Am amerikanischen Vatertag siegte Jimmie Johnson auf dem Michigan International Speedway. Es war der erste Sieg für den Titelverteidiger auf dieser Strecke in seinem 450. Sprint-Cup-Rennen. Mit seinem dritten Saisonsieg übernahm der Hendrick-Pilot auch den ersten Platz in der Siegwertung nach 15 Rennen. Gleichzeitig feierte zum fünften Mal in Folge ein Hendrick-Pilot in der Victory Lane einen Cup-Sieg. Johnson holte seinen 69. Karriere-Sieg nach einer strategischen Glanzleistung vor den starken Polesetter Kevin Harvick.

Zwei Gelbphasen direkt nach dem Start

Polesetter Kevin Harvick und Jeff Gordon beim Start, Foto: NASCAR
Polesetter Kevin Harvick und Jeff Gordon beim Start, Foto: NASCAR

Polesetter Harvick konnte bei herrlichem Sommerwetter seinen Startplatz verteidigen und verbuchte nach einer Runde den ersten Bonuspunkt. Gleichzeitig kam Brian Vickers nur bis zur dritten Kurve. Der schnellste Toyota im Qualifying landete in der Mauer und sorgte für die erste Gelbphase. Auch beim zweiten Start kamen die Fahrer auf keine komplette Runde. Kyle Larson verlor seinen Chevrolet auf der Gegengeraden und Dauerpechvogel Kasey Kahne wurde mit ins Verderben gerissen. Beide Fahrer konnten nach einem Boxenbesuch das Rennen fortsetzen.

Den ersten Führungswechsel gab es in der 20. Runde, als Jeff Gordon auf der oberen Linie an Harvick vorbeizog. Der Hendrick-Pilot konnte sich anschießend absetzen. Vorjahressieger Joey Logano und Champion Johnson lagen bereits fünf Sekunden hinter den Leader. Ab der 39. Runde gab es die ersten Stopps unter grüner Flagge. Gordon kam erst fünf Runden später zum Service und verlor dadurch etwas von seinem großen Vorsprung. Juan Pablo Montoya lag zu diesem Zeitpunkt bei seinem Comeback bereits eine Runde zurück.

Kevin Harvick und Jeff Gordon fahren den Gegnern davon

Dann wurde Gordon etwas langsamer und musste Harvick wieder passieren lassen. Der zweifache Michigan-Sieger Denny Hamlin wurde in der 68. Runde überrundet. Damit waren nur noch 20 Fahrer in der Führungsrunde. Nach 73 Runden führte die dritte Gelbphase das Feld wieder zusammen. Das erste große Duell in der Boxengasse gewann Johnson und kam als Erster wieder auf die Strecke. Zweiter war Logano vor Harvick und Gordon.

Johnson erwischte einen schlechten Restart und Logano war nun der neue Leader. Gleichzeitig bekam Kyle Busch Probleme und musste ein weiteres Mal seine Crew in der Boxengasse besuchen. 13 Runden brauchte Johnson, um seinen Fehler zu korrigieren. Auf der oberen Linie konnte der Titelverteidiger seinen Kontrahenten überlisten. Kurz nach Rennhalbzeit zog auch Gordon an Logano vorbei und sorgte für eine Hendrick-Doppelführung. David Ragen drehte sich anschließend und es gab zum vierten Mal Gelb. Die Strategiespiele mit zwei oder vier frischen Reifen sorgten für Positionswechsel nach den Boxenstopps. Kahne erhielt den Lucky Dog und war wieder in der Führungsrunde.

Reifenpoker schon zur Rennhalbzeit

Kevin Harvick und Brad Keselowski liegen in Führung, Foto: NASCAR
Kevin Harvick und Brad Keselowski liegen in Führung, Foto: NASCAR

Harvick gewann den Restart und führte nun vor dem Local Hero Brad Keselowski. Dritter war Johnson vor dem starken Rookie Larson, der nach seinem Missgeschick in der Anfangsphase vom 28. Rang wieder nach vorne gefahren war. Dann gab es drei weitere Rennunterbrechungen in Folge und Montoya erhielt einen Lucky Dog. Dadurch splittete sich das Feld, denn nach der siebten Gelbphase blieben sieben Fahrer hinter dem Pace Car, während der Rest frische Reifen abholte.

