Das am Samstag ausgefallene Nachtrennen konnte ohne Wetterprobleme einen Tag später gestartet werden. Nach 400 Runden gewann Kurt Busch den neunten Saisonlauf auf dem Richmond International Raceway. Der Stewart-Haas-Pilot siegte völlig verdient nach imposanten 291 Führungsrunden vor seinem Teamkollegen und Tabellenführer Kevin Harvick. Es war für Kurt Busch der erste Saisonsieg und der zweite Erfolg nach 2005 auf dem Short Track in Richmond.

Polesetter Joey Logano, Denny Hamlin und Kurt Busch beim Start, Foto: NASCAR
Polesetter Joey Logano, Denny Hamlin und Kurt Busch beim Start, Foto: NASCAR

Guter Start von Logano

Der nicht qualifizierte Rookie Jeb Burton übernahm bei BK Racing das Fahrzeug von J.J. Yeley und musste deshalb von hinten starten. Das traf auch für Cole Whitt und Jeff Green zu, die den Motor wechseln mussten. Polesetter Joey Logano gewann das Startduell gegen Lokalmatador Denny Hamlin, der Kurt Busch passieren lassen musste. Nach 20 Runden war Harvick Dritter, während Hamlin nur noch auf Position neun zu finden war. In Runde 50 kam die abgekündigte Competition Caution.

Nach den ersten Boxenstopps kamen die drei Führenden Logano, Kurt Busch und Harvick unverändert wieder auf die Strecke. Nach 80 Runden lagen nur noch 31 Fahrer in der Führungsrunde, weil Logano ein Höllentempo vorlegte. In der 94. Runde gab es durch Kurt Busch den ersten Führungswechsel. Teamkollege Harvick übernahm anschließend Rang zwei und Logano verlor weitere Positionen an Matt Kenseth und Martin Truex Junior. Harvick klebte rundenlang am Heck von Kurt Busch und auch Kenseth konnte aufschließen. Greg Biffle und Carl Edwards lagen nach 126 Runden bereits eine Runde zurück.

Kurt Busch dominiert

Aric Almirola drehte Joey Gase um und sorgte damit für die zweite Rennunterbrechung und den ersten Lucky Dog, den Austin Dillon erhielt. Clint Bowyer drehte in der Boxengasse Danica Patrick um. Beim Restart befanden sich die beiden Hendrick-Fahrer Jimmie Johnson und Kasey Kahne trotz ihrer schlechten Startplätze in der Top-10. Eine Runde später stand Josh Wise mitten auf der Strecke und löste Caution Nummer drei aus. Wise sorgte 20 Runden später erneut für eine Rennunterbrechung und das neue Pace Car sammelte zum vierten Mal die Fahrzeuge ein. Der Lucky Dog ging an Edwards.

Restart auf dem Richmond International Raceway, Foto: NASCAR
Restart auf dem Richmond International Raceway, Foto: NASCAR

Hinter dem Stewart-Haas-Duo mit Kurt Busch und Harvick hatten sich die beiden Penske-Piloten Logano und Brad Keselowski wieder bis auf Platz drei und vier vorgearbeitet. In der 173. Runde übernahm Keselowski Platz zwei. Auch nach Rennhalbzeit sahen die Zuschauer das gleiche Bild an der Spitze. Kurt Busch führte mit einer Sekunde Vorsprung vor Keselowski, Harvick, Truex, Jamie McMurray und Kahne. Chase Elliott lag zu diesem Zeitpunkt bei seinem zweiten Sprint-Cup-Rennen auf dem beachtlichen 15. Rang.

Kurt Busch wehrt alle Angriffe ab

Anschließend verlor Harvick einige Ränge und Truex war neuer Dritter. In der 236. Runde musste Hamlin, der das Xfinity-Rennen gewonnen hatte, eine Überrundung hinnehmen. Neun Runden später konnte McMurray Position zwei übernehmen. Dann begann die erste Runde der Stopps unter grüner Flagge. Nach 258 Runden war McMurray nach rundenlangem Zweikampf der dritte Leader in diesem Rennen. Keselowski und Justin Allgaier blieben am längsten auf der Strecke und waren die einzigen Fahrer in der Führungsrunde, als die fünfte Gelbphase in Runde 270 durch Brett Moffitt kam.

