Das Knock-Out-Qualifying zum 20. Saisonlauf gewann Carl Edwards. Der Gibbs-Pilot holte auf dem Indianapolis Motor Speedway im zweigeteilten Qualifying die zweite Pole in Folge. Für Edwards war es der erste Pole Award auf dem Traditions-Oval und die 15. Bestzeit in seiner Karriere. Ein zweiter Platz in der Saison 2008 war das bisher beste Resultat für Edwards in Indianapolis. Am Sonntag steht zum zwöften Mal in Serie ein anderer Pilot auf der Pole Position.

Vorschau

Für das 20. Rennen der Saison wurden von den Teams 46 Fahrer gemeldet. Nach 18 Einsätzen für Phil Parsons Racing übernahm Josh Wise das Cockpit von Eddie MacDonald bei Go FAS Racing. Derek White, der am letzten Wochenende sein Sprint-Cup-Debüt feierte, musste seinen Platz bei Circle Sport Racing wieder an Brian Scott abgeben. Michael McDowell kam zu seinem zwölften Qualifying bei Leavine Family Racing und Hendrick Motorsports setzt zum vierten Mal einen fünften Chevrolet mit Chase Elliott ein. Rookie Jeb Burton, Reed Sorenson und Elliott konnten sich nur mit einem Top-36-Resultat für das Rennen qualifizieren. Bei einem Ausfall der Qualifikation wären Ryan Blaney, McDowell und erneut Elliott nicht startberechtigt.

Jeff Gordon ist in Indianapolis mit drei Pole Awards der erfolgreichste Fahrer. Kevin Harvick holte im letzten Jahr seine zweite Pole Position. Damit stand zum elften Mal in Folge in anderer Fahrer auf dem besten Startplatz. Dabei erzielte Harvick auch den aktuellen Track Qualifying Record mit 188.889 mph in 47.647 Sekunden. Je eine Pole erzielten David Ragan, Denny Hamlin, Sorenson, Ryan Newman, Tony Stewart, Casey Mears und Jimmie Johnson. Der inzwischen 29-jährige Sorenson holte in der Saison 2007 seine bisher einzige Pole im Sprint Cup. Der damals 21-Jährige ist bis heute der jüngste Fahrer der auf dem Superspeedway einen Pole Award gewinnen konnte. In den bisherigen 21 Rennen konnten nur Newman, Johnson und Harvick vom ersten Startplatz aus gewinnen.

Denny Hamlin fuhr am Freitag die schnellste Zeit, Foto: NASCAR
Denny Hamlin fuhr am Freitag die schnellste Zeit, Foto: NASCAR

Training: Hamlin, Earnhardt & Kurt Busch

Am Freitag absolvierten die Fahrer alle drei Trainingseinheiten über zweimal 85 Minuten und der abschließenden Happy Hour über 115 Minuten. Alle Fahrer hatten Probleme mit dem neuen High-Downforce-Paket. Der gut 23 Zentimeter hohe Heckspoiler sorgte für veränderte Sichtverhältnisse nach hinten und bereitete Schwierigkeiten beim Überholen. Die erste Session gewann Gibbs-Pilot Hamlin in 49.394 Sekunden mit einem deutlichen Vorsprung von 0.112 Sekunden vor Johnson. Dritter wurde Harvick, vor Gordon und Stewart.

Die zweite Trainingsbestzeit holte Dale Earnhardt Junior im Hendrick-Chevrolet knapp vor Brad Keselowski. Kasey Kahne, Kyle Larson und Clint Bowyer belegten die Ränge drei bis fünf. Ganassi-Pilot Larson war in beiden Trainingsläufen bei den Longruns stark unterwegs. Im Abschlusstraining dominierten die beiden Stewart-Haas-Fahrer Kurt Busch und Harvick das Geschehen. Larson wurde Dritter vor Johnson und Martin Truex Junior.

Tony Stewart zeigte seine beste Saisonleistung, Foto: NASCAR
Tony Stewart zeigte seine beste Saisonleistung, Foto: NASCAR

Q1: Stewart überrascht die Konkurrenz

Die Qualifying-Order wurde durch die Trainingsresultate bestimmt. Der Trainingsschnellste Hamlin durfte als letzter Starter auf Zeitenjagd gehen. Die erste gute Bestzeit im zweigeteilten Einzelzeitfahren setzte Landon Cassill. Sam Hornish Junior fuhr anschließend die bisher schnellste Zeit des Events. Als 20. Fahrer kam Joey Logano auf die Strecke und fuhr eine neue deutliche Bestzeit. Wise, Sorenson und Rookie Burton waren mit ihren langsamen Zeiten zu diesem Zeitpunkt bereits ausgeschieden und damit am Rennsonntag nicht dabei.

Edwards übernahm nach 37 Minuten den zweiten Rang vor seinem Teamkollegen Kyle Busch. Jamie McMurray, der vor fünf Jahren auf dem Quad-Oval gewinnen konnte, machte danach einen Sprung auf Platz zwei und Ragan war neuer Dritter. Dann ging ein Raunen durch das Oval, als Stewart mit 48.505 Sekunden Logano deutlich an der Spitze ablöste. Larson verfehle Stewarts Zeit knapp und war jetzt Zweiter. Dann kam Rekordsieger Gordon auf die Strecke, doch es reichte nur zu Position 14. Keselowski musste sich nach einer Mauerberührung mit Rang 31 zufrieden geben.