Logano gewann den Restart und führte nun vor Harvick und Keselowski. Kenseth war jetzt Vierter vor Clint Bowyer und Montoya war plötzlich der dritte Penske-Fahrer in der Top-10. Harvick konterte in der 142. Runde. Johnson konnte mit frischen Reifen nach dem Restart acht Plätze gutmachen und war wieder Achter. Dann hatten die Fahrer, die keinen Stopp gemacht hatten Glück, denn die achte Gelbphase in der 144. Runde verstörte die Strategie der Kontrahenten. Gleichzeitig bekam Patrick den Lucky Dog und stockte das Feld in der Führungsrunde wieder auf 21 Fahrer auf.

Strategiespiele sorgten für Spannung

Pokerspiele in der Boxengasse, Foto: NASCAR
Pokerspiele in der Boxengasse, Foto: NASCAR

Jamie McMurray, Johnson, Paul Menard, Dale Earnhardt Junior und Gordon blieben jetzt auf der Strecke, während der Rest mit frischen Reifen ab Rang sechs lauerte und auf Track Position verzichtet hatte. Larson war zu schnell in der Boxengasse und musste von Rang 19 das Rennen wieder aufnehmen. Johnson übernahm sofort das Kommando und versuchte dem Feld zu entfliehen. Es wurde sehr hektisch auf der Strecke. Johnsons Chevrolet hatte frische Luft vor dem Kühler und war das schnellste Fahrzeug. Harvick lag nach 160 Runden mit sechs Sekunden Rückstand auf Rang acht.

In der 166. Runde kam Johnson zu seinem vielleicht letzten Boxenstopp unter Grün zum Service. Nach und nach bogen weitere Fahrer in die Boxengasse ab. Weiter wurde mit zwei oder vier neuen Reifen gepokert. Keselowski war 25 Runden vor Rennende der erste Fahrer von den Nichtstoppern, der unter Grün in die Boxengasse fuhr. Kurt Busch, Kahne, Larson und Austin Dillon drehten inzwischen einige Führungsrunden und hofften vergeblich auf eine weitere Rennunterbrechung. Zwölf Runden vor Rennende führten die noch sieglose Tony Stewart und Kenseth das Feld an. Doch auch sie mussten noch mal reinkommen.

Jimmie Johnson schafft ersten Michigan-Sieg

Jimmie Johnson führt vor Kevin Harvick, Foto: NASCAR
Jimmie Johnson führt vor Kevin Harvick, Foto: NASCAR

In der 192. Runde hatten alle Fahrer ihren Stopp absolviert und Johnson war der Leader. Keselowski lag als Zweiter vier Sekunden zurück. Menard, Harvick, Earnhardt, Kahne und Gordon folgten ab Rang drei. Harvick übernahm in Runde 197 Rang zwei mit einem Rückstand von 3.1 Sekunden auf Johnson.

Es reichte für den Titelverteidiger: Johnson gewann mit 1.214 Sekunden Vorsprung vor Harvick und sicherte sich den ersten Sieg auf dem Oval in Michigan. Harvick belegte zum dritten Mal in den letzten fünf Rennen den undankbaren zweiten Platz. Keselowski wurde Dritter vor Menard und den drei Hendrick-Piloten Kahne, Gordon und Earnhardt. Larson war auf Rang acht wieder einmal der beste Rookie. Logano und Bowyer komplettierten die Top-10. Montoya erreichte bei seinem Comeback den 18. Platz. Bowyer schaffte zum ersten Mal in dieser Saison den Sprung in die Top-16 der Gesamtwertung.

15. Lauf: Quicken Loans 400 (Top-10)
Michigan International Speedway, Brooklyn, MI (200 Runden)

1. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 47/4 Punkte
2. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 44/2 Punkte
3. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 42/1 Punkte
4. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 40/0 Punkte
5. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 40/1 Punkte
6. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 39/ Punkte
7. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 38/1 Punkte
8. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 37/1 Punkte
9. Joey Logano (Ford) Team Penske, 36/1 Punkte
10. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 15/36 (Chase Top-16)

1. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 3 Siege, 522 Punkte
2. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2 Siege, 514 Punkte
3. Joey Logano (Ford) Team Penske, 2 Siege, 454 Punkte
4. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 2 Siege, 447 Punkte
5. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 1 Sieg, 537 Punkte
6. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 490 Punkte
7. Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 1 Sieg, 462 Punkte
8. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 446 Punkte
9. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 435 Punkte
10. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 315 Punkte
11. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 513 Punkte
12. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 454 Punkte
13. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 440 Punkte
14. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 420 Punkte
15. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 417 Punkte
16. Greg Biffle (Ford) Roush Fenway Racing, 409 Punkte