Das Knock-Out-Qualifying zum dritten und letzten Lauf der Contender-Round auf dem Talladega Superspeedway gewann erneut Jeff Gordon. Er wiederholte damit seinen Erfolg vom Mai 2015 und startet zum fünften Mal auf dem Superspeedway vom besten Startplatz. Zwischen 1996 und 2007 konnte der Hendrick-Pilot bereits sechs Siege auf dem Tri-Oval erzielen. Seine drei Teamkollegen gehen aus der Top-5 in das 32. Saisonrennen. Die vom Ausscheiden aus dem Chase bedrohten Dale Earnhardt Junior und Matt Kenseth starten von Platz vier und fünf.

Vorschau

Für das 32. Saisonrennen meldeten die Sprint-Cup-Teams 45 Fahrer. Brian Scott musste bei Circle Sport Racing das Cockpit an Travis Kvapil abgeben. Etwas unverständlich, da Scott am letzten Wochenende einen starken zwölften Platz erzielt hatte. Außerdem hatte Scott beim ersten Talladega-Rennen 2014 sensationell die Pole geholt. Josh Wise, der beim letzten Talladega-Einsatz Zehnter wurde, kam für Rookie Brett Moffitt bei Front Row Motorsports wieder zum Einsatz. Bobby Labonte ersetzte erwartungsgemäß Will Kimmel III bei Go FAS Racing. Auch Michael Waltrip war wieder dabei. Premium Motorsport setzte für ihn einen Toyota ein, dafür musste Reed Sorenson zuschauen. Timmy Hill und Michael McDowell benötigten im Qualifying ein Top-36-Resultat, um im Rennen dabei zu sein. Ryan Blaney und McDowell würden bei einem Ausfall der Qualifikation nicht startberechtigt sein.

Von den aktiven Fahrern holte Gordon im Mai 2015 zum vierten Mal die Pole Position auf dem 2,66 Meilen langen Tri-Oval. Der Hendrick-Pilot ist auch der letzte Fahrer, der in der Saison 2007 vom besten Startplatz aus, gewinnen konnte. Gordon erzielte 2007 vom bisher schlechtesten Startplatz 37 seinen sechsten und letzten Sieg. Jeweils ein Pole Award steht in der Statistik von Scott, Kasey Kahne, Kvapil, David Gilliland, Kevin Harvick, Waltrip, Labonte und Jimmie Johnson. Für Gilliland und Kvapil war es die erste Pole in ihrer Karriere. Den Qualifying-Rekord hält Kyle Busch seit Mai 2014 mit 200.574 mph, den er in der ersten Runde des Knock-Out-Qualifying aufgestellt hatte. Bisher musste das Qualifying fünf Mal wegen schlechter Wetterverhältnisse abgesagt werden.

Trainingsschnellster in der Happy Hour war Brad Keselowski, Foto: NASCAR
Trainingsschnellster in der Happy Hour war Brad Keselowski, Foto: NASCAR

Training: Biffle und Keselowski mit Bestzeiten

Es gab zwei 55-minütige Trainingseinheiten am Freitag. Roush-Pilot Greg Biffle sicherte sich mit überragenden 201.189 mph in 47.597 Sekunden die Bestzeit. Danica Patrick überraschte mit Platz zwei im Stewart-Haas-Chevrolet vor Justin Allgaier, der mit seinem HScott-Chevrolet auch bei den Longruns über zehn Runden die besten Zeiten erzielte. Die zweite Session gewann Brad Keselowski mit einer Zeit von 48.752 Sekunden. Hinter dem Penske-Ford wurde Blaney im Wood-Brothers-Chevrolet Zweiter vor dem letzten Talladega-Sieger Earnhardt. Nur 30 Fahrer waren in der Happy Hour auf der Strecke zu sehen.

Q1: Gordon vor Kahne

Im zweigeteilten Qualifying-Format für Talladega gingen die Fahrer in umgekehrter Reihenfolge des ersten Trainings auf die Strecke. Kvapil eröffnete deshalb das Einzelzeitfahren über eine Runde. Als sechster Fahrer kam J.J. Yeley auf die Strecke, der am Sonntag sein 250. Sprint-Cup-Rennen seit 2004 bestreiten wird. Yeley übernahm Rang eins vor Hill. Der überraschend bereits aus dem Chase ausgeschiedene Johnson übernahm anschließend mit einer deutlichen neuen Bestzeit die Führung. Ryan Newman war der erste Chaser, der auf Zeitenjagd ging und sich hinter Johnson platzieren konnte. Nach 18 Startern stand bereits fest, dass McDowell und Hill den Sprung in die Top-36 geschafft hatten und damit am Sonntag in der Show waren.

Die Zeit von Martin Truex Junior wurde gestrichen, da er die gelbe Begrenzungslinie überfahren hatte. Dann kamen alle restlichen elf Chaser auf die Strecke. Kurt Busch übernahm kurzfristig Rang zwei, bevor er von Earnhardt verdrängt wurde. Kyle Busch war etwas langsamer als sein Bruder und damit Vierter. Der zweifache Contender-Sieger Joey Logano konnte sich vor den Busch-Brüder platzieren. Sein Teamkollege Keselowski war etwas schneller und nun neuer Vierter hinter dem Nicht-Chaser Blaney, der erneut eine starke Leistung zeigte.

Harvicks Runde endete mit einem sechsten Platz. Dann kann Gordon auf die Strecke und war der neue Leader mit 0.210 Sekunden Vorsprung vor Johnson. Carl Edwards Zeit reichte für Rang acht und Teamkollege Denny Hamlin stellte seinen Gibbs-Toyota auf Position sechs. Damit war Newman als erster Chaser nicht mehr in der Top-12 vertreten. Jetzt fehlte von den Meisterschaftskandidaten nur noch Kenseth, der zeitgleich mit Johnson Platz zwei übernahm. Clint Bowyer legte bei seinem Versuch aus Versehen den Rückwärtsgang ein und beschädigte dabei das Fahrzeug von Justin Allgaier.

