Das zweite Rennen der Eliminator-8-Round gewann der bereits aus dem Chase ausgeschiedene Jimmie Johnson. Auf dem Texas Motor Speedway hatte Brad Keselowski 312 von 334 Gesamtrunden dominiert, bevor der Hendrick-Pilot vier Runden vor Rennende am Penske-Ford vorbeiziehen konnte. Für Johnson war es der fünfte Saisonsieg und der sechste Erfolg in Fort Worth. Er gewann beide Austragungen in dieser Saison und fünf der letzten sieben Rennen in Texas. Durch den Sieg von Johnson ist weiterhin nur Jeff Gordon vorzeitig für das Chase-Finale qualifiziert.

Vor dem Start

Penske-Pilot Brad Keselowski holte zum ersten Mal die Pole auf dem 1,5 Meilen langen Texas Motor Speedway. Titelverteidiger Kevin Harvick startete zum siebten Mal in dieser Saison vom zweiten Rang. Auch in Startreihe zwei gingen mit Kyle Busch und Joey Logano zwei weitere Chaser in das Rennen über 334 Runden. Bei dem momentanen Chase-Zwischenstand mussten vor allem Keselowski, Kurt Busch und Logano einen erheblichen Punkterückstand aufholen. Joey Gase und Reed Sorenson schafften nicht den Sprung in das Starterfeld. Für den suspendierte Matt Kenseth stellte Ersatzfahrer Erik Jones den Gibbs-Toyota auf Startplatz sechs. Der 19-jährige Jones gewann am Samstag sein drittes Truck-Rennen und führt die Meisterschaft mit 17 Punkten Vorsprung an. Weil die beiden Trainingseinheiten am Samstag dem schlechten Wetter zum Opfer fielen, hatte NASCAR eine Competition Caution für die 25. Runde vorgesehen.

Polesetter Brad Keselowski übernahm nach dem Start die Führung, Foto: NASCAR
Polesetter Brad Keselowski übernahm nach dem Start die Führung, Foto: NASCAR

Start: Reifenschäden bei Logano und Harvick

Polesetter Keselowski verteidigte seine Startposition und holte sich den ersten Bonuspunkt nach einer Runde. In der zehnten Runde gab es den ersten Paukenschlag, als Logano mit einem Reifenschaden für die erste Rennunterbrechung sorgte. Mit spektakulärer Fahrzeugbeherrschung verhinderte der Penske-Fahrer einen Einschlag. Die Reparaturarbeiten in der Boxengasse reichten nicht und er musste die Garage aufsuchen. Kurz nach dem Restart konnte Harvick an Keselowski vorbeiziehen und war der neue Leader. Die zweite Rennunterbrechung erfolgte in Runde 25, als auch Ryan Blaney mit einem Reifenschaden in der Mauer landete.

Nach der Competition Caution führte wieder Keselowski vor vier weiteren Chasern. Kyle Busch war Zweiter, gefolgt von Harvick, Carl Edwards und Martin Truex Junior. Neben Logano standen nun auch die Fahrzeuge von Blaney und Denny Hamlin in der Garage. Dann erwischte es den nächsten Chaser: Harvick hatte einen Reifenschaden und musste seine Crew in der Boxengasse aufsuchen. Der Titelverteidiger verlor allerdings keine Runde. Auch Dale Earnhardt Junior musste in Runde 47 unter Grün einen Reifenschaden beheben lassen.

Kyle Busch beim Boxenstopp, Foto: NASCAR
Kyle Busch beim Boxenstopp, Foto: NASCAR

Keselowski dominiert

Vier Runden später musste das Pace Car erneut das Feld einbremsen, nachdem Tony Stewart in der Mauer landete. Als das Rennen fortgeführt wurde, lag Keselowski immer noch in Front. Erste Verfolger waren weiterhin Kyle Busch und Truex. Goodyear stellte vorsorglich den Teams einen zusätzlichen Reifensatz zur Verfügung. Nach 75 Runden war Kyle Larson neuer Zweiter und Harvick war bis auf Rang sechs vorgefahren. Bis auf Logano waren alle Chaser in der Top-11 zu finden. An der Spitze hatte Keselowski inzwischen seinen Vorsprung auf über drei Sekunden ausgebaut. Jones und Brian Scott fuhren weiterhin prächtig innerhalb der Top-10.

