Das Nachtrennen auf dem Bristol Motor Speedway gewann Joey Logano knapp vor seinem Penske-Teamkollegen Brad Keselowski. Damit ist Logano bereits der fünfte Fahrer, der in dieser Saison drei Rennen gewinnen konnte. Für Logano war es der erste Sieg auf der Beton-Piste im Kolosseum von Bristol. Das 24. und drittletzte Rennen der regulären Sprint-Cup-Saison lebte von der Spannung um den Kampf der letzten Plätze für die Chase-Teilnahme 2014.

Kevin Harvick und Jeff Gordon führen das Feld beim Start an, Foto: NASCAR
Kevin Harvick und Jeff Gordon führen das Feld beim Start an, Foto: NASCAR

Kyle Busch mit starker Anfangsphase

Mit Aric Almirola und den Rookies Cole Whitt sowie Austin Dillon mussten gleich drei Fahrer im Ersatzfahrzeug ihre Qualifying-Position hinter dem Pace Car aufgeben und von hinten starten. Polesetter Kevin Harvick suchte sich beim Start über 500 Runden die oberen Line aus und übernahm vor Gordon nach einer Runde die Führung. Kyle Busch und Jimmie Johnson konnten Positionen gutmachen und waren die ersten Verfolger. Bereits nach 15 Runden gab es auf dem kurzen 0,533-Meilen-Oval die ersten Überrundungen.

Als Harvick in Runde 39 Danica Patrick überrunden wollte, nutzte Gordon die Situation aus und übernahm die Führung. Kyle Busch konnte 15 Runden später ebenfalls an Harvick vorbeiziehen und in Runde 56 sogar in Führung gehen. Da es in der letzten Nacht geregnet hatte, folgte in Runde 60 die angekündigte Competition-Caution. Larson wurde genau in diesem Moment von Kyle Busch überrundet und erhielt den Lucky Dog. Den hatte er sich auch verdient, da er sich bis auf Rang 27 vorgearbeitet hatte. Bei den anschließenden Boxenstopps waren Kyle Busch und Johnson an den Messpunkten zu schnell und erhielten eine Durchfahrtsstrafe.

Viele Positionskämpfe an der Spitze

Beim Restart führte Vorjahressieger Matt Kenseth das Feld an. Nach 80 Runden war Logano Zweiter vor Harvick und Gordon, der allerdings nach einer Berührung durch Kurt Busch mit einem qualmenden Reifen seine Runden drehte. In Runde 105 verlor Kenseth im Überrundungsverkehr die Führung an Logano, der sich anschließend mit über einer Sekunde Vorsprung absetzen konnte. In der 126. Runde drehte Clint Bowyer Kyle Busch um und sorgte für einige Auffahrunfälle. Beim Toyota von Kyle Busch war das Heck stark beschädigt, während Almirola ohne Kofferraum in die Garage geschleppt wurde. Kyle Busch war stinksauer, denn in den letzten drei Rennen war seine beste Platzierung ein 39. Rang.

Nach den Boxenstopps, mit einer weiteren Bestrafung für Johnson, führte Denny Hamlin vor Dale Earnhardt Junior. Harvick übernahm kurz darauf den zweiten Rang. Vierter war Logano vor seinem Teamkollegen Keselowski und Kurt Busch. Dann gab es in Runde 161 einen heftigen Crash als Harvick den Führenden Hamlin am Heck traf und in die Mauer des Infields befördert. Earnhardt wurde unglücklich vom zurücktrudelnden Hamlin getroffen. Hamlin warf anschließend wütend sein Hans-System Richtung Harvick, der nun der Leader war.

Denny Hamlin wurde von Kevin Harvick aus dem Rennen geworfen, Foto: NASCAR
Denny Hamlin wurde von Kevin Harvick aus dem Rennen geworfen, Foto: NASCAR

Jamie McMurray führte zur Rennhalbzeit

Nach dem vierten Restart übernahm Kurt Busch hinter Harvick den zweiten Rang. Michael Annett sorgte in der 196. Runde für die nächste Rennunterbrechung. Nach den Boxenstopps war Kahne der neue Leader, während Harvick das Rennen von Rang zehn wieder aufnahm. Als Kahne auf der oberen Linie rundenlang Probleme mit langsameren Fahrzeugen bekam, nutzte Jamie McMurray die Situation zur Führung. Zur Rennhalbzeit führte McMurray mit zwei Sekunden vor Keselowski, Johnson und Harvick. Der rauchende Chevrolet von Patrick führte das Feld wieder zusammen. Kahne, der kurz zuvor an der Box war, hatte jetzt einen Runde Rückstand. Keselowski gewann das folgende Rennen in der Boxengasse vor McMurray, Johnson, Harvick und Stewart-Ersatzfahrer Jeff Burton. Larson hatte sich inzwischen bis in die Top-10 vorgearbeitet.

