Die dritte Generation der aktiven NASCAR-Fahrer beeindruckt immer häufiger mit ihren Leistungen in der laufenden Saison. Rookie Chase Elliott steht nach seiner Sensations-Pole beim Saisonauftakt in Daytona auch beim zweiten Superspeedway-Rennen in Talladega auf der Pole Position. Austin Dillon wurde Zweiter vor dem Talladega-Rekordsieger Dale Earnhardt Junior.

Vorschau

Zum zweiten Mal nach Richmond waren 41 Teams für das Rennen auf dem Superspeedway in Talladega gemeldet. Die Highspeed-Spezialisten Michael Waltrip und Ex-Champion Bobby Labonte kommen nach Daytona zu ihrem zweiten Saisoneinsatz.

Waltrip wird wieder in Doppel-Funktion als rasender Grid-Reporter für FOX und als Fahrer für das Premium-Team unterwegs sein. Er ersetzt Reed Sorenson, der in den letzten beiden Rennen nur den letzten Platz belegte. Labonte fährt für Rookie Jeffrey Earnhardt bei GO FAS Racing. Waltrip und Labonte holten bisher je einen Pole Award und einen Sieg in Talladega. Front Row Motorsports setzt nach Daytona zum zweiten Mal einen dritten Ford ein, der erneut von David Gilliland pilotiert wird. Gilliland stand bei seinem ersten Einsatz 2006 auf der Pole Position. Sein bestes Resultat war ein zweiter Platz vor drei Jahren.

Da insgesamt 41 Teams für das Qualifying auf dem Talladega Superspeedway gemeldet sind, wird es einen Go-homer geben. Sollte das Training und das Qualifying ausfallen, wäre Gilliland nicht startberechtigt. Falls das Qualifying nicht durchgeführt werden kann, wird das kombinierte Ergebnis der beiden Trainingseinheiten für die Startaufstellung herangezogen. Qualifiziert sind die vier schnellsten Fahrer von den fünf gemeldeten Open-Teams.

Nur sieben aktive Fahrer holten bisher einen Pole Award in Talladega. Der letzte war Rookie Brian Scott vor zwei Jahren, der bei seinem ersten Start auf dieser Strecke eine faustdicke Überraschung schaffte. Davor standen Kasey Kahne (2012), Waltrip (2007), Gilliland (2006), Kevin Harvick (2005), Jimmie Johnson (2002) und Labonte (1998) auf der Pole Position. Es gab bisher 13 Sieger vom besten Startplatz und 20 Gewinner, die vom zweiten Rang das Rennen begonnen hatten. Nur Labonte gelang von den aktiven Fahrer ein Sieg von der Pole. Ty Dillon wird für Tony Stewart aus Sicherheitsgründen beide Trainingseinheiten, das Qualifying sowie das Rennen bis zur ersten Caution bestreiten.

Bestzeit für Joey Logano in der Happy Hour, Foto: NASCAR
Bestzeit für Joey Logano in der Happy Hour, Foto: NASCAR

Training 1 & 2: McMurray und Logano auf Platz eins

Jamie McMurray war im Ganassi-Chevrolet der schnellste Fahrer im 55-minütigen ersten Training auf den Talladega Superspeedway. Er erreichte eine Geschwindigkeit von 199.737 mph in 47.943 Sekunden. Hendrick-Rookie Elliott war nur 0.002 Sekunden langsamer und wurde Zweiter. Die Stewart-Haas-Teamkollegen Kurt Busch und Danica Patrick belegten die nächsten Ränge vor dem zweitschnellsten Rookie Trevor Bayne, der Fünfter wurde.

Während Ty Dillon und Stewart im zweiten und letzten Training hauptsächlich den Fahrerwechsel für das Rennen trainierten, waren 35 von 41 Piloten auf der Strecke zu sehen. Nach 55 Minuten holte Joey Logano im Penske-Ford die Bestzeit. Schnellster Rookie wurde diesmal Blaney vom Open-Team der Wood Brothers vor seinem Rookie-Konkurrenten Elliott im Hendrick-Chevrolet. Erneut war Patrick vorne dabei und beendete die Happy Hour auf Platz vier vor dem dritten Rookie Scott (Petty-Ford). Falls das Qualifying ausfallen sollte, wäre Cole Whitt (Premium-Toyota) nicht startberechtigt, da er die langsamste kombinierte Zeit alle Open-Teams in beiden Trainingseinheiten gefahren war.

Austin Dillon gewann die erste Runde, Foto: NASCAR
Austin Dillon gewann die erste Runde, Foto: NASCAR

Q1: Austin Dillon gewinn das erste Einzelzeitfahren

Jeder Fahrer hatte eine schnelle Runde zu absolvieren, um die Top-12 zu erreichen. Die Reihenfolge des Einzelzeitfahrens bestimmte die Qualifying Order. Von den Top-Fahrern fuhr Johnson die erste gute Zeit unter 50 Sekunden. Sein Hendrick-Teamkollege Earnhardt war der nächste Spitzenreiter, bevor Brad Keselowski noch schneller war. Ty Dillon erreichte als Stewart-Ersatz Rang vier. Die nächsten Leader waren Kahne und Ricky Stenhouse Junior. Josh Wise lag zur Halbzeit an letzter Stelle bei den Open-Teams.