Chaser Ryan Newman schied in Runde eins aus, Foto: NASCAR
Chaser Ryan Newman schied in Runde eins aus, Foto: NASCAR

Damit waren elf von zwölf Chaser innerhalb der Top-12 platziert. Die letzten zwölf Qualifikanten waren Fahrer, die nicht im Chase vertreten waren. Tony Stewart und Paul Menard verdrängten anschließend Kyle Busch und Edwards aus der nächsten Runde. Menard wurde wiederum vom Kahne aus der Top-12 geworfen, weil Kahne die zweibeste Zeit aus seinem Hendrick-Chevrolet holte. J.J. Yeley startet am Sonntag in seinem 250. Rennen von Rang 30. Schnellster Rookie wurde Matt DiBenedetto, der das Qualifying auf Rang 36 beendete. Rookie Jeb Burton und Michael Annett verpassten den Sprung in das Starterfeld.

Q2: Gordon rast zur Pole

Sechs Chevrolet-Teams mit drei Hendrick-Piloten, vier Ford-Fahrer mit beiden Penske-Chasern sowie zwei Gibbs-Toyota fuhren in der zweiten Runde die Pole aus. Erneut kamen die Fahrer in umgekehrter Reihenfolge der ersten Runde auf die Strecke. Nachdem Stewart und Trevor Bayne vorgelegt hatten, kam Harvick auf die Strecke und übernahm Rang zwei hinter Bayne. Hamlin, Logano, Keselowski und Blaney scheiterten ebenfalls am der Zeit von Bayne.

Dann kam Earnhardt und lag in den Zwischenzeiten auf Pole-Kurs. Earnhardt übernahm mit 0.099 Sekunden Vorsprung die Führung, wurde aber sofort von Johnson mit einer Zeit von 49.467 Sekunden verdrängt. Kenseth hatte eine starke Runde und verfehlte die Zeit von Johnson nur um 0.001 Sekunden. Kahne war auf seiner schnellen Runde noch besser unterwegs und übernahm Rang eins. Jetzt fehlte nur noch Gordon, der Kahne deutlich von Platz eins mit einer Zeit von 49.234 Sekunden verdrängte.

Gordon steht damit erneut in Talladega auf der Pole Position. Mit Kahne und Johnson folgen zwei weitere Hendrick-Piloten. Kenseth wurde als bester Gibbs-Fahrer Vierter vor Earnhardt. Trevor Bayne startet als Sechster zum zweiten Mal in diesem Jahr aus der Top-10. In der vierten Startreihe stehen Harvick und Hamlin vor Blaney und Logano. Die Top-12 komplettierten Keselowski und Stewart.

Fünfter Talladega-Pole-Award für Jeff Gordon, Foto: General Motors
Fünfter Talladega-Pole-Award für Jeff Gordon, Foto: General Motors

Rückblick

Dale Earnhardt Junior holte im Mai 2015 seinen sechsten Talladega-Sieg, Foto: NASCAR
Dale Earnhardt Junior holte im Mai 2015 seinen sechsten Talladega-Sieg, Foto: NASCAR

Am Sonntag wird das 93. Rennen auf dem Superspeedway in Talladega gegen 19:30 Uhr MEZ gestartet. Das Restrictor-Plate-Race über 188 Runden mit jeweils 2,66 Meilen garantiert eine gigantische Windschattenschlacht. Gordon führt nicht nur bei den Pole Awards, sondern auch bei den Rennsiegen mit sechs Erfolgen die Statistik an. Sein Hendrick-Teamkollege Earnhardt konnte im Mai 2015 mit Sieg Nummer sechs gleichziehen, davon gewann Earnhardt vier Rennen in Folge. Der letzte Herbstsieger Keselowski stand drei Mal in der Victory Lane. Johnson, Bowyer und McMurray verzeichneten zwei Siege. Einen Erfolg feierten bisher Kenseth, Labonte, Hamlin, Kyle Busch, David Ragan, Waltrip, Stewart und Harvick.

In den letzten beiden Rennen gab es jeweils sechs Rennunterbrechungen. Der Rekord liegt bei elf Einsätzen des Pace Cars im April 2004. Beim letzten Event sahen die Zuschauer nur 27 Führungswechsel. In der Saison 2010 und 2011 wurde der einsame Rekord mit 88 verschiedenen Fahrern mit mindestens einer Führungsrunde aufgestellt. Dieser Superspeedway hält auch den Rekord mit elf Rennen, die erst in der Verlängerung entschieden wurden. Zwei Rennen mussten vorzeitig wegen schlechter Wetterbedingungen beendet werden. Im April 2011 gewann Johnson mit einem minimalen Vorsprung von 0.002 Sekunden vor Bowyer. So einen knappen Zieleinlauf gab es zuvor nur im Jahr 2003 in Darlington.

32. Lauf: CampingWorld.com 500
Talladega Superspeedway, Talladega, AL
Qualifying/Startaufstellung (Top-12/Q2)

1. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, Pole Position, 49.234 Sekunden
2. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports
3. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports
4. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing
5. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports
6. Trevor Bayne (Ford) Roush Fenway Racing
7. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing
8. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing
9. Ryan Blaney (Ford) Wood Brothers Racing
10. Joey Logano (Ford) Team Penske
11. Brad Keselowski (Ford) Team Penske
12. Tony Stewart (Chevrolet) Stewart-Haas Racing