Brad Keselowski gewann zum vierten Mal das Restrictor-Plate-Rennen auf dem Talladega Superspeedway nach 46 Führungsrunden knapp vor Champion Kyle Busch. Für Keselowski war es der zweite Saisonsieg im Penske-Ford und der 19. Sieg in seiner Karriere. In den 188 Runden gab es zehn Gelbphasen. Drei heftige Big One forderten prominente Opfer.

Vor dem Start

Das Qualifying gewann Rookie Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet) und stand damit nach Daytona erneut beim zweiten Superspeedway-Rennen der laufenden Saison auf der Pole Position. Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet) startete ebenfalls aus der ersten Reihe. 14 aktive Fahrer konnten bisher auf dem Talladega Superspeedway gewinnen. Im letzten Jahr fuhr Talladega-Rekordsieger Dale Earnhardt Junior (Startplatz 3) in beiden Rennen die meisten Führungsrunden und gewann im Mai zum sechsten Mal. Joey Logano (Startplatz 22) wurde im Oktober zum Sieger erklärt, nachdem es in der Verlängerung einen "Big One" gab.

Champion Kyle Busch (Gibbs-Toyota) startete einen Tag vor seinem 31. Geburtstag von Rang 17. Michael Waltrip (Premium-Toyota) feierte beim Qualifying seinen 53.Geburtstag und ging von Position 33 in das zehnte Saisonrennen. Tony Stewart (SHR-Chevrolet) wird nach seiner langen Verletzungspause aus Sicherheitsgründen nur bis zur ersten Caution das Rennen bestreiten. Dann wird Ty Dillon das Cockpit übernehmen, der auch in den beiden Trainingseinheiten sowie im Qualifying am Steuer saß. Wegen dem Fahrerwechsel muss Stewart von ganz hinten starten. Auch Ryan Newman wurde strafversetzt. Josh Wise (TMG-Chevrolet) schaffte als einziger Fahrer nicht den Sprung in das Starterfeld.

Polesetter Chase Elliott führt das Feld an, Foto: NASCAR
Polesetter Chase Elliott führt das Feld an, Foto: NASCAR

In Runde 50 war Favorit Earnhardt aus dem Rennen

Da in der Nacht und am Vormittag eine starke Gewitterfront über dem Superspeedway gezogen war, hatte NASCAR den Start etwas vorgezogen, um die 188 Runden vor dem nächsten Unwetter komplett durchzuführen. Das Rennen würde mit voller Punktzahl gewertet, wenn 50 Prozent der Renndistanz absolviert sind. Polesetter Elliott behielt nach den Start die Führung. Die Fahrer hatten es wohl ziemlich eilig, denn es wurde teilweise in vier Reihen gefahren. Matt Kenseth hatte mehrmals die Nase leicht vorne, aber Elliott konterte und wollte die Führung behalten. In Runde 16 gab es den ersten großen Wechsel an der Spitze, als drei-Gibbs-Toyota mit Kenseth, Denny Hamlin und Kyle Busch in Front lagen.

In der 38. Runde gab es die ersten Stopps unter Grün. Danica Patrick und Paul Menard kollidierten in der Boxengasse. Leader Elliott kam eine Runde später zum Service. Mehrere Fahrer, unter anderem Trevor Bayne und ausgerechnet Stewart, erhielten eine Strafe. Nachdem alle Fahrer wieder auf der Strecke waren, hatte Kyle Busch die Führung übernommen. In Runde 50 gab es den ersten Unfall. Dale Earnhardt Junior verlor die Kontrolle über seinen Chevrolet und traf auch noch Hendrick-Teamkollege Kasey Kahne sowie Matt DiBenedetto. Bei den anschließenden Stopps kamen sich Hamlin und Greg Biffle in die Quere und Hamlin erhielt noch eine Strafe. Gleichzeitig übernahm Ty Dillon das Steuer von Stewart.