Eine deutliche neue Bestzeit erzielte dann Austin Dillon. Waltrip schaffte auf seinem 53. Geburtstag den Sprung in das Starterfeld. Jetzt kam etwas die Sonne heraus und die Zeiten wurden langsamer. Eine Ausnahme schaffte Bayne, der noch Rang zwölf erreichte und für Ty Dillon das Qualifying beendete. Doch Bayne wurde anschließend ausgerechnet von Elliott wieder verdrängt, der den zweiten Rang übernahm. Austin Dillon gewann die erste Session vor Elliott und Stenhouse. Wise schaffte als einziger Fahrer nicht den Sprung in das Starterfeld.

Q2: Rookie Elliott holt die Pole

In der finalen Runde befanden sich noch sechs Chevrolet-Teams mit allen vier Hendrick-Fahrern. Gegner waren vier Toyota-Piloten, davon drei Gibbs-Fahrer sowie zwei Ford von Petty und Penske. Carl Edwards, der Zwölfte der ersten Runde, musste als erster Fahrer auf die Strecke. Teamkollege Denny Hamlin toppte Edwards Zeit um 0.035 Sekunden. Für Martin Truex Junior reichte es nur zu Rang drei. Johnson übernahm anschließend mit 0.042 Sekunden Vorsprung die Spitze. Childress-Pilot Paul Menard war etwas schneller als Truex. Dann kam Publikums-Liebling Earnhardt und übernahm Rang eins.

Matt Kenseth scheiterte knapp und war jetzt Zweiter, während Kahnes Runde nur für Rang acht reichte. Stenhouse war schneller, als Ford-Markenkollege Keselowski. Elliott konnte als vorletzter Starter Earnhardt deutlich um 0.095 Sekunden verdrängen. Austin Dillon fehlten bei seinem Versuch 0.061 Sekunden auf die Bestzeit von Elliott.

Damit sicherte sich Rookie Elliot die zweite Pole Position in dieser Saison. Austin Dillon wird am Sonntag ebenfalls aus der ersten Reihe starten. Zum zweiten Mal in dieser Saison geht Earnhardt von Rang drei in ein Rennen, in den anderen Qualifikationen war er nicht in die letzte Runde gekommen. Kenseth wurde Dritter vor Johnson und Stenhouse. In der vierten Reihe stehen Keselowski und Hamlin, der als einziger Fahrer in allen Qualifikationen ein Top-12-Ergebnis erzielte. Edwards, Menard, Kahne und der Zwölfte Truex komplettieren die ersten sechs Startreihen.

Rückblick

Dale Earnhardt Junior holte vor einem Jahr seinen sechsten Talladega-Sieg, Foto: NASCAR
Dale Earnhardt Junior holte vor einem Jahr seinen sechsten Talladega-Sieg, Foto: NASCAR

Der zehnte Saisonlauf ist ein weiteres Highlight im Sprint Cup. Nach Daytona steht das zweite Restrictor-Plate-Rennen in Talladega auf dem Programm. Der Talladega Superspeedway ist mit 2,666 Meilen Streckenlänge das größte und längste Oval im Kalender. Auf dem Tri-Oval wurden seit 1969 insgesamt 93 Rennen gefahren. Nach dem Eröffnungsrennen über 188 Runden (500,1 Meilen) gab es immer zwei Austragungen im Jahr.

Nach dem unheimlichen Streckenrekord von Bill Elliott mit 212.809 mph (342.483 km/h) beim Qualifying im April 1987, gab es am Rennsonntag einen heftigen Highspeed-Unfall von Bobby Allison. Anschließend wurden die Restrictor Plates eingeführt, um die Motorleistung zu reduzieren. In der letzten Saison holte der inzwischen zurückgetretene Jeff Gordon beide Pole Awards. Die Rennen gewannen Earnhardt (Hendrick-Chevrolet) und Logano (Penske-Ford). Earnhardt ist mit sechs Siegen der Rekordhalter auf dem Superspeedway in Alabama.

Keselowski siegte gleich bei seinem Talladega-Debüt 2009 und gewann anschließend zwei weitere Rennen. Bowyer, McMurray, der hier seinen ersten Cup-Einsatz hatte, sowie Johnson holten jeweils zwei Siege. Einen Erfolg verbuchten Kenseth, Harvick, Logano, David Ragan, Stewart, Hamlin, Waltrip und Logano. Den Rekord von elf Rennunterbrechungen gab es im April 2011 und drei Rennen kamen ohne Gelbphasen aus, zuletzt war das in der Saison 2002 der Fall. Vor genau sechs Jahren und ein Jahr später gab es einen weiteren Rekord mit unglaublichen 88 Führungswechseln. Nur 13 Wechsel an der Spitze sahen die Zuschauer im Mai 1973. Insgesamt elf Rennen gingen in die Verlängerung und zwei Austragen mussten wetterbedingt verkürzt werden. Das zehnte Saisonrennen startet am Sonntag gegen 19:20 Uhr MESZ.

10. Lauf: GEICO 500
Talladega Superspeedway, Talladega, AL
Qualifying/Startaufstellung (Top-12/Q2)

1. #24 Chase Elliott (Chevrolet) Hendrick Motorsports, Pole Position, 49.704 Sekunden
2. #3 Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing
3. #88 Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports
4. #20 Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing
5. #48 Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports
6. #17 Ricky Stenhouse Jr. (Ford) Roush Fenway Racing
7. #2 Brad Keselowski (Ford) Team Penske
8. #11 Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing
9. #19 Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing
10. #27 Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing
11. #5 Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports
12. #78 Martin Truex Jr. (Toyota) Furniture Row Racing