Ford mit Harvick, Patrick und Kurt Busch vor Logano. Es waren noch 30 Fahrzeuge in der Führungsrunde. Suarez und Truex lagen weiterhin eine Runde zurück. Harvick gewann das zweite Segment knapp vor Logano, Kurt Busch, Keselowski, Patrick, Allmendinger, Bowyer, Larson, Newman und Blaney. Truex erhielt den Lucky Dog.

Stage 3: Demolition-Derby

Beim vierten Restart lag Larson vor Johnson in Front. Kurz darauf übernahm Polesetter Elliott die Führung, dann Teamkollege Kasey Kahne. Der zweite Big One kam in Runde 128. Johnson wurde in die Zange genommen und drehte sich. Hamlin, Buescher, Harvick, Patrick, Bayne, Bowyer waren ebenfalls involviert. In Runde 133 ging das Rennen mit 27 Fahrern in der Führungsrunde weiter. Suarez hatte den Lucky Dog erhalten. Zwei Runden später gab es Caution Nummer sechs. Blaney, Sadler und Stenhouse flogen von der Strecke. Harvick stand mit kochendem Motor in der Boxengasse und verlor zwei Runden..

In der Restartrunde 141 gab es den nächsten großen Unfall mit McMurray, Keselowski, Suarez, Newman und Ty Dillon. Keselowski und McMurray mussten die Garage aufsuchen. Hamlins Toyota wurde laufend repariert und er lag noch mit 22 weiteren Fahrern in der Führungsrunde. Austin Dillon führte jetzt das Feld vor Kahne, Logano, Michael McDowell und Paul Menard an. Erneut lief das Rennen nur zwei Runden und das Pace Car musste zum achten Mal das Feld einbremsen. Elliott beförderte Joey Gase von der Strecke. Es gab erneut Gelb und Boxenstopps.

Jetzt war Joey Gase der Leader vor Aric Almirola und Logano. Dann schoss Larson an die Spitze verfolgt von Blaney, Elliott, Kurt Busch und Logano. Nach 160 Runden ging Logano zum ersten Mal in Führung. Nur drei Daytona-500-Gewinner waren noch im Rennen dabei. Logano und Larson führten rundenlang die zwei Reihen an. Truex fuhr jetzt auch in der Spitzengruppe mit.

Finale: Monster Kurt gewinnt erstes Monster-Rennen

Tony Stewart war einer der ersten Gratulanten, Foto: NASCAR
Tony Stewart war einer der ersten Gratulanten, Foto: NASCAR

25 Runden vor Rennende übernahmen unter Flutlicht Elliott und Truex die erste Position in beiden Reihen. Fünf Runden später war Single-File-Racing mit Leader Elliott angesagt. 14 Fahrer konnten sich absetzen und Logano hatte sich bis auf diese Position zurückfallen lassen. Kurt Busch hatte wohl für eine Runde zu wenig Sprit an Bord. Zehn Runden vor Rennende begann der Endkampf mit Logano als treibende Kraft.

Logano machte mehrfach eine zweite Reihe auf, aber es machte kein Fahrer so richtig mit. Drei Runden vor Rennende ging Truex auf der oberen Line in Front. Dann fiel Truex zurück und Larson war der Leader in der letzten Runde. Viele Fahrer schienen Spritprobleme zu haben. Plötzlich flog Kurt Busch in Front, weil Larson kaum noch Sprit hatte und gewann zum ersten Mal das Daytona 500. Ausgerechnet das Fahrzeug mit dem Logo vom neuen Titel-Sponsor fährt beim Saisonstart in die Victory Lane. Es war gleichzeitig der erste Sieg von Stewart-Haas Racing mit dem neuen Hersteller Ford.

Zweiter wurde Blaney vor Allmendinger in seinem 300. Cup-Rennen. Almirola belegte Rang vier vor Menard, Logano und Kahne. Michael Waltrip wurde in seinem letzten Rennen Achter vor Matt DiBenedetto und Bayne.

1. Lauf: Daytona 500

Daytona International Speedway, Daytona Beach, FL
Ergebnis Top-10: 200 Runden (Stages: 60/60/80)

1. #41 Kurt Busch (Ford) Stewart-Haas Racing, 48/8 Punkte
2. #21 Ryan Blaney (Ford) Wood Brothers Racing, 44/9 Punkte
3. #47 A.J. Allmendinger (Chevrolet) JTG Daugherty Racing, 39/5 Punkte
4. #43 Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 33/0 Punkte
5. #27 Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 32/0 Punkte
6. #22 Joey Logano (Ford) Team Penske, 40/9 Punkte
7. #5 Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 30/0 Punkte
8. #15 Michael Waltrip (Chevrolet) Premium Motorsports, 29/0 Punkte
9. #32 Matt DiBenedetto (Ford) Go FAS Racing, 28/0 Punkte
10. #6 Trevor Bayne (Ford) Roush Fenway Racing, 27/0 Punkte

Gesamtstand Top-16: Rennen 01/36 (Punkte/Bonus Playoffs)

1. #41 Kurt Busch (Ford) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 56/5 Punkte
2. #21 Ryan Blaney (Ford) Wood Brothers Racing, 44/- Punkte
3. #22 Joey Logano (Ford) Team Penske, 43/- Punkte
4. #4 Kevin Harvick (Ford) Stewart-Haas Racing, 42/1 Punkte
5. #47 A.J. Allmendinger (Chevrolet) JTG Daugherty Racing, 39/- Punkte
6. #43 Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 37/- Punkte
7. #42 Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 36/- Punkte
8. #24 Chase Elliott (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 33/- Punkte
9. #11 Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 33/- Punkte
10. #27 Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 32/- Punkte
11. #6 Trevor Bayne (Ford) Roush Fenway Racing, 32/- Punkte
12. #2 Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 31/- Punkte
13. #5 Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 30/- Punkte
14. #15 Michael Waltrip (Chevrolet) Premium Motorsports, 29/- Punkte
15. #32 Matt DiBenedetto (Ford) Go FAS Racing, 28/- Punkte
16. #3 Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing, 25/- Punkte

29. #18 Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 11/1 Punkte