Der Auftakt in Le Mans war am Mittwoch halb nass.
Christian Klien: Es war schwierig, unter diesen Bedingungen etwas auszuprobieren, denn das Wetter hat sich immer wieder verändert. Aber ich konnte mich wieder an die Strecke gewöhnen und die verschiedenen Bedingungen kennen lernen.

Der Rest des Wochenendes soll jedoch trocken bleiben.
Christian Klien: Ab Sonntagmittag steigt jedoch die Regenwahrscheinlich, dann könnte es regnen. Wir müssen also auch dafür gerüstet sein.

Was bringt das Qualifying in Le Mans?
Christian Klien: Prestige. Aber ja, im Grunde genommen ist es egal, ob man als Erster oder als Fünfter startet. Man versucht, ganz vorne zu stehen, aber ansonsten ist das Rennen so lang, dass es keinen großen Unterschied ausmacht.

Spielt das Prestige auch bei der Zeitenjagd im Freien Training eine Rolle? Schließlich ist ja auch ein gewisses Risiko dabei.
Christian Klien: Ich war auch dabei, aber es ist kein besonderes Risiko. Man fährt 95% am Limit und dabei kommen solche Zeiten heraus. Du musst aber am Limit fahren, um zu erfahren, wie die Reifen reagieren.

Wie viel Prozent fährt man im Rennen am Limit?
Christian Klien: Es geht verdammt eng zu, deshalb gibt man 100%. Nur beim Überholen muss man ein bisschen vorsichtiger sein. Da ist man nicht voll am Limit, weil man das Auto nicht beschädigen darf.

Ist das Überholen in der Nacht schwieriger?
Christian Klien: Ja, das ist es. Der Vordermann kann nicht genau einschätzen, wie nah du dran bist. Er sieht nur die Scheinwerfer von hinten nahen, aber jeder kennt das von der Autobahn: Wenn jemand mit Aufblendlicht ankommt, weiß man nie, wie nah er hinter dir ist. Da kann schnell einmal etwas passieren.

Ab welchem Tag hast Du in dieser Woche die besondere Le Mans Atmosphäre gespürt?
Christian Klien: Ab dem Freien Training am Mittwoch, als es dunkel wurde. Da bemerkte ich schon das spezielle Feeling. Man bereitet sich ein Jahr lang auf diese 24 Stunden vor. Dadurch lastet ein gewisser Druck auf den Fahrern. Diese Anspannung macht das Rennen besonders.