Heftige Kaltverformungen bei Dale Earnhardt Junior, Foto: NASCAR
Heftige Kaltverformungen bei Dale Earnhardt Junior, Foto: NASCAR

Viel Hektik wegen eines drohenden Gewitters

Eine Runde nach dem Restart gab es erneut Gelb weil Michael Waltrip nach einer Berührung sich wieder auf die Strecke drehte. Das Rennen wurde in Runde 63 mit Leader Kenseth fortgesetzt. Es wurde immer dunkler am Himmel. Die Rennhalbzeit sollte wohl geschafft werden. Entsprechend waren die Positionskämpfe voll im Gange. Keselowski übernahm in Runde 72 zum ersten Mal Rang eins und Elliott war wieder Zweiter. Austin Dillon war ebenfalls wieder vorne zu finden. Dann gab es einen erfolgreichen Angriff von Hamlin, der sich jetzt mit Keselowski Seite an Seite mit Führungsrunden abwechselte. Chad Knaus funkte kurz vor Rennhalbzeit zu Johnson, dass es bald regnen könnte. Es wurde hektisch auf der Strecke.

Dann war die Hälfte der Rundenzahl erreicht und die Fahrer würden die volle Punktzahl für das Rennergebnis erhalten, selbst wenn zuvor ein Abbruch erfolgen sollte. In Runde 96 gab es den nächsten Crash, gerade als Kevin Harvick zu Service abgebogen war. Johnson, Austin Dillon, Carl Edwards, Michael Annett und Chris Buescher, der sich mehrfach überschlug, waren involviert. Patrick blieb auf der Strecke und führte jetzt hinter dem Pace Car. Dann musste die Lady allerdings zum Tanken ebenfalls die Boxengasse aufsuchen. Harvick lag nun vor Elliott, Trevor Bayne, Kurt Busch und Keselowski in Front.

Mehrfacher Überschlag von Chris Buescher, Foto: NASCAR
Mehrfacher Überschlag von Chris Buescher, Foto: NASCAR

Die Hälfte des Rennens war geschafft

Das Rennen wurde in Runde 103 fortgesetzt. Eine Runde später ging Elliott erneut in Führung. Anschließend übernahmen die Teamkollegen Kurt Busch und Harvick das Kommando. Caution vier kam in Runde 110 durch einen Reifenschaden bei Carls Edwards. Earnhardt der mit 46 Runden Rückstand das Rennen wieder aufgenommen hatte, wurde dabei voll getroffen. Austin Dillon erhielt den Lucky Dog. Es waren jetzt noch 33 Fahrzeuge in der Führungsrunde.

Bayne und Harvick wechselten sich dann mit der Führungsarbeit ab. Die fünfte Rennunterbrechung kam in Runde 128, als der weit zurückliegende Kahne in der Mauer landete. Hamlin drehte sich zum zweiten Mal nach einem Kontakt in der Boxengasse. Nach den Stopps führte immer noch Bayne vor Kyle Larson und Harvick. 50 Runden vor Rennende ging Larson in Front und auch Teamkollege Jamie McMurray mischte vorne mit. Dann zogen Kenseth und Harvick an den Führenden vorbei.

Typischer Big One auf dem Talladega Superspeedway, Foto: NASCAR
Typischer Big One auf dem Talladega Superspeedway, Foto: NASCAR

Zwei Big One mit 20 Fahrzeugen

Caution Nummer sechs kam in Runde 152 nach einem Motorschaden bei David Ragan. Die Boxengasse wurde erneut angesteuert. Bayne und Ford-Markenkollege Keselowski spielten dann die Gegner aus. Auch Logano war direkt dahinter. Kurt Busch schob Johnson an, der drehte sich und der große Big One war perfekt. McMurray, Menard, Martin Truex Junior, A.J. Allmendinger, Larson, Newman, Austin Dillon, Michael McDowell, Hamlin und fünf weitere Fahrer wurden mit ins Verderben gerissen.

In Runde 167 ging es mit einer Penske-Doppelführung und nur noch 23 weiteren Fahrern in der Führungsrunde weiter. Eine Runde später erfolgte wegen Debris Gelbphase Nummer acht. Der Lucky Dog ging an Blaney. Beim Restart befanden sich Landon Cassill und Patrick in der Top-10. Keselowski und Logano besetzten die erste Reihe. Kenseth verließ nach Kontakt mit Logano kurz die Strecke, konnte seinen Toyota aber abfangen. Auch Cassill konnte nach einer Berührung sein Fahrzeug sensationell auf der Strecke halten.

