Das 13. Saisonrennen im Sprint Cup gewann nach 400 Runden Jimmie Johnson auf der Monster-Mile in Dover. Es war ein Rennen der Rekorde. Johnson siegte zum neunten Mal in Dover und ist damit der erste Fahrer, der neun Erfolge auf einer NASCAR-Strecke erzielen konnte. Durch seine 272 Führungsrunden verbesserte der Hendrick-Pilot auch einen uralten Rekord von Bobby Allison. Mit seinem zweiten Saisonsieg in Folge erhöhte der Titelverteidiger seine Bilanz auf insgesamt 68 Sprint-Cup-Siege. Auch Greg Biffle stellte einen neuen NASCAR-Rekord auf, als er mit einem stark beschädigtem Fahrzeug zum 85. Mal in Folge das Ziel erreichte.

Kyle Busch dominiert in der Anfangsphase

Brad Keselowski und Kyle Busch beim Start, Foto: NASCAR
Brad Keselowski und Kyle Busch beim Start, Foto: NASCAR

Die beiden Rookies Kyle Larson und Ryan Truex mussten wegen einem Motorwechsel das Rennen vom Ende des Feldes angehen. Nach dem Start konnte Kyle Busch am Polesetter Brad Keselowski vorbeiziehen und übernahm die Führung. Der Gibbs-Pilot hatte zuvor das Nationwide und Truck-Rennen in Dover gewinnen können und strebte seinen zweiten Dreifach-Sieg an einem Wochenende an.

Durch ein Reifenproblem war Keselowski nach 40 Runden bis auf Rang sechs durchgereicht worden. Sein Penske-Teamkollege Joey Logano belegte den zweiten Rang vor Denny Hamlin, der mit den Logos des Titelsponsors auf der Kühlerhaube seines Gibbs-Toyotas auf dem Vormarsch war. Es folgten Titelverteidiger und Dover-Rekordsieger Johnson sowie Kevin Harvick auf den nächsten Plätzen. Kurz darauf taucht auch Jeff Gordon, trotz Rückenproblemen in der Top-5 auf.

Jimmie Johnson übernimmt die Führung

Für Ricky Stenhouse Junior war das Rennen früh beendet, Foto: NASCAR
Für Ricky Stenhouse Junior war das Rennen früh beendet, Foto: NASCAR

Nach weiteren 20 Runden hatte Kyle Busch mit seinem wahnsinnigen Renntempo bereits 17 Kontrahenten überholt. In Runde 66 gab es die erste Gelbphase des Rennens. Kyle Busch gewann den folgenden Restart gegen Johnson. Hamlin musste das Rennen, als letzter Fahrer in der Führungsrunde, vom 25. Platz wieder aufnehmen, da er in der Boxengasse geblitzt wurde. In Runde 83 gab es durch Johnson den ersten Führungswechsel. Nur Harvick konnte anschließend das Tempo des Champions mitgehen.

Die zweite Caution folgte in Runde 126, als ausgerechnet Kyle Busch in das Heck von Clint Bowyer knallte, der überraschend die Spur gewechselt hatte. Kurz darauf gab nach einem heftigen Unfall mit den beiden Roush-Fahrern Biffle und Ricky Stenhouse sogar Rot. Der Ford von Biffle wurde anschließend in der Garage geflickt. Man wollte unbedingt das Rennen fortsetzen, um mit 85 Zielankünften einen neuen NASCAR-Rekord aufzustellen. Beim erneuten Restart konnte Harvick auf der Innenbahn Johnson überrumpeln und war damit der dritte Leader auf dem 1-Meilen-Oval.

Die Monster-Mile löste sich auf

In der 159. Runde gab es die vierte Rennunterbrechung und zum zweiten Mal Rot, als ein Betonteil sich aus der Strecke gelöst hatte. Ryan Newman löste das Betonteil und Jamie McMurrays Karosserie bekam anschließend die fliegenden Teile ab. Es folgte eine lange Rennunterbrechung von 22 Minuten, da zwei Löcher mit Schnellbeton ausgebessert wurden. Kurz nach dem Neustart wurde Harvick nach einem Reifenschaden langsam und musste die Boxengasse aufsuchen. Kenseth war nun vor Teamkollege Hamlin neuer Spitzenreiter. Die Hendrick-Zwillinge Johnson und Gordon waren die ersten Verfolger. Larson hatte sich vom letzten Startplatz bis auf den fünften Platz durch das Feld gekämpft.

Johnson holte sich in Runde 179 den ersten Rang zurück. Zur Rennhalbzeit sahen die Zuschauer eine Hendrick-Doppelführung durch Johnson und Gordon. Kurz vor der fünften Gelbphase in Runde 222 stellte Johnson mit seiner 2.802 Führungsrunde einen neuen Dover-Rekord auf, den zuvor jahrelang Bobby Allison gehalten hatte. Etwas später rollte Biffle mit einem notdürftig repariertem Fahrzeug wieder auf die Strecke um doch noch den alten Rekord von Bowyer zu brechen.