Nach 42 Runden unter Grün gab es genau nach 100 Runden die fünfte Caution. Dieses Mal erwischte es den zweitplatziertem Larson. Das Rennen in der Boxengasse gewann Keselowski vor Kyle Busch, Johnson, Truex und Harvick. Inzwischen lag das halbe Feld mindestens eine Runde zurück. Texas-Rekordsieger Johnson übernahm in Runde 125 den zweiten Platz, konnte aber den Abstand zu Keselowski nicht verringern, sondern wurde elf Runden später von Harvick überholt.

Brad Keselowski gewinnt einen Restart vor Kyle Busch, Foto: NASCAR
Brad Keselowski gewinnt einen Restart vor Kyle Busch, Foto: NASCAR

Keselowski fährt in einer eigenen Liga

Dann beklagte auch Ryan Newman unter Grün einen Reifenschaden. Die Folge war einige Runden später die sechste Gelbphase wegen Debris. Nach einem wilden Restart verteidigte Keselowski Rang eins vor Johnson, Harvick, Truex, Edwards sowie Kyle Busch. Sein Bruder musste zuvor ein zweites Mal die Box ansteuern und lag nur noch auf Position 22. Die siebte Gelbphase erfolgte nach einem Dreher von Earnhardt eine Runde nach Rennhalbzeit. Einige Runden nach dem Restart hatte Keselowski erneut einen Vorsprung von fast drei Sekunden herausgefahren. Kurt Busch war mit den anderen Chasern wieder in der Top-10 gelandet.

Logano hatte die Garage inzwischen verlassen und lag mit 66 Runden Rückstand auf Position 41. Logano und Kurt Busch lagen im virtuellen Chase-Zwischenstand weit zurück. Erneut sorgte ein Reifenschaden für eine weitere Rennunterbrechung. Dieses Mal war es Trevor Bayne, der für die achte Caution sorgte. Das Rennen wurde in Runde 204 mit einem erneuten perfekten Restart von Keselowski fortgesetzt. Mit 189 Führungsrunden fuhr der Penske-Pilot bisher in einer eigenen Liga.

Kampf um jeden Chase-Punkt

Anschließend konnte Truex Platz zwei vor Edwards und Harvick übernehmen. Nach 220 absolvierten Runden war Harvick wieder der erste Verfolger vom enteilten Keselowski. Keselowski Vorsprung betrug ab der 244. Runde sogar über fünf Sekunden. Ab Runde 250 mussten die ersten Fahrer unter grüner Flagge einen Boxenstopp einlegen. Keselowski hatte vier Sekunden beim Service verloren, führte aber weiterhin das Rennen vor Harvick, Edwards, Truex und Kyle Busch an. In der 270. Runde waren Harvick, Truex und Kyle Busch im virtuellen Zwischenstand punktgleich.

Dann konnte sich Keselowski wieder spielend von seinen Kontrahenten absetzen. Außerdem meldete Harvick Probleme mit seinem Schalthebel. Zu allem Übel kam in Runde 280 ein Reifenschaden dazu. Der Champion musste unter Grün einen Extra-Stopp einlegen und lag nun auf Position 21 mit einer Runde Rückstand, während sich nur noch zwölf Fahrer in der Führungsrunde befanden. Damit lagen momentan Edwards, Harvick, Kurt Busch und Logano nicht mehr in der Top-4 des virtuellen Gesamtstandes.

Brad Keselowski führt vor Kyle Busch, Martin Truex Junior und Jimmie Johnson, Foto: NASCAR
Brad Keselowski führt vor Kyle Busch, Martin Truex Junior und Jimmie Johnson, Foto: NASCAR

Harvick im Glück

Truex hatte jetzt Platz zwei vor Kyle Busch übernommen. In Runde 294 eröffnete Edwards die zweite Runde der Stopps unter Grün. Dadurch konnte Harvick die Führung übernehmen und musste auf eine baldige Geldphase hoffen. In der 300. Runde zog Keselowski mit frischen Goodyear problemlos an Harvicks Chevrolet vorbei. Kurz darauf wurde Harvick auch von Truex, Johnson und Kyle Busch überholt. Dann kam durch die neunte Gelbphase in Runde 309 die Rettung für Harvick und für Kurt Busch, der kurz vor einer Überrundung stand.

