Beim dritten Sprint-Cup-Rennen auf dem Kentucky Speedway seit der Saison 2011 gab es den dritten Sieger. Nach Kyle Busch und Brad Keselowski gewann Matt Kenseth auf dem 1,5 Meilen langen Oval bei Sparta. Es war für den Gibbs-Toyota-Piloten bereits der vierte Saisonsieg und der 28. Erfolg in seiner Karriere.

Turbulente Anfangsphase

Titelverteidiger Keselowski hebt unfreiwillig ab, Foto: NASCAR
Titelverteidiger Keselowski hebt unfreiwillig ab, Foto: NASCAR

Nachdem das Nachtrennen am Samstag wegen starker Regenfälle abgesagt wurde, gab es am Sonntag kurz nach "High Noon" bei strahlender Mittagssonne den Startschuss zum 17. Saisonlauf. Polesitter Dale Earnhardt Junior wurde bereits in der ersten Runde von Carl Edwards überholt. Denny Hamlin hatte ebenfalls einen Raketenstart und konnte von Startplatz sechs auf Position drei vorfahren. Edwards fuhr sofort einen ordentlichen Vorsprung von 1.682 Sekunden heraus, bevor die angekündigte Competition-Caution in Runde 30 das Feld wieder zusammenführte.

Das Team von Earnhardt war anschließend die schnellste Truppe beim Pflichtservice in der Boxengasse und Earnhardt kam endlich zu seinem Bonuspunkt. Direkt nach dem Restart ging die Pechsträhne von Hamlin mit einem Reifenschaden weiter und sorgte für die zweite Gelbphase. Hamlin blieb zwar durch den "Lucky Dog" noch in der Führungsrunde, musste aber von Platz 37 das Rennen wieder aufnehmen. Beim Restart sorgte mit Kyle Busch der nächste Gibbs-Toyota-Fahrer nach einem gewaltigen Dreher für die dritte Caution.

Auch der dritte Restart in Folge ging fürchterlich in die Hose. Vorjahressieger Keselowski drehte sich, nachdem Kurt Busch ihm ins Heck gefahren war, und verwickelte anschließend unter anderem Greg Biffle in einen kleinen Massencrash mit fünf Fahrzeugen. Keselowskis Penske-Ford war nur noch Schrott und das Rennen musste unterbrochen werden. Zu diesem Zeitpunkt waren erst 48 von 267 Runden absolviert.

Tabellenführer Johnson übernimmt das Kommando

Johnson zieht davon, Foto: NASCAR
Johnson zieht davon, Foto: NASCAR

Fast unbemerkt hatte Tabellenführer Jimmie Johnson inzwischen den ersten Platz übernommen, während Earnhardt wegen Problemen am Grill lange in der Boxengasse stand. Zweiter war nun Kenseth vor Edwards und Jeff Gordon. Nach 40 weiteren Runden mussten die ersten Fahrer unter Grün in die Boxengasse fahren. Prompt gab es die fünfte Gelbphase in Runde 88. Beim Restart wurde Johnson von den beiden Gibbs-Piloten Kenseth und Kyle Busch, der plötzlich wieder vorne zu finden war, überrumpelt. Auch Hamlin tauchte wieder in der Top-10 auf.

Das Rennen lief wieder nur über zehn Runden, bevor es erneut wegen Debris eine Unterbrechung gab. Nun pokerten bereits die ersten Teams mit Benzin und Reifen. Johnson war wieder Erster und suchte sein Heil erfolgreich in der Flucht. Joey Logano und Clint Bowyer waren die ersten Verfolger. Bei Halbzeit des Rennens hatte sich die Reihenfolge an der Spitze nicht verändert. Hinter Johnson, Logano und Bowyer kämpften Hamlin und Teamkollege Kenseth um den Anschluss.

Hamlins Aufholjagd wurde nicht belohnt

Hamlin mit Reifenschaden an der Box, Foto: NASCAR
Hamlin mit Reifenschaden an der Box, Foto: NASCAR

Nach 147 Runden gab es mit der siebten Rennunterbrechung seinen neuen Caution-Rekord auf dem Kentucky Speedway. Erneut erwischte es Hamlin, dessen Aufholjagd und Chase-Träume in der Mauer endeten. Pech hatte auch Danica Patrick, die vier Mal in Folge den "Lucky Dog" knapp verfehlte. 100 Runden vor Rennende führte Johnson mit fast vier Sekunden Vorsprung vor Kenseth.