Hendrick-Show nach Rennhalbzeit

Jeff Gordon beim Boxenstopp, Foto: NASCAR
Jeff Gordon beim Boxenstopp, Foto: NASCAR

Nach einer weiteren Caution belegte Dale Earnhardt Junior Rang drei. Nun lagen drei Hendrick-Chevrolets vor Kenseth in Front. Bei jedem Restart schoss Johnson wie eine Rakete davon. Langsam aber sicher tauchte ab der 280. Runde Keselowski wieder in der Top-5 auf. Auch Vorjahressieger Tony Stewart war auf dem Vormarsch. 80 Runden vor Rennende mussten die ersten Fahrer unter grüner Flagge zum Service in die Boxengasse abbiegen. Keselowski konnte durch einen frühen Stopp den zweiten Platz übernehmen. Er hatte allerdings zu diesem Zeitpunkt fünf Sekunden Rückstand auf den Dominator Johnson.

Nur 13 Fahrer waren in der 338. Runde noch ohne Rundenrückstand, während gleichzeitig Stewart den dritten Rang übernahm. Nun spielte das Spritfenster bei einigen Fahrern eine wichtige Rolle, falls es nicht noch einmal Gelb geben sollte. Johnson nahm deshalb etwas das Tempo heraus. 40 Runden vor Rennende gab es die erhoffte siebte Gelbphase. Bowyer nahm beim Boxenstopp nur zwei frische Reifen mit und kam deshalb als Erster vor Johnson, Kenseth, Stewart und Keselowski wieder auf die Monster-Mile.

Zweiter Saisonsieg in Folge für Jimmie Johnson

Zweiter Saisonsieg und zwei weitere Rekorde für Jimmie Johnson, Foto: NASCAR
Zweiter Saisonsieg und zwei weitere Rekorde für Jimmie Johnson, Foto: NASCAR

Bowyer hatte beim Restart keine Chance gegen Johnson. Kurz darauf war Kenseth Zweiter vor Keselowski. Johnson benötigte nur zehn Runden, um einen Vorsprung von 1.5 Sekunden herauszufahren. Sieben Runde vor Rennende war Johnson großer Vorsprung von mittlerweile 2.4 Sekunden Geschichte, da es ein achtes Mal Gelb gab. Johnson, Kenseth, Keselowski, Bowyer, Stewart, Martin Truex Junior und Paul Menard blieben auf der Strecke. Der Rest des Feldes versuchte es mit frischen Reifen.

Keselowski berührte bei Restart die Mauer, blieb aber im Rückspiegel von Johnson. Johnson zog davon und gewann mit 0.885 Sekunden Vorsprung vor Keselowski. Mit seinem neunten Dover-Sieg stellte er gleichzeitig einen neuen Rekord für die meisten NASCAR-Siege auf einer Strecke auf. Hinter Keselowski wurde Kenseth Dritter und wartet weiter auf seinen ersten Saisonsieg. Bowyer rettet sich auf den vierten Rang vor Hamlin, Truex und Stewart.

Die Top-10 komplettierten Logano Earnhardt sowie Menard. Larson verpasste als bester Rookie mit Platz elf knapp die Top-10. Mit 108 Runden Rückstand erreichte Biffle das Ziel und ist damit der neue Dauerbrenner der NASCAR. Brett Moffitt belegte bei seinem Sprint-Cut-Debüt einen beachtlichen 22. Rang. In der Gesamtwertung sind Johnson, Logano und Harvick mit jeweils zwei Siegen sicher im Chase 2014 dabei. Der noch sieglose Kenseth ist momentan durch die Führung im Gesamtstand ebenfalls qualifiziert.

13. Lauf: FedEx 400 benefiting Autism Speaks (Top-10)
Dover International Speedway, Dover, DE (400 Runden)

1. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 48/5 Punkte
2. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 43/1 Punkte
3. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 42/1 Punkte
4. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 41/1 Punkte
5. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 39/0 Punkte
6. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 38/0 Punkte
7. Tony Stewart (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 37/0 Punkte
8. Joey Logano (Ford) Team Penske, 36/0 Punkte
9. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 35/0 Punkte
10. Paul Menard (Chevrolet) Richard Childress Racing, 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 13/36 (Chase Top-16)

1. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2 Siege, 436 Punkte
2. Joey Logano (Ford) Team Penske, 2 Siege, 414 Punkte
3. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 2 Siege, 373 Punkte
4. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 1 Sieg, 461 Punkte
5. Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 1 Sieg, 438 Punkte
6. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 1 Sieg, 429 Punkte
7. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 411 Punkte
8. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 404 Punkte
9. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 1 Sieg, 379 Punkte
10. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 241 Punkte
11. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, Gesamtführung, 463 Punkte
12. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 377 Punkte
13. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 374 Punkte
14. Brian Vickers (Toyota) Michael Waltrip Racing, 366 Punkte
15. Paul Menard (Ford) Richard Childress Racing, 362 Punkte
16. Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing, 358 Punkte