Es folgten die nächsten Boxenstopps. Keselowski verteidigte die Führung vor Truex, Johnson, Jamie McMurray mit nur zwei frischen Reifen, Kyle Busch, Harvick, Edwards, Earnhardt, Gordon und dem Zehnten Kurt Busch. Nach der Restartrunde lag Truex kurzfristig in Front, doch nach einem kleinen Kontakt fiel Truex hinter Keselowski und Johnson zurück. Es entwickelte sich ein rundenlanger Zweikampf zwischen Keselowski und Johnson.

Johnson überrumpelt Keselowski

Zehn Runden vor Rennende übernahm Harvick den dritten Rang von Truex, während an der Spitze der Zweikampf weiter ging. Nun kam der Überrundungsverkehr dazu. Johnson griff ständig auf der unteren Linie an und übernahm vier Runden vor Rennende tatsächlich Platz eins. Mit 1.027 Sekunden Vorsprung fuhr Johnson als Erster über die Ziellinie. Keselowski musste sich nach dem neuen Texas-Rekord von 312 Führungsrunden mit Platz zwei zufrieden geben. Harvick wurde Dritter vor Kyle Busch und Carl Edwards. Earnhardt schaffte trotz zwischenzeitlichem Rundenrückstand noch den sechsten Rang.

Die Top-10 komplettierten Kurt Busch, Truex und Gordon. Logano beendete das Rennen auf dem 40. Platz mit 66 Runden Rückstand. Hinter Austin Dillon erreichte Jones einen beachtlichen zwöften Rang. Scott machte mit Rang 14 bereits zum dritten Mal in dieser Saison eine starkes Rennen. Bester Rookie wurde Brett Moffitt, der auf Position 30 das Ziel erreichte. Moffitt führt damit weiter die "Rookie of the Year"-Wertung mit vier Punkten Vorsprung vor Matt DiBenedetto an.

Jimmie Johnson feiert seinen sechsten Texas-Sieg mit Donuts, Foto: General Motors
Jimmie Johnson feiert seinen sechsten Texas-Sieg mit Donuts, Foto: General Motors

Hinter dem für das Finale bereits qualifizierten Gordon liegen Kyle Busch, Harvick und Truex ebenfalls auf Kurs für die Finalteilnahme. Edwards hat im Gesamtstand sieben Punkte Rückstand auf den Vierten Truex. Keselowski liegt weitere zwölf Zähler zurück. Ganz schlecht sieht es bei Kurt Busch aus, dem 28 Punkte auf Platz vier fehlen. Logano hilft nur noch ein Sieg am nächsten Sonntag beim letzten Eliminator-Rennen auf dem Oval in Phoenix.

34. Lauf: AAA Texas 500
Texas Motor Speedway, Fort Worth, VA
Ergebnis: Top-10 (334 Runden)

1. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 47/4 Punkte
2. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 44/2 Punkte
3. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 42/1 Punkte
4. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 41/1 Punkte
5. Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing, 39/0 Punkte
6. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 38/0 Punkte
7. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 37/0 Punkte
8. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 37/1 Punkte
9. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 35/0 Punkte
10. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 34/0 Punkte

Gesamtstand Chase 2015: 08/10 (Top-16) Rennen 34/36
Eliminator Round: Rennen 07-09 (8 Teilnehmer)

1. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, Eliminator-Sieg, 4.082 Punkte
2. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 4.080 Punkte
3. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 4.079 Punkte
4. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 4.076 Punkte
5. Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing, 4.069 Punkte
6. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 4.057 Punkte
7. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 4.048 Punkte
8. Joey Logano (Ford) Team Penske, 4.013 Punkte

9. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2.259 Punkte
10. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2.257 Punkte
11. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 2.253 Punkte
12. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2.240 Punkte
13. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 2.235 Punkte
14. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 2.208 Punkte
15. Matt Kenseth** (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2.197 Punkte
16. Clint Bowyer* (Toyota) Michael Waltrip Racing, 2.153 Punkte
*Bowyer: 25 Punkte Abzug (Chicagoland)
**Kenseth: 2 Rennen Sperre (Texas II, Phoenix II)