Hallo zusammen,

am Wochenende ist wieder Filius Nico an der Reihe. Er startet in Kerpen in die 3. Veranstaltung der Bambini Challenge. Unsere Erfolgsbilanz macht aus mir natürlich einen stolzen Vater. Nico hat von 6 Läufen viermal gewonnen und ist zweimal auf P2 gefahren. Damit ist er Tabellenführer!

Stolz macht es mich auch aus einem anderen Grund: Wir haben in Kerpen ein tolles System zur Chancengleichheit und Kostenreduzierung eingeführt - und das mit großem Erfolg.

Chanchengleichheit und Kostenreduzierung

Der Kerpener Kartclub verlost unter den 25 Teilnehmern Clubeigene Motoren inkl. Vergaser, die alle von Tuner Gerd Noack vorbereitet werden. Die verplombten Aggregate werden erst am Sonntagmorgen aus dem Parc Fermé per Losverfahren an die Karts gebaut; gleiches gilt bei den Reifen. Diese werden immer nur innerhalb des Parc Fermé aufbewahrt und dort montiert. Ein Bearbeiten mit so genannten Weichmachern ist so nicht möglich. Damit das "Antipfuschpaket" perfekt ist, muss jeder Fahrer mit einem trockenen Tank inkl. Benzinleitungen sein Kart im Parc Fermé mit Einheitsbenzin befüllen!

Auch die Kosten werden hier drastisch reduziert und der Einstieg in den Kartsport wieder fair und bezahlbar gemacht. Für mich als schraubender Vater ist das alles eine tolle Sache. Ich konzentriere mich jetzt nur noch auf Nicos Fahrweise und die Abstimmung des Chassis. Viele Motorsportkollegen würden sich wundern, was so Kleinigkeiten an der Chassiseinstellung bei so einem kleinen Rohrrahmen bewirken.

Lernen mit Daten

Vater und Sohn haben Spaß am Kart fahren., Foto: Christian Menzel
Vater und Sohn haben Spaß am Kart fahren., Foto: Christian Menzel

Ganz besonders interessant ist die Datenaufzeichnung, die wir ja auch schon aus dem Automobilrennsport kennen. Wir verwenden hier ein Gerät der Fa. Alfano und Nico kann sehr schön seine Kurvengeschwindigkeiten bzw. Linien mit anderen Runden vergleichen. Auf diese Art sieht und begreift er, dass schnell "fühlen" nicht schnell Fahren sein muss!

Auch der Papa sitzt gerne einige Zeit an solchen Kurven und vergleicht Drehzahlen und Beschleunigungskurven, wenn wir an der Übersetzung oder an den Auspufflängen arbeiten.

Keine Frage, mir macht das alles bestimmt genauso viel Spaß wie Nico und seinen vielen Freunden auf der Kartbahn. Irgendwie sind wir ganz schön bekloppt - glücklicherweise stößt diese unheilbare Krankheit beim zweiten Familienoberhaupt auf Verständnis - zum Glück...

Man muss auch verlieren können...

Natürlich würde das alles nicht ohne Freunde und Partner möglich sein. Nico und ich wollen uns auch immer bei allen bedanken, die zu diesem Sport und Erfolg beitragen. Mir ist es sehr wichtig, dass die Kinder schon im jungen Alter lernen, für Ziele auch einen entsprechenden Einsatzwillen zu zeigen. Das schult auch für das spätere Leben. Vor allem müssen die Kinder auch lernen zu verlieren, oder auch anzuerkennen, dass andere Fahrer auch gut fahren. Gar nicht einfach für Knirpse zwischen 8-12 Jahren!

Aber auch für die Väter (mich eingeschlossen!) ist es eine gute Schule - lerne Deine Emotionen zu bremsen... sehr schwierig - aber ich arbeite daran.