Dann tauchten die beiden Busch-Brüder hinter Keselowski auf und Bayne mischte ebenfalls mit. Dann wurde Patrick von hinten getroffen, sie drehte sich in Kenseth, dessen Toyota hob ab und überschlug sich. Damit wurden beide Piloten aus der Top-10 gerissen und Kenseths Pechsträhne nimmt immer noch kein Ende.

In der letzten Runde knallte es noch einmal heftig, Foto: NASCAR
In der letzten Runde knallte es noch einmal heftig, Foto: NASCAR

Keselowski gewinnt zum vierten Mal in Talladega

Der Restart zum Finale erfolgte in Runde 185. Kurt Busch übernahm Rang eins. Keselowski griff auf der oberen Linie an. Kyle Busch machte eine dritte Reihe auf und Harvick noch eine vierte Linie. Keselowski übernahm Platz eins vor Kyle Busch. Austin Dillon zeigte sich ebenfalls. Keselowski lag knapp vor Kyle Busch, als es wenige Meter vor der Zieldurchfahrt im Mittelfeld einen weiteren Crash mit Harvick im Mittelpunkt gab. Damit wurde das Rennen eingefroren und Keselowski siegte vor Kyle Busch. Austin Dillon und McMurray holten mit Platz drei und vier ihr bestes Saisonresultat.

Bester Rookie wurde der Fünfte Elliott. Ty Dillon erreichte mit Platz sechs für Stewart wertvolle Punkte. Clint Bowyer überraschte mit Position sieben vor Kurt Busch, der zum achten Mal ein Top-10-Ergebnsi erzielte. Rookie Blaney und Bayne komplettierten die Top-10. Cassill wurde noch Elfter vor Michael Waltrip, der einen Tag nach einem 53. Geburtstag ein tolles Ergebnis erzielte.

Brad Keselowski feiert in der Victory Lane, Foto: NASCAR
Brad Keselowski feiert in der Victory Lane, Foto: NASCAR

Alle VIDEOS vom Rennen ab Montag im NASCAR News-Splitter

10. Lauf: GEICO 500
Talladega Superspeedway, Talladega, AL
Ergebnis: Top-10 (188 Runden)

1. #2 Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 45/5 Punkte
2. #18 Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 40/1 Punkte
3. #3 Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing, 38/0 Punkte
4. #1 Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 37/0 Punkte
5. #24 Chase Elliott (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 37/1 Punkte
6. #14 Tony Stewart (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 35/0 Punkte
7. #15 Clint Bowyer (Chevrolet) HScott Motorsports, 34/0 Punkte
8. #41 Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 33/0 Punkte
9. #21 Ryan Blaney (Ford) Wood Brothers Racing, 32/0 Punkte
10. #6 Trevor Bayne (Ford) Roush Fenway Racing, 32/1 Punkte

Gesamtstand: Rennen 10/36 (Chase Top-16)

1. #18 Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2 Siege, 342 Punkte
2. #19 Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2 Siege, 337 Punkte
3. #48 Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2 Siege, 329 Punkte
4. #2 Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 2 Siege, 300 Punkte
5. #4 Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 351 Punkte
6. #11 Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 269 Punkte
7. #22 Joey Logano (Ford) Team Penske, 316 Punkte
8. #41 Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 312 Punkte
9. #88 Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 279 Punkte
10. #78 Martin Truex Jr. (Toyota) Furniture Row Racing, 274 Punkte
11. #3 Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing, 272 Punkte
12. #24 Chase Elliott (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 271 Punkte
13. #1 Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 261 Punkte
14. #47 A.J. Allmendinger (Chevrolet) JTG Daugherty Racing, 232 Punkte
15. #20 Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 231 Punkte
16. #6 Trevor Bayne (Ford) Roush Fenway Racing, 228 Punkte