Durch die achte Gelbphase in Runde 195 war Patrick endlich wieder in der gleichen Runde wie Leader Johnson, der zu diesem Zeitpunkt bereits die beiden Extrapunkte für die meisten Führungsrunden eingefahren hatte. Logano war erneut Zweiter vor Bowyer und Kenseth. Mit einigem Abstand folgten Brian Vickers, Kyle Busch, Jamie McMurray, Edwards sowie Kasey Kahne auf den nächsten Plätzen. Kahne hatte zu diesem Zeitpunkt das schnellste Auto auf dem Oval.

Die entscheidende Frage war nun: Gibt es einen weiteren Stopp unter Grüner Flagge oder kommt noch eine Gelb-Flut in der Endphase. Es kam, wie es kommen musste. Während A.J. Allmendinger in Runde 241 als erster Fahrer zum Service abbog, flog Vickers in die Mauer. Es gab die neunte Gelbphase und Patrick bekam erneut den "Lucky Dog", weil die Lady von allen 25 Konkurrenten innerhalb von 40 Runden überholt worden war.

Dominator Johnson dreht sich

Kenseth feiert zum vierten Mal in der Victory Lane, Foto: NASCAR
Kenseth feiert zum vierten Mal in der Victory Lane, Foto: NASCAR

Der Restart führte erneut sofort zur nächsten Caution. Kenseth hatte Johnson in der Boxengasse überholt und war der neue Leader auf der Strecke. Logano schob Johnson an, der als Zweiter den Start verschlief. Dann verlor Johnson seinen Hendrick-Chevrolet und drehte sich von der Strecke. Doch Johnson gab nicht auf: Innerhalb von acht Runden schoss er mit frischen Reifen von Platz 25 bis auf Rang zehn vor, hatte allerdings uneinholbare sechs Sekunden Rückstand auf den Führenden Kenseth.

Kenseth gewann mit 0,699 Sekunden Vorsprung vor McMurray, der kurz zuvor Bowyer überholen konnte. Logano wurde Vierter vor den beiden Busch-Brüdern Kyle und Kurt. Platz sieben ging an Martin Truex Junior, der am verregneten Samstag seinen 33. Geburtstag gefeiert hatte. Gordon, Johnson und Kevin Harvick schafften ebenfalls einen Top-10 Platz.

Der Kampf um die zwölf Chase-Plätze wird immer dramatischer

Johnson vergrößerte seinen Vorsprung im Gesamtstand auf 38 Punkte vor Edwards, der nur als 21. die Ziellinie überquerte. Logano schaffte den Sprung in die Top-10 und ist momentan im Chase 2013 dabei. Ausgerechnet sein Teamkollege Keselowski musste dafür die Top-10 verlassen. Der Champion des letzten Jahres ist immer noch ohne Saisonsieg und belegt nur den 13. Platz. Kahne und Tony Stewart sind weiterhin im Besitz der beiden Wild Cards. Gordon und Kurt Busch befinden sich in Lauerstellung.

Ergebnis: Quaker State 400 presented by Advance Auto Parts (Top-10)
Kentucky Speedway (267 Runden)

1. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 47/4 Punkte
2. Jamie McMurray (Chevrolet) Earnhardt Ganassi Racing, 42/0 Punkte
3. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 41/0 Punkte
4. Joey Logano (Ford) Penske Racing, 40/0 Punkte
5. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 39/0 Punkte
6. Kurt Busch (Chevrolet) Furniture Row Racing, 38/0 Punkte
7. Martin Truex Jr. (Toyota) Michael Waltrip Racing, 37/0 Punkte
8. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 36/0 Punkte
9. Jimmy Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 37/2 Punkte
10. Kevin Harvick (Chevrolet) Richard Childress Racing, 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 17/36 (Top-10)

1. (0) Jimmie Johnson, 610 Punkte (3 Siege)
2. (0) Carl Edwards, 30 Punkte Rückstand (1 Sieg)
3. (0) Clint Bowyer, -41 Punkte
4. (0) Kevin Harvick, -66 Punkte (2 Siege)
5. (0) Matt Kenseth, -98 Punkte (4 Siege)
6. (+1) Dale Earnhardt Jr., -98 Punkte
7. (+1) Kyle Busch, -110 Punkte (2 Siege)
8. (+2) Martin Truex Jr., -120 Punkte (1 Sieg)
9. (-3) Greg Biffle, -121 Punkte (1 Sieg)
10. (+4) Joey Logano, -131 Punkte
2 Wild Cards (Top 20) Chase for the Sprint Cup
11. (0) Kasey Kahne, -132 Punkte (1 Sieg)
16. (-1) Tony Stewart, -153 Punkte (1 Sieg)