Von den drei Titelkandidaten setzte sich erwartungsgemäß Jimmie Johnson durch und feierte in der Victory Lane vom Homestead-Miami Speedway seinen sechsten Titel im Sprint Cup. Ein neunter Platz reichte dem Hendrick-Piloten zur Meisterschaft. Denny Hamlin schaffte im 36. und letzten Lauf seinen ersten Saisonsieg vor seinem Teamkollegen Matt Kenseth, der Zweiter im Gesamtstand wurde.

Polesitter Matt Kenseth führt in den ersten Runden

Die erste Startreihe mit Matt Kenseth und Kurt Busch, Foto: NASCAR
Die erste Startreihe mit Matt Kenseth und Kurt Busch, Foto: NASCAR

Polesitter Kenseth, der am Samstag beide Trainingssession mit Bestzeiten beendete, behauptete beim Start die Führung und sicherte sich nach einer Runde den vielleicht wichtigen Bonuspunkt für eine Führungsrunde. Tabellenführer Johnson konnte bis zur zehnten Runde auf Rang fünf vorfahren, während Kevin Harvick nur noch auf Platz acht zu finden war. Bereits in der zwölften Runde gab es die erste Gelbphase, die für einen Boxenstopp genutzt wurde. Nur Kenseths Teamkollege Hamlin blieb auf der Strecke und übernahm damit die Führung.

Das war keine gute Entscheidung von Hamlin, denn er wurde beim Restart gleich bis auf Rang sieben durchgereicht. Kurz darauf waren die drei Titelkandidaten schon an der Spitze zu finden: Kenseth führte wieder vor Johnson und Harvick. Nach 24 Runden gab es wieder Gelb und eine erneute Rush Hour in der Boxengasse. Nach dem Neustart konnte Kurt Busch Harvick überholen und war der neue Leader. Innerhalb von acht Runden machte Kenseth sieben Plätze gut und hatte damit erneut den ersten Platz übernommen

Drei Gibbs-Toyota bestimmten das Tempo

Matt Kenseth führt vor Denny Hamlin, Foto: NASCAR
Matt Kenseth führt vor Denny Hamlin, Foto: NASCAR

Bis zur 50. Runde konnte Kenseth 1.3 Sekunden Vorsprung vor Johnson herausfahren. Harvick, der mit nur zwei frischen Reifen unterwegs war, hatte fast zehn Sekunden verloren und belegte den achten Platz. Zehn Runden später hatte Kenseth den Abstand auf Johnson auf zwei Sekunden vergrößert. Die dritte Caution in Runde 68 beendete die dominante Fahrt von Kenseth. Nach dem erneute Restart war Johnson im Gibbs-Sandwich hinter Kenseth und vor Kyle Busch. Johnson griff Kenseth an, aber Kenseth setzte sich schnell wieder ab. Nach 88 Runden war Kyle Busch für zwei Runden Zweiter, bevor es zum vierten Mal eine Rennunterbrechung gab.

Alle drei Gibbs Toyota mit Kenseth, Kyle Busch und Hamlin hatten die Boxengasse am schnellsten verlassen. Johnson folgte dem Trio, während Harvick nach einem schlechten Stopp nur noch auf Rang 21 lag. Kurz vor einer Überrundung auf der Strecke kam Harvick nach 117 Runden an die Box. Zur Rennhalbzeit führte Kenseth knapp vor Hamlin. Dale Earnhardt Junior war bis auf Platz drei vorgefahren. Johnson lag hinter Kyle Busch auf Platz fünf. Auf Rang 25, in Lucky-Dog-Position liegend, hoffte Harvick auf eine Gelbphase. Nach 140 Runden mussten die Piloten zum ersten Mal unter Grün zum Service in die Boxengasse abbiegen und Harvick war wieder in der Führungsrunde, da er noch Sprit im Tank hatte. Die fünfte Caution brachte das Feld nach 154 Runden wieder zusammen.

Genau 100 Runden vor Rennende tauschten die beiden Gibbs-Toyota-Fahrer Kenseth und Hamlin die Plätze. Hinter Kenseth war jetzt Brad Keselowski Dritter vor den beiden Hendrick-Chevrolet mit Jeff Gordon und Jimmie Johnson. Harvick war auf dem Sprung in die Top-10. Nach 181 Runden hatte sich Hamlin um 2.5 Sekunden deutlich abgesetzt. Earnhardt und Gordon kämpften um Rang zwei, während Kenseth nur noch auf Platz vier zu finden war. Bei Johnson lief alles nach Plan. Der Titelfavorit belegte den beruhigenden fünften Platz.

Jimmie Johnson beschädigt seinen Chevrolet

Die sechste Rennunterbrechung in der 188. Runde schluckte den riesigen Vorsprung von Hamlin. Beim Restart holte sich Johnson eine Beschädigung am vorderen Fahrzeug. Johnson fiel bis auf den 23. Rang zurück. Das war genau die Position, die er für einen Titelgewinn benötigte. Allerdings lag Kenseth, der unbedingt gewinnen musste, zu diesem Zeitpunkt nur auf dem neunten Platz. 60 Runden waren noch zu fahren, als nach einem Reifenschaden bei Paul Menards Chevrolet zum siebten Mal das Pace Car zu Einsatz kam.

