Auch wenn das Team der Formel 3 EuroSerie in dieser Form zum ersten Mal bei den 24 Stunden von Köln teilnimmt, gehört es zu den großen Favoriten im Kampf um den Sieg. Teammanager Christoph Hewer hat eine Gruppe bekannter Namen zusammengetrommelt, die allesamt aus dem Kartsport stammen und nun in der Formel 3 ihr Unwesen treiben. Mit dazu gehören auch Nico Hülkenberg, der erst kürzlich von Williams als Formel 1-Testfahrer unter Vertrag genommen wurde, und Jens Klingmann, der sich in der abgelaufenen Saison den Titel in der Formel BMW Deutschland holen konnte.

"Unser Gedanke ist es nicht, anzureisen um mitzufahren - wir wollen gewinnen", lauten die Worte von Maro Engel, der bereits 2002 beim Kart-Langstreckenklassiker mitgefahren ist. Damals gewann er zusammen mit der Truppe von Bernd Schneider, gegen die er nun antreten muss. "Ich würde meine gute Statistik gerne behalten. Auf eines kann man wetten: Wir werden alles geben, um Bernd zu schlagen." Schon eine Woche vor dem eigentlichen Event hat Engel die Karthalle in Köln Rodenkirchen genauer inspiziert und stieß dabei auf alte Bekannte: "Christopher Brück und andere Fahrer aus dem Dark-Dog-Team drehen ständig ihre Runden und haben uns gegenüber einiges an Vorsprung."

Maximilian Götz verfügt wie Engel über Rennerfahrung beim 24 Stundenrennen im Kartcenter Cologne. Der Formel 3-Pilot weiß genau, worauf es ankommt. "Es wird auf jeden Fall sehr anstrengend. Um auch in der Nacht genügend Energie zu haben, muss man vor dem Rennen Schlaf sammeln. Man ruht sich aus und geht den Tag davor früh ins Bett, um fit zu sein", berichtet Götz im Gespräch mit motorsport-magazin.com. "Man kommt in einen Rhythmus hinein und fährt konstante Zeiten. Natürlich versucht man so schnell wie möglich zu fahren. Allerdings hat man viel Verkehr und muss oft überholen. Wenn man dagegen hinter einem schnellen Fahrer ist, versucht man den Anschluss zu halten. Es passieren zwar immer wieder kleinere Fehler, aber man muss konstant bleiben."

Der F1-Tester Hülkenberg ist die Speerspitze des Teams, Foto: Sutton
Der F1-Tester Hülkenberg ist die Speerspitze des Teams, Foto: Sutton

Er weiß ebenfalls um die Stärke der Gegner. Ganz oben auf der Liste hat Götz auch die Teams mit unbekannteren Fahrern. "Es fahren viele Freaks mit, die ständig Indoor-Kartrennen fahren und auch schnell sind", so Maximilian Götz. "Das Fahrerfeld ist sehr stark und jeder will schneller sein als die anderen Teams. Wir werden nochmal zusammen trainieren, erst dann kann man sagen, wie gut unsere Mannschaft ist. Manche haben schon Erfahrung auf der Strecke, aber einige sind noch gar nicht in Köln gefahren. Ich denke wir sollten schon gut dabei sein, allein von den Namen müssen wir auch vom Speed sehr gut sein. Es bleibt abzuwarten, ob das auch in der Praxis zutrifft."

Mit ihm Team ist auch Tim Sandtler. Der Bochumer hat bereits einmal an den 24 Stunden von Köln teilgenommen und freut sich auf seine Rückkehr. "Nach der langen Winterpause wieder zu fahren, macht enorm viel Spaß. Sowieso ist der Spaßfaktor bei diesem Rennen sehr hoch, aber trotzdem wollen wir gewinnen, denn wir sind gut besetzt. Die Bahn kennen zwar nicht alle von uns so gut, aber wir haben eine gute Aufstellung um zu gewinnen oder unter die besten Drei zu fahren", sagt Sandtler, der wie Engel Respekt vor dem Team um Bernd Schneider hat, aber auch die Titelverteidiger Wertgund nicht unterschätzen mag: "Manche Teams sind jedes Jahr dabei und Stammfahrer wie Bernd Schneider, Christopher Brück oder Jörg Hardt sind sauschnell."

Neben Hewer, Hülkenberg, Klingmann, Engel, Götz und Sandtler sind vier weitere Fahrer für das Team F3 EuroSerie nominiert: Marco Holzer, der 2007 für das Team seines Vaters in der EuroSerie startete, der Niederländer Renger van der Zande, der Kart-Pilot Dominik Heinz sowie Oliver Warken.