Unterm Strich ging es ganz schnell: Zweieinhalb Monate nach seiner Sperre für ein Dopingvergehen, hat die NASCAR AJ Allmendinger die Rennlizenz zurückgegeben. Der Amerikaner kann demnach jederzeit in den Motorsport zurückkehren und beteuert, dies auch schnellstmöglich machen zu wollen - nur in welcher Serie, das scheint derzeit noch in den Sternen zu stehen. Das sogenannte Road to Recovery Anti-Drogen-Programm hat der 30-Jährige absolviert und da es sich laut Allmendingers Angaben bei seinem zur Sperre führenden Vergehen um die einmalige und versehentliche Einnahme einer Aufputschpille handelte, scheint einem Comeback nichts mehr im Wege zu stehen.

Zwar war der ehemalige Penske-Pilot von seinem letzten Arbeitgeber nach der Dopingaffäre entlassen worden, doch die Kontakte zur Branche und seinem Ex-Team scheinen unter diesem Schritt trotzdem nicht gelitten zu haben. "Ich möchte allen für ihre Unterstützung danken und bin sehr dankbar für die Möglichkeit, zurückkehren zu können", ließ der US-Boy in einem Statement erklären. Das Recovery-Programm habe ihm zudem dabei geholfen, wieder die richtigen Prioritäten in seinem Leben zu erkennen. "Ehrlich gesagt hat mir das geholfen, meine Liebe fürs Rennfahren wiederzufinden, genauso wie die Gründe, warum ich damit einst überhaupt angefangen habe."

Selbst Penske-Rückkehr scheint machbar

Wo er seine Karriere nun aber fortsetzen wird, könnte noch zu einer spannenden Frage werden, besuchte der ehemalige Champ-Car-Pilot, der zwischen 2004 und 2006 relativ erfolgreich in der Serie fuhr, vergangenes Wochenende doch immerhin das IndyCar-Finale in Fontana und zeigte sich dabei auch gegenüber einer Rückkehr in den Formelsport aufgeschlossen. Selbst Ex-Boss Roger Penske heizte die Gerüchteküche daraufhin kräftig an und verkündete nur wenige Wochen nach der Trennung in Bezug auf Allmendinger: "Er könnte für uns mit Sicherheit wieder eine Option sein." In welcher Serie ließ er jedoch offen, denn Allmendingers NASCAR-Cockpit für die Saison 2013 hat sich im Team schon Joey Logano gesichert.

Allmendinger selbst stellte klar: "Für mich geht es nun in erster Linie darum, die richtige Option für mich als Rennfahrer abzuwägen und darum, was mir mehr Spaß machen wird, sprich welche Option ganz allgemein die beste für mein weiteres Leben ist." Eine Serie der anderen vorziehen wollte er dabei ohnehin nicht. "Ich sage nur: In der NASCAR gibt es für mich noch viel unerledigte Arbeit und somit eine offene Rechnung. So will ich eigentlich nicht gehen." Erst einmal wolle er sich aber alle Möglichkeiten offen lassen. Fest stehe nur, dass er sich mit Ex-Teamchef Penkse nach der schwierigen Zeit noch viel besser verstehe als vorher: "Roger hat sich während dieses ganzen Vorfalls einfach hervorragend verhalten und war ein sehr guter Freund - wir sind uns dadurch noch näher gekommen."