Nach 313 Runden konnte der bisher sieglose McMurray an Keselowski vorbeiziehen. Ein unzufriedener Gordon musste in der 358. Runde eine Überrundung hinnehmen. Nach einer Debris-Caution sorgte Marcos Ambrose kurz darauf für eine weitere Unterbrechung. Es wurde spannend an der Spitze, denn mit McMurray und Kenseth kämpften zwei noch sieglose Fahrer um die Chase Teilnahme. Auch nach 400 absolvierten Runden duellierten sich weiterhin McMurray und Kenseth. Mit Logano und Keselowski lauerten zwei Penske-Fahrer auf Fehler der Führenden. Carl Edwards war Fünfter vor Kurt Busch, Harvick und Johnson.

Kenseth geht volles Risiko

Aus dem Zweikampf wurde ein Dreikampf, denn Logano wurde immer angriffslustiger. In Runde 417 war Logano bereits Zweiter. Die neunte Gelbphase in Runde 431 beendete das Duell. Kenseth, Edwards, Larson und Paul Menard ging auf Risiko und blieben auf der Strecke. McMurray war auf Rang fünf der erste Fahrer mit frischen Reifen. Logano hatte weiterhin das schnellste Fahrzeug und lag sechs Runden nach dem Restart bereits wieder auf Rang zwei mit Teamkollege Keselowski im Schlepptau. Kenseth kämpfte mit allen Mitteln auf der oberen Linie um die Führung zu verteidigen. In Runde 457 war es soweit: Logano war erneut der Leader. Zwölf Runden später lagen beide Penske-Ford in Front.

Joey Logano siegt vor Brad Keselowski

Loganos Vorsprung von fast zwei Sekunden wurde von Keselowski in den letzten Runden immer weiter verringert. In der letzten Runde trennten beide Fahrer nur noch Millimeter, aber Logano konnte sich durchsetzen und gewann sein drittes Saisonrennen. Hinter Keselowski verteidigte Kenseth mit alten Reifen den dritten Rang vor Champion Johnson und Kurt Busch. Ricky Stenhouse Junior schaffte mit Rang sechs sein fünftes Top-10-Resultat in diesem Jahr. Siebter wurde Edwards vor McMurray, der die meisten Führungsrunden verbuchen konnte. Menard und Biffle komplettierten die Top-10. Larson belegte als bester Rookie den zwölften Platz hinter Harvick.

Joey Logano feiert seinen ersten Sieg in Bristol, Foto: NASCAR
Joey Logano feiert seinen ersten Sieg in Bristol, Foto: NASCAR

24. Lauf: IRWIN Tools Night Race (Top-10)
Bristol Motor Speedway, Bristol, TN (500 Runden)

1. Joey Logano (Ford) Team Penske, 47/4 Punkte
2. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 43/1 Punkte
3. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 42/1 Punkte
4. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 40/0 Punkte
5. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 39/0 Punkte
6. Ricky Stenhouse Jr. (Ford) Roush Fenway Racing, 38/0 Punkte
7. Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 37/0 Punkte
8. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 38/2 Punkte
9. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 35/0 Punkte
10. Greg Biffle (Ford) Roush Fenway Racing, 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 24/36 (Chase Top-16)

1. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 3 Siege, 845 Punkte
2. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 3 Siege, 818 Punkte
3. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 3 Siege, 776 Punkte
4. Joey Logano (Ford) Team Penske, 3 Siege, 761 Punkte
5. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 3 Siege, 726 Punkte
6. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 2 Siege, 721 Punkte
7. Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 2 Siege, 716 Punkte
8. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 629 Punkte
9. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 594 Punkte
10. A.J. Allmendinger (Chevrolet) JTG Daugherty Racing, 1 Sieg, 586 Punkte
11. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 582 Punkte
12. Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 1 Sieg, 559 Punkte
13. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 751 Punkte
14. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 710 Punkte
15. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 699 Punkte
16. Greg Biffle (Ford) Roush Fenway Racing, 694 Punkte