Das Nachtrennen auf dem Kentucky Speedway gewann Polesetter Brad Keselowski nach 267 Runden, von denen er 199 mit seinem Penske-Ford geführt hatte. Es war für Keselowski der zweite Sieg auf dem Kentucky Speedway und der zweite Erfolg im 17. Saisonrennen der Sprint-Cup-Serie. Mit seinem zwölften Karriere-Sieg schaffte er die sichere Qualifikation für den Chase 2014.

Keselowski diktierte die Anfangsphase

Das Penske-Duo Brad Keselowski und Joey Logano beim Start, Foto: NASCAR
Das Penske-Duo Brad Keselowski und Joey Logano beim Start, Foto: NASCAR

Zum ersten Mal seit der Saison 2001 führte das Pace Car nur 42 Teilnehmer in die Einführungsrunden eines Sprint-Cup-Rennens. Der noch sieglose Ex-Champion Tony Stewart musste wegen eines Getriebewechsel von hinten starten. Polesetter Keselowski, der vor zwei Jahren auf dem 1,5 Meilen langen Oval siegte, konnte nach dem Start seinen Spitzenplatz vor seinem Penske-Teamkollegen Joey Logano verteidigen. Auch Danica Patrick hatte einen guten Start unter Flutlicht und verbesserte sich um zwei Positionen auf Platz acht. Nach 20 absolvierten Runden lag der Dritte Denny Hamlin bereits über vier Sekunden hinter dem Duo zurück. Harvick, Jeff Gordon, Rookie Kyle Larson und Patrick waren die weiteren Verfolger.

Für Hamlin war das Rennen früh beendet, als er in der 28. Runde in der Mauer von Kurve vier landete. Beim Restart konnte Harvick an Logano vorbeiziehen und war neuer Zweiter. Keselowski machte weiter Tempo und hatte nach 55 Runden 3.5 Sekunden Vorsprung vor Harvick. Vier Runden später tauchte Tabellenführer Jimmie Johnson zum ersten Mal in der Top-10 auf. Der Champion hatte seit dem Start 15 Plätze gewonnen. Dale Earnhardt Junior, der vom 29. Rang gestartet war, lag zwei Ränge dahinter.

Das Penske-Duo führt auch nach 100 Runden

Racing in der Boxengasse, Foto: NASCAR
Racing in der Boxengasse, Foto: NASCAR

Die zweite Caution folgte in Runde 77, als Rookie Larson ebenfalls nach einem Reifenschaden in der Mauer landete. Das Rennen in der Boxengasse gewann Logano, der nun als Leader vor Keselowski in den Restart ging. Harvick, der am Freitag das Nationwide-Rennen gewinnen konnte, hatte Probleme beim Stopp und nahm das Rennen von Position 16 wieder auf. Beide Penske-Fahrer lieferten sich anschließend einen Zweikampf um Rang eins, den Keselowski für sich entscheiden konnte.

Kyle Busch war inzwischen neuer Dritter vor Kasey Kahne. Harvick benötigte nur sechs Runden, um wieder einen Top-10-Platz zu belegen. Alle vier Hendrick-Chevrolet mit Kahne, Earnhardt, Gordon und Johnson lagen inzwischen ebenfalls auf einem einstelligen Rang. In die andere Richtung ging es für die drei Roush-Ford-Piloten Carl Edwards, Greg Biffle und Ricky Stenhouse Junior, die außerhalb der Top-20 lagen.

In der 115. Runde konnte Kyle Busch im Gibbs-Toyota Logano überholen. Auch sein Teamkollege Matt Kenseth war mit schnellen Rundenzeiten bis auf Platz sechs vorgefahren. Dann beklagte Kenseth einen Reifenschaden, konnte sich aber ohne Mauerkontakt in die Boxengasse retten. Mit Rundenrückstand nahm der noch sieglose Kenseth von Rang 28 das Rennen wieder auf. Kurz darauf folgte die dritte Gelbphase durch Debris und Kenseth war wieder in der Führungsrunde. Durch einen sehr schnellen Boxenstopp kam Ryan Newman als Zweiter hinter Logano wieder auf die Strecke, während Gordon nach einem technischen Problem beim Reifenwechsel nur von Rang 23 in den Restart ging.

