Nach 312 absolvierten Runden auf dem Phoenix International Raceway konnte Carl Edwards nach einer Durststrecke von zwei Jahren und 70 sieglosen Sprint-Cup-Rennen endlich wieder einen Erfolg feiern. Mit wenigen Tropfen Benzin im Tank schleppte er sich über die Ziellinie und machte anschließend seinen berühmten Salto vor der Haupttribüne.

Carl Edwards siegte im Endspurt

Carl Edwards macht seinen Sieger-Salto, Foto: NASCAR
Carl Edwards macht seinen Sieger-Salto, Foto: NASCAR

Bis zur 266. Runde sah Tabellenführer Denny Hamlin nach 190 Führungsrunden wie der sichere Sieger aus. Dann übernahm Edwards die Führung und kontrollierte das Rennen vor Hamlin. Nach seiner Pole und allen Bestzeiten in den drei Trainingseinheiten musste Edwards in seinem Roush-Ford nun auf seinen Benzinverbrauch achten. Edwards konnte in den letzten Runden seinen Spritverbrauch entscheidend reduzieren, weil fast alle direkten Verfolger noch zum Nachtanken an die Box mussten.

Denny Hamlin war der Pechvogel

Hamlin fehlten laut Sprit-Hochrechnung zwölf Runden für die volle Renndistanz. Die ersehnte Gelbphase, die Hamlin gerettet hätte, kam nicht. Deshalb fuhr Hamlin 14 Runden vor Rennende zum Nachtanken in die Boxengasse. Er konnte sich in den letzten Runden noch von Position 19 auf Rang zwölf vorarbeiten und behielt damit knapp die Tabellenführung vor Jimmie Johnson.

Champion Johnson belegte den fünften Rang und konnte nach seinem achten Top-Ten-Ergebnis in Folge den Rückstand auf Hamlin gewaltig verkürzen. Johnson liegt vor dem letzten Saisonlauf nur noch 15 Punkte hinter dem Führenden im Gesamtstand und besitzt wieder alle Chancen zum fünften Mal in Folge den Sprint-Cup-Titel zu holen.

Johnson und Harvick holten gewaltig auf

Direkt hinter Johnson überquerte Kevin Harvick als Sechster die Ziellinie. Harvick profitierte indirekt von einem Missgeschick seiner Boxencrew. Bei einem Hinterreifen fehlte eine Radmutter und er musste unter Gelb noch einmal in die Box fahren. Da seine Crew ihm gleichzeitig einen weiteren Schuss Sprit mitgab, konnte Harvick ohne weiteren Service durchfahren. Damit reist der dritte Titelaspirant mit einem Rückstand von 46 Punkten auf den Tabellenführer zum Showdown nach Homestead.

Beim Saisonfinale ist alles möglich

Denny Hamlin führte lange das Rennen an, Foto: NASCAR
Denny Hamlin führte lange das Rennen an, Foto: NASCAR

Seit der Saison 2004 wird die Meisterschaft im Chase-Format ausgetragen. So ein enges Finale hat es seit der Einführung der Play-Offs noch nicht gegeben. Im letzten Jahr gewann Hamlin das Saisonfinale auf dem Oval in Homestead-Miami. Johnson und Harvick konnten bisher noch nicht auf der 1,5 Meilen langen Strecke gewinnen.

Der Spritpoker sorgte für etliche Veränderungen in den letzten Runden. Hinter Edwards konnte Ryan Newman noch bis auf den zweiten Platz vorfahren. Joey Logano erzielte sein fünftes Top-Ten-Resultat in Folge. Seine Platzierungen: Rang sieben, sechs, fünf, vier und nun Platz drei in Phoenix. Zwei Fahrer streiten sich noch um die beste Platzierung hinter den zwölf Chase-Teilnehmern. Den 13. Rang, der mit einer Million US-Dollar honoriert wird, verteidigte Mark Martin vor Jamie McMurray. Auch hier wird die Entscheidung erst beim Saisonfinale fallen. McMurrays Rückstand beträgt nur 24 Punkte.

Ergebnis: Kobalt Tools 500

1. Carl Edwards (Ford), 190/5 Punkte
2. Ryan Newman (Chevrolet), 170/0 Punkte
3. Joey Logano (Toyota), 165/0 Punkte
4. Greg Biffle (Ford), 160/0 Punkte
5. Jimmie Johnson (Chevrolet), 155/0 Punkte
6. Kevin Harvick (Chevrolet), 150/0 Punkte
7. Matt Kenseth (Ford), 151/5 Punkte
8. Mark Martin (Chevrolet), 142/0 Punkte
9. Kurt Busch (Dodge), 143/5 Punkte
10. Jamie McMurray (Chevrolet), 134/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 35/36
Chase 2010: Rennen 9/10

1. (0) Denny Hamlin, 6.462 Punkte
2. (0) Jimmie Johnson, -15 Punkte
3. (0) Kevin Harvick, -46 Punkte
4. (0) Carl Edwards, -264 Punkte
5. (0) Matt Kenseth, -311 Punkte
6. (0) Jeff Gordon, -338 Punkte
7. (0) Kyle Busch, -347 Punkte
8. (+1) Greg Biffle, -349 Punkte
9. (-1) Tony Stewart, -388 Punkte
10. (+1) Kurt Busch, -429 Punkte
11. (-1) Clint Bowyer, -434 Punkte
12. (0) Jeff Burton, -504 Punkte