Paul Menards Chevrolet geht in Flammen auf

Paul Menard sorgte für eine lange Rennunterbrechung, Foto: NASCAR
Paul Menard sorgte für eine lange Rennunterbrechung, Foto: NASCAR

Unter Flutlicht lag beim Restart jetzt Harvick vor Hamlin und Keselowski in Führung. Kenseth war Fünfter und Johnson befand sich zwölf Positionen dahinter. Allerdings konnte sich Harvick nicht lange der Führung erfreuen. Er verlor fast in jeder folgenden Runde eine Position. In der 223. Runde schaffte es Hamlin erneut den ersten Platz zu erobern. Kenseth war Vierter und Johnson lag hinter Harvick auf Rang zwölf. Kurz darauf hatte Earnhardt das schnellste Fahrzeug und zog allen Konkurrenten davon.

Erneut sorgte Menard in der 231. Runde für eine Caution. Brennend fuhr Menard in die Boxengasse, wo eine Explosion das Fahrzeug endgültig vernichtete. Nun musste die Strecke sowie die Boxengasse gründlich gereinigt werden. Nach einer langen Rennunterbrechung ging es in der 240. Runde mit dem finalen Endspurt weiter. Hamlin und Earnhardt kämpften um Platz eins. Die Führung wechselte einige Male. Kenseth konnte als Dritter das Tempo nicht ganz mitgehen. Johnson lag auf einem sicheren achten Platz.

Denny Hamlin gewinnt und Jimmie Johnson ist Champion

Jimmie Johnson feiert in der Victory Lane, Foto: NASCAR
Jimmie Johnson feiert in der Victory Lane, Foto: NASCAR

Kenseth holte anschließend alles aus seinem Toyota heraus und es entwickelte sich ein Dreikampf um den Sieg. Hamlin konnte sich etwas absetzen, da Kenseth und Earnhardt sich ein heftiges Duell lieferten. Als Kenseth sich endlich durchsetzen konnte war Hamlin zu weit enteilt.

Nach 267 Runden schaffte Hamlin endlich seinen ersten Saisonsieg vor Kenseth und Earnhardt, der zum fünften Mal in Serie in die Top-8 fuhr. Martin Truex Junior wurde noch Vierter vor Clint Bowyer, Titelverteidiger Keselowski, Kyle Busch und Logano. Johnson belegte vor Harvick den neunten Rang und konnte mit dieser Platzierung seinen sechsten Titel im Sprint Cup feiern. Elliott Sadler und Kyle Larson schafften mit Rang 14 und 15 ihre beste Saisonplatzierung. Juan Pablo Montoya verabschiedete sich aus der Sprint-Cup-Serie mit einem 18. Platz.

Rookie of the Year: Ricky Stenhouse Junior

Freund Ricky war schneller als Danica, Foto: NASCAR
Freund Ricky war schneller als Danica, Foto: NASCAR

Nach 36 Saisonläufen mit zehn finalen Chase-Rennen sicherte sich Johnson mit 19 Punkten Vorsprung die Meisterschaft. Kenseth verpasste bei seiner ersten Saison für Joe Gibbs Racing den zweiten Titel nur knapp. Immerhin war Kenseth mit sieben Siegen der erfolgreichste Fahrer in diesem Jahr. Titelverteidiger Keselowski schaffte nicht den Sprung in den Chase und gewann als 13. im Gesamtstand den Trostpreis von einer Million US-Dollar. Nach 253 Rennen verabschiedete sich Juan Pablo Montoya mit einem 18. Platz aus dem Sprint Cup. "Rookie of the Year" wurde Ricky Stenhouse Junior vor seiner Lebensgefährtin Danica Patrick.

Ergebnis: Ford EcoBoost 400 (Top-10)
Homestead-Miami Speedway (267 Runden)

1. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 47/4 Punkte
2. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 42/1 Punkte
3. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 42/1 Punkte
4. Martin Truex Jr. (Toyota) Michael Waltrip Racing, 40/0 Punkte
5. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 39/0 Punkte
6. Brad Keselowski (Ford) Penske Racing Racing, 39/1 Punkte
7. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 37/0 Punkte
8. Joey Logano (Ford) Penske Racing, 36/0 Punkte
9. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 35/0 Punkte
10. Kevin Harvick (Chevrolet) Richard Childress Racing, 35/1 Punkte

Endstand (Rennen 36/36): Chase 10/10 (Top-13)

1. (0) Jimmie Johnson, 2.419 Punkte (6 Siege)
2. (0) Matt Kenseth, -19 Punkte Rückstand (7 Siege)
3. (0) Kevin Harvick, -34 Punkte (4 Siege)
4. (0) Kyle Busch, 55 Punkte (4 Siege)
5. (0) Dale Earnhardt Jr., -56 Punkte
6. (0) Jeff Gordon, -82 Punkte (1 Sieg/Wild Card 3)
7. (+1) Clint Bowyer, -83 Punkte
8. (+1) Joey Logano, -96 Punkte (1 Sieg)
9. (-2) Greg Biffle, -98 Punkte (1 Sieg)
10. (0) Kurt Busch, -110 Punkte
11. (0) Ryan Newman, -133 Punkte (1 Sieg/Wild Card 2)
12. (0) Kasey Kahne, -136 Punkte (2 Siege/Wild Card 1)
13. (0) Carl Edwards, -137 Punkte (2 Siege)