Rennhalbzeit: Die Penske-Demonstration geht weiter

Keselowski und Logano führen bei Sonnenuntergang, Foto: NASCAR
Keselowski und Logano führen bei Sonnenuntergang, Foto: NASCAR

Es dauerte nicht lange, bis das Team Penske wieder Rang eins und zwei belegte. Auch nach 150 Runden hatten nur Keselowski und Logano das Rennen seit dem Start angeführt. Die vierte Rennunterbrechung folgte in Runde 163 durch einen Dreher von Alex Bowman. Jamie McMurray, Kahne und Aric Almirola konnten nicht rechtzeitig ausweichen und beschädigten ihre Fahrzeuge. Nur Kahne musste nicht die Garage aufsuchen. Kenseth bekam einen erneuten Rückschlag, weil er zu schnell in der Boxengasse war.

Dann folgten die ersten Strategiespiele nach der fünften Unterbrechung, als nur neun Fahrer auf der Strecke blieben. Auch nach 200 Runden führte immer noch Keselowski vor Logano. Newman war Dritter vor Kyle Busch, Earnhardt, Gordon, Harvick und Kenseth. Auch Tony Stewart hatte zum ersten Mal den Sprung in die Top-10 geschafft. Insgesamt waren noch 26 Piloten zu diesem Zeitpunkt in der Führungsrunde. Zehn Runden später kamen die ersten Fahrer unter grüner Flagge zum Service in die Boxengasse. Kurz darauf flog Almirola in die Mauer des Speedways, als Kyle Busch und Patrick beim Service waren.

Kyle Busch plötzlich der neue Leader

Drei Fahrer hatten von einem frühen Stopp profitiert und sorgten damit für eine Veränderung an der Spitze. Kyle Busch, der das erste Kentucky-Rennen in der Saison 2011 gewonnen hatte, war der neue Leader vor Newman und Earnhardt. Innerhalb von zehn Runden war Keselowski wieder von Rang sechs bis auf Platz zwei vorgefahren, hatte allerdings noch 2.5 Sekunden Rückstand auf Kyle Busch. Weitere zehn Runden später lagen nur noch 0.848 Sekunden zwischen den beiden Kontrahenten. Jetzt waren es noch 27 Runden bis zur Zielflagge.

Starker Überrundungsverkehr behinderte Keselowski bei seiner Aufholjagd. Dann sah Kyle Busch den Penske-Ford ziemlich groß in seinem Rückspiegel. Aber nur kurz, denn Keselowski zog in Runde 249 ohne Probleme am Gibbs-Toyota vorbei.

Zweiter Saisonsieg für Keselowski

Brad Keselowski feiert wie immer mit Flagge, Foto: NASCAR
Brad Keselowski feiert wie immer mit Flagge, Foto: NASCAR

Keselowski setzte sich sofort ab und war auf dem besten Weg seinen zweiten Saisonsieg zu erzielen. Ohne weitere Zwischenfälle gewann Keselowski mit 1.015 Sekunden Vorsprung vor Kyle Busch. Dritter wurde Newman, der sein bestes Saisonresultat erzielte. Kenseth belegte den vierten Rang vor Earnhardt, Gordon und Harvick. Der Achte Kahne landete zum dritten Mal in Folge in der Top-10. Logano verlor nach dem letzten Restart fünf Ränge und wurde nur Neunter vor Johnson. Bester Rookie war Austin Dillon, der als 16. Die Ziellinie passierte.

17. Lauf: Quaker State 400 (Top-10)
Kentucky Speedway, Sparta, KY (267 Runden)

1. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 48/5 Punkte
2. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 43/1 Punkte
3. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 41/0 Punkte
4. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 40/0 Punkte
5. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 39/0 Punkte
6. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 38/0 Punkte
7. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 37/0 Punkte
8. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 36/0 Punkte
9. Joey Logano (Ford) Team Penske, 36/1 Punkte
10. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 17/36 (Chase Top-16)

1. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 3 Siege, 594 Punkte
2. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2 Siege, 594 Punkte
3. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 2 Siege, 560 Punkte
4. Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 2 Siege, 536 Punkte
5. Joey Logano (Ford) Team Penske, 2 Siege, 519 Punkte
6. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 2 Siege, 509 Punkte
7. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 1 Sieg, 618 Punkte
8. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 508 Punkte
9. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 455 Punkte
10. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 379 Punkte
11. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 555 Punkte
12. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 514 Punkte
13. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 488 Punkte
14. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 474 Punkte
15. Greg Biffle (Ford) Roush Fenway Racing, 474 Punkte
16. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 473 Punkte