Viele Fahrer kamen durch einen Wave around wieder in die Führungsrunde. Beim Restart lautete die neue Reihenfolge: Erster Kurt Busch vor Keselowski, der nur noch mit sieben Zylindern unterwegs war, Allgaier, McMurray und dem Fünften Logano. Allgaier konnte Keselowski überholen und lag nun überraschend auf dem zweiten Platz.

Unruhiges letztes Renndrittel

In den folgenden Runden konnte sich Kurt Busch deutlich von seinen Vorfolgern absetzten. Sein Vorsprung betrug nach 315 Runden stattliche vier Sekunden vor dem neuen Zweiten McMurray. Die Sonne verabschiedete sich nun über dem Oval und sorgte für andere Streckenverhältnisse. Dann tauchte Johnson zum ersten Mal in der Top-5 auf. Ab der 340. Runde fuhr McMurray die schnellsten Rundenzeiten und holte gewaltig auf Kurt Busch auf. Dritter war trotz Problemen Keselowski vor Johnson und Harvick. Zehn Runden später gab es wegen Debris die sechste Gelbphase.

Kurt Busch gewann erneut den Restart, während Tony Stewart im Mittelfeld von Dale Earnhardt Junior leicht berührt wurde und sich drehte. Der dreifache NASCAR-Champion Stewart musste aussteigen und Paul Menard erhielt den Lucky Dog. Einige Fahrer mussten frische Reifen abholen, weil sie nur durch heftige Bremsmanöver zuvor ausweichen konnten. Erneut lief das Rennen nur eine Runde, denn Rookie Jeb Burton drehte sich. Edwards freute sich über den Lucky Dog.

Zweikampf zwischen Kurt Busch (#41) und Jamie McMurray (#1), Foto: NASCAR
Zweikampf zwischen Kurt Busch (#41) und Jamie McMurray (#1), Foto: NASCAR

Verdienter Sieg für Kurt Busch

Beim Restart waren noch 26 Runden zu fahren. Kurt Busch verteidigte die Führung vor McMurray und dem neuen Dritten Harvick. Kurz darauf überholte Harvick auch McMurray. Zehn Runden vor der karierten Flagge betrug der Abstand zwischen den Teamkollegen 0.897 Sekunden. Sollte Kurt Busch wieder einen fast sicheren Sieg in den letzten Runden hergeben? Auch im Überrundungsverkehr konnte Kurt Busch seinen Vorsprung halten und sicherte sich den verdienten ersten Saisonsieg nach einer dominanten Vorstellung.

Harvick belegte zum fünften Mal den zweiten Platz in dieser Saison. Johnson wurde Dritter vor McMurray und Logano. Kahne fuhr als Sechster über die Linie gefolgt von Kenseth, Jeff Gordon, Clint Bowyer und Truex, der als Zehnter zum neunten Mal in der Top-10 landete. Chase Elliott beendete sein zweites Cup-Rennen im fünften Hendrick-Chevrolet auf dem 16. Rang. Sein 300. Sprint-Cup-Rennen beendete Paul Menard auf dem 15. Platz.

Kurt Busch feiert in der Victory Lane, Foto: NASCAR
Kurt Busch feiert in der Victory Lane, Foto: NASCAR

9. Lauf: Toyota Owners 400
Richmond International Raceway, Richmond, VA
Ergebnis: Top-10 (400 Runden)

1. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 48/5 Punkte
2. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 43/1 Punkte
3. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 41/0 Punkte
4. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 41/1 Punkte
5. Joey Logano (Ford) Team Penske, 40/1 Punkte
6. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 38/0 Punkte
7. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 37/0 Punkte
8. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 36/0 Punkte
9. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 35/0 Punkte
10. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 09/36 (Chase Top-16)

1. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 2 Siege, 357 Punkte
2. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2 Siege, 299 Punkte
3. Joey Logano (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 324 Punkte
4. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 283 Punkte
5. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 273 Punkte
6. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 245 Punkte
7. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 222 Punkte
8. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 315 Punkte
9. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 275 Punkte
10. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 271 Punkte
11. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 264 Punkte
12. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 263 Punkte
13. Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 250 Punkte
14. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 239 Punkte
15. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 235 Punkte
16. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 234 Punkte