Publikumsliebling Earnhardt wurde Zehnter und damit lag Danica Patrick auf dem zwölften und letzten Qualifikations-Platz für die zweite Runde. Harvicks Zeit reichte anschließend für Platz fünf und Miss Patrick rutschte aus der Top-12. Johnson, Kurt Busch und Hamlin waren die letzten drei Fahrer. Johnson stellte seinen Chevrolet auf Platz drei. Während es für Kurt Busch nicht reichte. Auch Hamlin schied überraschend aus und startet nur vom 17. Rang. Hinter Earnhardt schied Truex auf dem undankbaren 13. Platz aus. Bester Rookie war Brett Moffitt, der von Startplatz 39 in das Rennen gehen wird.

Schafft Kyle Busch den Hattrick?, Foto: NASCAR
Schafft Kyle Busch den Hattrick?, Foto: NASCAR

Q2: Erneute Pole Position für Edwards

Sieben Chevrolet-Teams trafen in der zweiten Runde auf vier Toyota-Fahrer und dem verbliebenen Penske-Ford von Logano. Der zwölfschnellste Earnhardt musste als erster Fahrer auf die Strecke und war langsamer als in der ersten Session. Paul Menard war anschließend noch etwas langsamer. Auch Kyle Busch konnte die Zeit von Earnhardt nicht toppen. Dann kam Clint Bowyer und war der neue Leader. Edwards war sofort auf Bestzeit-Kurs und übernahm deutlich Rang eins. Ragan fehlen nur 0.155 Sekunden auf den Leader. Harvick, der Polesieger aus dem letzten Jahr, war neuer Dritter.

McMurray Zeit reichte vorübergehend nur zum siebten Rang. Logano machte einen Sprung auf Rang zwei mit 0.087 Sekunden Rückstand auf Edwards. Johnson musste sich mit der zehntbesten Zeit zufrieden geben. Der vorletzte Fahrer Larson konnte ebenfalls die Zeit von Edwards nicht knacken. Stewart begann seine schnelle Runde mit leichtem Vorsprung. Auf der Gegengeraden verlor er Zeit und es wurde ein vierter Platz.

Nach Loudon holte Edwards die zweite Pole in Folge. Zweiter wurde Logano vor Ragan. Damit stehen wie in der Vorwoche, die gleichen Fahrer auf den ersten drei Startplätzen. Stewart erzielte mit Platz vier sein bestes Resultat in dieser Saison. Larson wurde Fünfter vor Harvick und Bowyer. Die Top-10 komplettierten Earnhardt, Kyle Busch, McMurray, Menard und Johnson.

Carl Edwards steht auf dem Indianapolis Motor Speedway zum ersten Mal auf Pole, Foto: NASCAR
Carl Edwards steht auf dem Indianapolis Motor Speedway zum ersten Mal auf Pole, Foto: NASCAR

Rückblick

Seit der Saison 1994 steht das 2,5 Meilen lange Quad-Oval im Rennkalender des Sprint Cup. Nur Gordon war in allen bisherigen 21 Rennen dabei. Der Hendrick Pilot gewann das Debüt-Rennen und die letzte Austragung 2014. Dazwischen konnte Gordon drei weitere Siege erzielen. Teamkollege Johnson steht mit vier Siegen in der Statistik und ist der einzige Fahrer, der zwei Rennen in Folge gewinnen konnte. Stewart kann zwei Siege vorweisen und Menard, Harvick, Newman und McMurray je einen Besuch in der Victory Lane. Für Menard war der Erfolg in der Saison 2011 sein erster und bisher einziger Sprint-Cup-Sieg.

Die legendäre Traditions-Strecke besteht zu 40 Prozent aus langgezogenen Kurven und aus zwei langen Geraden. Die Zuschauer sahen 2004 den Rekord von 13 Rennunterbrechungen. In den letzten sechs Rennen musste das Pace Car nur drei bis sechs Mal das Feld einsammeln. In der Saison 2008 wechselte 26 Mal die Führung während der Renndistanz von 160 Runden. Neun Führungswechsel waren an den bisherigen Rennsonntagen das Minimum. Nur im Jahr 2004 gab es eine GWC-Verlängerung, in der Gordon seinen vierten Sieg holte. Der Start zum 20. Saisonlauf erfolgt am Sonntag gegen 21:49 Uhr MESZ.

20. Lauf: Crown Royal Presents the Jeff Kyle 400 at the Brickyard
Indianapolis Motor Speedway, Indianapolis, IN
Qualifying/Startaufstellung (Top-12/Q2)

1. Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing, Pole Position, 49.056 Sekunden
2. Joey Logano (Ford) Team Penske
3. David Ragan (Toyota) Michael Waltrip Racing
4. Tony Stewart (Chevrolet) Stewart-Haas Racing
5. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates
6. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing
7. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing
8. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports
9. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing
10. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates
11. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing
12. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports