Zum Auftakt der Speedweeks auf dem Daytona International Speedway gewann Matt Kenseth das Sprint-Unlimited-Rennen. Für den Gibbs-Toyota-Piloten war es der erste Sieg bei diesem Einladungsrennen, wo es nicht um Punkte, sondern um einen gut dotierten Siegerscheck ging. Nach 75 Runden waren nur noch zwölf von 25 gestarteten Fahrern auf der Strecke, da es im Rennen reichlich Unfälle gab.

Jeff Gordon war im zweiten Training der Schnellste, Foto: NASCAR
Jeff Gordon war im zweiten Training der Schnellste, Foto: NASCAR

Training: Kurt Busch und Jeff Gordon mit Bestzeiten

Vor den beiden Trainingseinheiten am Freitag wurde die Startaufstellung durch die Crew Chiefs der beteiligten 25 Fahrer ausgelost. Childress-Fahrer Paul Menard war der Glückliche und durfte von der Pole starten. Hendrick-Pilot Kasey Kahne bekam den zweiten Startplatz in der ersten Reihe. Die zweite Startreihe erhielten die beiden Penske-Fahrer Joey Logano und Brad Keselowski. Champion Kevin Harvick wurde die achte Position, vor dem letzten Unlimited-Sieger Denny Hamlin, zugeteilt.

Kurt Busch setzte im ersten Training mit einer Zeit von 44.8323 Sekunden die erste Bestzeit der Speedweeks auf dem Daytona International Speedway. Zweiter wurde Ricky Stenhouse Junior vor Harvick. Bei den Longruns war Kenseth im Gibbs-Toyota der Schnellste. In der anschließenden Happy Hour gingen nur 14 Piloten auf die Strecke. Jeff Gordon fuhr im Hendrick-Chevrolet mit 45.740 Sekunden die schnellste Runde vor Hamlin und Gibbs-Teamkollege Kyle Busch.

Das Ende für Brad Keselowski, Foto: NASCAR
Das Ende für Brad Keselowski, Foto: NASCAR

Segment 1: Keselowski landete in der Mauer

Für das Sprint Unlimited 2015 waren alle bisherigen Pole-Award-Sieger sowie die ehemaligen Event-Gewinner automatisch qualifiziert. Aufgefüllt wurde das Teilnehmerfeld auf 25 Fahrer mit den Chase-Teilnehmern und den folgenden punktbesten Piloten im Gesamtstand des letzten Jahres. Das Rennen war in zwei Segmente über 25 und 50 Runden unterteilt.

Der ausgeloste Polesetter Menard konnte seine Position in der ersten Runde verteidigen und führte vor Keselowski und Austin Dillon. Am Ende der siebten Runde gab es durch Keselowski den ersten Führungswechsel. Kenseth klebte anschließend am Heck des Penske-Ford und übernahm kurz darauf den ersten Rang. Nach elf Runden war Martin Truex Junior nach einem starken Manöver der neue Leader vor Dale Earnhardt Junior.

In der 23. Runde verlor Keselowski die Kontrolle über sein Fahrzeug, als ihm Kyle Larson an der Vorderfront berührte. Der Penske-Pilot trudelte ins Gras des Infields und landete anschließend in der Mauer. Mit starken Kaltverformungen musste Keselowski das Rennen vorzeitig beenden. Die Gelbphase endete nach 25 Runden mit der angekündigten Competition-Caution. Dillon, Kyle Busch und Clint Bowyer mussten nach dem Unfall leichte Blessuren von ihren Team beheben lassen.

Segment 2: Heftige Unfälle und lange Rotphasen

Das Rennen in der Boxengasse gewann Earnhardt mit seinem neuen Crew Chief Greg Ives vor Menard und Truex, der zuvor 14 Runden lang geführt hatte. Bis zur Rennhalbzeit gab es keine Veränderungen an der Spitze. Kurz darauf übernahm erneut Truex den ersten Rang, während Earnhardt wegen Debris die Box aufsuchen musste.

Ein Big One in der 45.Runde dezimierte das Feld gewaltig. Greg Biffle berührte Jamie McMurray, der sich drehte und den folgenden Fahrern keine Ausweichmöglichkeit gab. Mit Hamlin, Kenseth und Kyle Busch waren gleich drei Gibbs-Toyota involviert. Harvick, Stenhouse, Kurt Busch, Bowyer, Menard und die beiden Hendrick-Piloten Johnson und Kahne mussten ebenfalls ihre Siegchancen begraben. Für Biffle, Stenhouse, Kenseth, Tony Stewart, Aric Almirola, Kyle Busch und Harvick ging das Rennen nach Reparaturarbeiten weiter.

Das Ende für Ricky Stenhouse Junior und Austin Dillon, Foto: NASCAR
Das Ende für Ricky Stenhouse Junior und Austin Dillon, Foto: NASCAR

Kenseth übernimmt das Kommando

Nach einer langen Rotphase ging das Rennen mit 18 verbliebenen Piloten in der 49. Runde weiter. Beim Restart führte Truex vor Gordon. Sieben Runden später war Kenseth der neue Leader vor Truex und Carl Edwards, der erstmals in der Spitze auftauchte. 15 Runden vor Rennende kam Stewart auf und übernahm kurzfristig den zweiten Platz. Dillon sorgte in der 63. Runde für die nächste Gelbphase, als er sich drehte und Stenhouse in seinen Chevrolet knallte. Auch Danica Patrick wurde leicht getroffen und hatte anschließend eine Runde Rückstand.

Die beiden Gibbs-Toyota mit Kenseth und Edwards lagen beim erneuten Restart in Runde 66 in Front. Während Kenseth sich sofort absetzen konnte wurde es im Verfolgerfeld sehr unruhig. Eine Runde später gab es den zu erwartenden nächsten heftigen Unfall, als es einen Kontakt zwischen Kyle Busch und Stewart gab. Die Fahrzeuge von Stewart und Biffle, der hart in der Mauer des Infields einschlug, wurden stark beschädigt und mussten ebenfalls das Rennen beenden. Die zweite Rotphase sorgte erneut für eine lange Rennunterbrechung.

In der 71. Runde konnte das Rennen fortgeführt werden. Kenseth und Edwards führten das Feld in die finalen fünf Runden mit zwölf verbliebenen Kontrahenten. Patrick hatte den Lucky Dog erhalten und belegte den zwölften Rang. Kenseth versuchte erneut die Flucht nach vorne. Truex war der erste Verfolger vor Harvick und Edwards. Harvick berührte leicht die Mauer. In der letzten Runde lagen die zwölf Fahrer nur 0.518 Sekunden auseinander.

Kenseth gewinnt zum ersten Mal das Sprint Unlimited

Kenseth konnte die Führung verteidigen und siegte nach 21 Führungsrunden knapp vor Truex und Edwards. Casey Mears wurde Vierter vor Larson und Logano. Logano wurde nach dem Rennen von Harvick attackiert, der sauer war, weil er durch Logano die Mauer touchiert hatte. Platz sieben ging an Gordon vor Kyle Busch, Earnhardt, Patrick, Harvick und Ryan Newman.

Ergebnis: Sprint Unlimited 2015 (Top-10)
Daytona International Speedway, Daytona Beach, FL (75 Runden)

1. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing
2. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing
3. Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing
4. Casey Mears (Chevrolet) Germain Racing
5. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates
6. Joey Logano (Ford) Team Penske
7. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports
8. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing
9. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports
10. Danica Patrick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing