Der 13. Saisonlauf der Sprint Cup Serie war ein Benzin- und Strategie-Krimi der Extraklasse. Nach einem fast ereignislosen Rennverlauf sorgten die unterschiedlichsten Strategien für Hochspannung in der Schlussphase. Nach 267 Runden war Brad Keselowski der glückliche Sieger auf dem Kansas Speedway. Es war der zweite Sieg für den jungen Penske-Piloten in seinem 66. Cup-Rennen.

Ein Sieg für die Umwelt

Brian Keselowski schleicht zum Sieg, Foto: NASCAR
Brian Keselowski schleicht zum Sieg, Foto: NASCAR

Insgesamt fuhr Keselowski nach seinem letzten Boxenstopp 57 Runden am Stück. Spritsparend rollte er die letzten Runden durch das Oval. Seine Fahrweise kann man auch als umweltschonend bezeichnen und wurde mit dem überraschenden Sieg belohnt.

Nachdem Dale Earnhardt Junior und Denny Hamlin am letzten Wochenende in der letzten Kurve das Benzin ausging, war es schon mehr wie mutig, wieder eine ähnliche Strategie zu verfolgen. Diesmal reichte die Tankfüllung bei beiden Fahrern und sie fuhren auf dem Plätzen zwei und drei über die Ziellinie. Hätte das Rennen noch eine weitere Runde gedauert, hätte Earnhardt wohl noch als Erster die Ziellinie überquert.

Hinter den drei Pokerspielern wurde Jeff Gordon knapp hinter Hamlin Vierter. Rang fünf ging an Carl Edwards, der damit weiter seine Tabellenführung in der laufenden Meisterschaft ausbaute. Recht unauffällig fuhren Matt Kenseth und Jimmie Johnson auf den Plätzen sechs und sieben über die Linie.

Viel Pech für Tony Stewart und Kurt Busch

Kurt Busch beim Boxenstopp, Foto: NASCAR
Kurt Busch beim Boxenstopp, Foto: NASCAR

Auch Tony Stewart war mit einer etwas anderen Strategie unterwegs und hätte eine bessere Platzierung erzielt, wenn er beim letzen Stopp die geplante Benzinmenge mitgenommen hätte. Ein weiterer Service raubte ihm die Siegchance.

Polesitter Kurt Busch war der große Pechvogel in Kansas City: Er führte 152 Runden das Rennen an und wurde nur als Neunter abgewunken. Als Kurt Busch zu seinem letzten Service abbog, ging ihm fast das Benzin aus und er verlor viel Zeit bei der Einfahrt in die Boxengasse. Trotzdem freute er sich nach dem Rennen über den Sieg seines Teamkollegen.

Patrick Carpentier landete bei seinem Comeback auf dem 30. Platz. Johnny Sauter machte sein Saisondebüt ihm Fahrzeug von Robby Gordon und musste sich mit Rang 36 begnügen. Scott Riggs wurde bei seinem ersten Saisoneinsatz nur 42. und damit Vorletzter.

Carl Edwards führt zur Halbzeit deutlich

Halbzeit-Meister Carl Edwards, Foto: Ford
Halbzeit-Meister Carl Edwards, Foto: Ford

Im Gesamtstand der Meisterschaft hat Edwards inzwischen 40 Punkte Vorsprung und kann getrost ein kompletten Rennen aussetzten. Bis zum entscheidenden Chase sind es noch 13 weitere Rennen. Titelverteidiger Johnson folgt zur Halbzeit auf Rang zwei. Der Dauer-Champion hatte wieder einmal kein siegfähiges Fahrzeug, bleibt aber ein konstanter Punktesammler. Zur Freude der NASCAR-Fans liegt Earnhardt auf Position drei.

Vize-Meister Hamlin kommt langsam in Form: Dem Gibbs-Fahrer fehlt noch ein Punkt für den wichtigen Sprung in die Top-10. Von den zwölf Chase-Teilnehmern aus der letzten Saison liegt nur Jeff Burton aussichtslos zurück. Sein Rückstand auf Rang zehn beträgt bereits satte 81 Punkte.

Ergebnis: STP 400 (Top 10)
Kansas Speedway

1. Brad Keselowski (Dodge), 47/4 Punkte
2. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet), 42/0 Punkte
3. Denny Hamlin (Toyota), 42/1 Punkte
4. Jeff Gordon (Chevrolet), 40/0 Punkte
5. Carl Edwards (Ford), 40/1 Punkte
6. Matt Kenseth (Ford), 38/0 Punkte
7. Jimmie Johnson (Chevrolet), 37/0 Punkte
8. Tony Stewart (Chevrolet), 37/1 Punkte
9. Kurt Busch (Dodge), 37/2 Punkte
10. Greg Biffle (Ford), 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 13/36 (Top 12)

1. (0) Carl Edwards, 485 Punkte
2. (+1) Jimmie Johnson, -40 Punkte
3. (+1) Dale Earnhardt Jr., -41 Punkte
4. (-2) Kevin Harvick, -43 Punkte
5. (0) Kyle Busch, -60 Punkte
6. (0) Kurt Busch, -71 Punkte
7. (0) Matt Kenseth, -73 Punkte
8. (+1) Tony Stewart, -92 Punkte
9. (-1) Clint Bowyer, -94 Punkte
10. (0) Ryan Newman, -103 Punkte
11. (+1) Denny Hamlin, -104 Punkte
12. (-1) Greg Biffle, -108 Punkte