Das Knock-Out-Qualifying zur dritten und letzten Eliminator-8-Round auf dem extra für das Rennen umbenannten Jeff Gordon Raceway gewann Jimmie Johnson im Hendrick Chevrolet. Johnson, der am letzten Wochenende als Sieger Texas verlassen hatte, holte in Avondale seine erste Saison-Pole mit neuem Streckenrekord. Es war die dritte Phoenix-Pole für Johnson und die 34. Bestzeit in seiner Karriere.

Der Phoenix International Raceway wurde für Jeff Gordon umbenannt, Foto: NASCAR
Der Phoenix International Raceway wurde für Jeff Gordon umbenannt, Foto: NASCAR

Vorschau

Für das 35. Saisonrennen in Avondale waren 43 Teams gemeldet. Damit waren automatisch alle Fahrer für das letzte Rennen vor dem Chase-Finale qualifiziert. Für den suspendierten Matt Kenseth setzte Joe Gibbs Racing erneut Erik Jones ein, der am letzten Sonntag als Zwölfter das Rennen beendete. Wood Brothers Racing und Leavine Family Racing fehlten in der Starterliste mit ihren Fahrern Ryan Blaney und Michael McDowell. Circle Sport Racing ersetzte den erneut starken Brian Scott durch Ryan Ellis, der damit zu seinem Sprint-Cup-Debüt kommt. Ellis fuhr in den letzten vier Jahren 29 Xfinity-Rennen sowie 20 Läufe in der Truck-Serie, ohne ein einziges Top-10-Resultat zu erzielen. Timmy Hill kam bei Premium Motorsport zu seinem 16. Einsatz in diesem Jahr und ersetzte Reed Sorenson.

Von den aktiven Fahrern ist Ryan Newman mit vier Qualifikations-Siegen der erfolgreichste Fahrer auf dem Phoenix International Raceway. Carl Edwards und Jeff Gordon standen dreimal auf der Pole Position. Zwei Pole Awards holten Denny Hamlin, Johnson und Kyle Busch. Brad Keselowski, A.J. Allmendinger und Martin Truex Junior stehen mit einer Bestzeit in der NASACR-Statistik. Für Allmendinger und Hamlin war es die erste Karriere-Pole im Sprint Cup. Phoenix-Rekordsieger Kevin Harvick holte im März 2015 seinen ersten Pole Award und war der letzte von insgesamt fünf Fahrern, die von der Pole Position das Rennen gewinnen konnten. Joey Logano stellte vor genau einem Jahr in der ersten Runde der dreigeteilten Qualifikation mit 142.141 mph einen neuen Streckenrekord auf.

Der Trainingsschnellste Jimmie Johnson legte am Freitag eine gute Zeit vor, Foto: NASCAR
Der Trainingsschnellste Jimmie Johnson legte am Freitag eine gute Zeit vor, Foto: NASCAR

Training: Johnson mit starker Zeit

Ein 85-minütiges Training war vor dem Qualifying angesetzt. Hendrick-Pilot Johnson war mit 141.827 mph in 25.383 Sekunden der schnellste Fahrer vor Kyle Larson im Ganassi-Chevrolet. Auf Rang drei und vier landeten mit Kurt Busch und Carl Edwards die schnellsten Chaser. Nur bei beiden Penske-Fahrer Logano und Keselowski sowie Gordon waren von den Chase-Teilnehmern nicht in der Top-10 zu finden.

Q1: Finalist Gordon Erster

Keselowski kam als erster Chaser auf die Strecke und übernahm nach drei Minuten Platz eins. Erst vier Minuten später kam mit Harvick der Champion auf die Strecke. Harvick machte gleich einen Sprung auf den ersten Rang vor dem neuen Zweiten Austin Dillon. Harvicks Teamkollege Kurt Busch stellte anschließend mit 141.482 mph in 25.445 Sekunden eine neue Bestzeit auf. Sein Bruder Kyle übernahm Position zwei, Edwards landete auf Rang sechs und Truex belegte Platz 13. Logano verdränge danach Truex und Gordon erzielte gleichzeitig eine neue Bestzeit.

Logano verbesserte sich im nächsten Versuch auf den fünften Rang. Hamlin verfehlte kurz danach die Bestzeit von Gordon nur knapp. Truex musste auf Position 22 liegend, um den Einzug in die nächste Runde zittern. Nach 20 Minuten war die erste Session vorbei und alle Chaser lagen innerhalb der Top-24. Matt DiBenedetto war der schnellste Rookie und startet am Sonntag vom 30. Rang.

Kurt Busch fuhr in der zweiten Runde einen neuen Streckenrekord, Foto: NASCAR
Kurt Busch fuhr in der zweiten Runde einen neuen Streckenrekord, Foto: NASCAR

Q2: Neuer Streckenrekord durch Kurt Busch

Jetzt hatten die verbliebenen 24 Piloten zehn Minuten Zeit, um ein Top-12-Ergebnis zu erzielen. Kenseth-Ersatzfahrer Jones übernahm als erster Fahrer die Führung vor Keselowski. Dann stellte Edwards mit 142.236 mph in 25.310 Sekunden einen neuen Streckenrekord auf. Harvicks Zeit reichte für Platz drei und Teamkollege Kurt Busch war um 0.132 Sekunden schneller als Edwards. Kyle Busch übernahm anschließend Rang fünf vor Harvick, wurde aber sofort von Truex verdrängt. Jetzt fehlte nur noch Logano, der seinen Ford auf Platz zwölf stellte und damit Teamkollege Keselowski verdrängte.

Dann verlor auch Logano seine Top-12-Position und schied mit Keselowski in Runde zwei aus. Kurt Busch blieb mit dem Streckenrekord von 142.982 mph in 25.178 Sekunden schnellster Fahrer vor Larson und Johnson. Kyle Busch rettete sich im letzten Moment auf den zwölften Rang.

Q3: Johnson überrascht alle

Drei Gibbs-Toyota-Piloten fuhren in der dritten Runde über fünf Minuten gegen die Übermacht von neun Chevrolet-Fahrern um die Pole Position. Jetzt war es Edwards, der als erster Fahrer die Führung vor Jones übernahm. Kurt Busch löste Edwards an der Spitze ab und wurde kurz darauf von Johnson mit erneutem Streckenrekord verdrängt. Kein Pilot konnte die Zeit von 143.158 Meilen in 25.147 Sekunden des Hendrick-Piloten in der restlichen Zeit unterbieten.

Damit steht Johnson am Sonntag zum ersten Mal in dieser Saison auf der Pole. Kurt Busch startet zum vierten Mal in diesem Jahr von Rang zwei. Aus der zweiten Reihe gehen Edwards und Dale Earnhardt Junior in das Rennen über 312 Runden. In der nächsten Reihe stehen Truex und Larson vor Jones und Harvick. Neunter wurde Kasey Kahne vor Kyle Busch, Gordon und dem Zwölften Jamie McMurray.

Rückblick

Kevin Harvick holte im März 2015 die Pole und anschließend seinen vierten Phoenix-Sieg in Folge, Foto: NASCAR
Kevin Harvick holte im März 2015 die Pole und anschließend seinen vierten Phoenix-Sieg in Folge, Foto: NASCAR

Am Sonntag startet das 39. Sprint-Cup-Rennen auf dem Meilen-Oval in Avondale. Nur für dieses Rennen wird der Phoenix International Raceway in Jeff Gordon Raceway umbenannt. So eine Aktion gab es bisher noch nicht in der NASCAR-Geschichte. Für Gordon ist es das 796. Sprint-Cup-Rennen seit seinem Debüt in der Saison 1992. Da er bereits für das Finale qualifiziert ist, wird in Homestead-Miami seine Karriere einen fantastischen Abschluss erhalten. Auf dem Oval in Avondale gewann Gordon bisher zwei Rennen.

Auch Earnhardt und Edwards erzielten jeweils zwei Siege. Johnson gewann vier Rennen und Harvick ist der Rekordhalter mit sieben Besuchen in der Victory Lane. Der Stewart-Haas-Fahrer fuhr in den letzten vier Rennen immer als Erster über die Ziellinie. In den letzten drei Rennen dominierte Harvick mit unglaublichen 712 von 926 möglichen Führungsrunden. Vor genau einem Jahr gab es die Rekordzahl von zwölf Rennunterbrechungen. Nur acht Fahrer wechselten sich in den letzten beiden Austragungen an der Spitze des Feldes ab, während es im Frühjahr 2011 sogar 28 Führungswechsel gab. Fünf Rennen wurde erst nach einem Green-White-Checkered-Finale entschieden. Die Startflagge zum vorletzten Saisonlauf über eine Distanz von 500 Kilometern fällt am Sonntag gegen 20:45 MEZ.

Nach einer Durststrecke von 58 Rennen holte Jimmie Johnson seinen 34. Pole Award, Foto: General Motors
Nach einer Durststrecke von 58 Rennen holte Jimmie Johnson seinen 34. Pole Award, Foto: General Motors

35. Lauf: Quicken Loans Race for Heroes 500(k)
Phoenix International Raceway, Avondale, AZ
Qualifying/Startaufstellung (Top-12/Q3)

1. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, Pole Position, 25.147 Sekunden
2. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing
3. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports
4. Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing
5. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing
6. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates
7. Erik Jones (Toyota) Joe Gibbs Racing
8. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing
9. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports
10. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing
11. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports
12. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates