In der Sprint-Cup-Saison 2011 gibt es fast an jedem Wochenende eine neue Überraschung. Nachdem Trevor Bayne und David Ragan sensationell die beiden Daytona-Rennen gewinnen konnten, siegte auch in Indianapolis ein Fahrer, der zuvor noch nie in der Victory Lane stand. Paul Menard holte am Sonntag seinen ersten Cup-Sieg beim Brickyard 400.

Die großen Siege fahren die Kleinen ein

Richard Childress und Paul Menard feiern mit den Ziegelsteinen, Foto: NASCAR
Richard Childress und Paul Menard feiern mit den Ziegelsteinen, Foto: NASCAR

Bei seinem 167. Cup-Start gelang Menard der erste Sieg in seiner Karriere. Damit ist Menard nach 20 Saisonrennen bereits der 14. Fahrer, der in diesem Jahr einen Sieg einfahren konnte. Nach 21 Führungsrunden rettete sich der Richard-Childress-Pilot mit einem Vorsprung von 0,725 Sekunden vor Jeff Gordon über die Ziellinie. Der Indy-Rekordsieger Gordon war in den letzten sieben Runden noch von Position acht bis auf dem zweiten Rang vorgefahren.

In der letzten Runde steckte Gordon etwas im Verkehr fest und musste Menard nach 160 Runden den Sieg überlassen. Die Plätze drei und vier gingen an Regan Smith und Jamie McMurray, die mit einer guten Strategie eine Spitzenplatzierung erreichten. McMurray, der im letzten Jahr auf dem Indy-Oval gewinnen konnte, überholte Menard in Runde 152, musste aber die Führung vier Runden später wieder abgeben.

Fünfter wurde Matt Kenseth vor Tony Stewart, der erst in der Schlussphase des Rennens in die Spitzengruppe vorfahren konnte. In seinem zweiten Rennen mit neuem Crew Chief erreichte Greg Biffle den siebten Rang vor Mark Martin. Brad Keselowski und Kyle Busch fuhren ebenfalls in die Top-10.

Die Tabellenführung konnte Carl Edwards nach einem unauffälligen Rennen behaupten. Sein 14. Platz reichte aus, da Titelverteidiger Jimmie Johnson nur als 19. die Ziellinie überquerte. Außer Johnson verpokerten sich auch Dale Earnhardt Junior, Kurt Busch, Polesitter Ragan sowie Denny Hamlin und Juan Pablo Montoya mit ihrer konservativen Strategie.

Der Kampf um die Chase-Plätze wird immer dramatischer

Paul Menard führt das Feld an, Foto: NASCAR
Paul Menard führt das Feld an, Foto: NASCAR

Der Kampf um die beiden Wild Cards für die Teilnahme am Chase 2011 spitzt sich durch den Sieg von Menard weiter zu. Mit Hamlin, Ragan und Menard liegen nun drei Fahrer mit einem Saisonsieg außerhalb der Top-10. Gleichzeitig sind mit Stewart und Earnhardt zwei Fahrer innerhalb der Top-10 noch ohne Saisonsieg.

Daytona-Sieger Brad Keselowski fehlen auch nur 16 Punkte für den Sprung in die Top-20. Die nächsten sechs Rennen werden die Entscheidung bringen, welche zwölf Fahrer um die Meisterschaft fahren werden. Momentan scheinen nur die sechs Bestplatzierten im Meisterschaftsstand einen Chase-Platz sicher zu haben.

Ergebnis: Brickyard 400
Indianapolis Motor Speedway

1. Paul Menard (Chevrolet), 47/4 Punkte
2. Jeff Gordon (Chevrolet), 43/1 Punkte
3. Regan Smith (Chevrolet), 41/0 Punkte
4. Jamie McMurray (Chevrolet), 41/1 Punkte
5. Matt Kensth (Ford), 40/1 Punkte
6. Tony Stewart (Chevrolet), 39/1 Punkte
7. Greg Biffle (Ford), 37/0 Punkte
8. Mark Martin (Chevrolet), 36/0 Punkte
9. Brad Keselowski (Dodge), 36/1 Punkte
10. Kyle Busch (Toyota), 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 20/36 (Top 12)

1. (0) Carl Edwards, 682 Punkte
2. (0) Jimmie Johnson, -11 Punkte
3. (+1) Kevin Harvick, -12 Punkte
4. (+1) Kyle Busch, -16 Punkte
5. (+1) Matt Kenseth, -16 Punkte
6. (-3) Kurt Busch, -18 Punkte
7. (0) Jeff Gordon, -52 Punkte
8. (0) Ryan Newman, -64 Punkte
9. (+2) Tony Stewart, -73 Punkte
10. (-1) Dale Earnhardt Jr., -76 Punkte
Wild Cards (Chase for the Sprint Cup)
11. (-1) Denny Hamlin, -95 Punkte
14. (+5) Paul Menard, -129 Punkte
16. (-3) David Ragan, -136 Punkte