Das Projekt Titelverteidigung ist geglückt. Nach seinem Sieg beim Race of Champions 2006 im Stade Paris ließ Mattias Ekström der Konkurrenz auch bei der diesjährigen Ausgabe in London keine Chance. Im Finale setzte sich der zweifache DTM-Champion gegen Michael Schumacher durch, der auf dem Weg ins Finale ungeschlagen blieb.

Schon in der ersten Runde mussten zwei der Finalisten aus dem Nations Cup die Koffer packen und den Heimweg antreten. Sebastian Vettel verlor sein Duell gegen Heikki Kovalainen, den er zuvor noch gebügelt hatte. "Zwischen mir und Heikki war es sehr eng. Leider bin in zwei oder drei Kurven zu sehr gerutscht und diese Rennen erlauben nicht den kleinsten Fehler", erklärte Vettel. Kovalainen freute sich währenddessen über die geglückte Revanche: "Er ist sehr schnell und ein toller Gegner. Ich musste sehr hart fahren um gegen ihn zu gewinnen."

Die große Überraschung folgte jedoch wenig später. Travis Pastrana, der Exot aus dem Motocross-Sport, setzte sich gegen den zweifachen Rallye-Weltmeister Marcus Grönholm mit mehr als 1,5 Sekunden Vorsprung durch. "Auf dieser Art von Strecke habe ich einfach kein Glück", so der knappe Kommentar des Nordländers. Sein Landsmann Kovalainen verabschiedete sich ein Rennen später aus dem Wettbewerb. Der Finne kämpfte verzweifelt gegen Andy Priaulx und bog mit zu viel Schwung auf die Zielgerade ein. Dort drehte er seinen Aston Martin hinter der Ziellinie gegen die Barriere.

Der gelbe Wagen brachte Schumacher kein Glück, Foto: ROC
Der gelbe Wagen brachte Schumacher kein Glück, Foto: ROC

Im Viertelfinale durfte Schumacher in sein Lieblings-Fahrzeug steigen. Zusammen mit seinem Ex-Kollegen aus der Formel 1, Jenson Button, trat der Deutsche im Buggy an. Auch in diesem Fahrzeug ließ er seinem Kontrahent keine Chance. In den vier Runden auf der engen und schmalen Strecke fuhr Schumacher einen Vorsprung von einer Sekunde heraus. Button ging bei seiner Niederlage so stark ans Limit, dass er kurz vor der Zieldurchfahrt sogar die Bande berührte.

Schumacher´s Gegner für das Halbfinale wurde im Heat zwischen David Coulthard und Sébastien Bourdais gesucht. Der Schotte hatte sich zuvor gegen Petter Solberg durchgesetzt, während Bourdais dem Nascar-Champion Jimmy Johnson überlegen war. Solberg nahm seine Niederlage mit Fassung: "Es war richtig gut, aber leider nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber das ist Motorsport, man kann immer verlieren. Nächstes Jahr bin ich dran!" Auch im Viertelfinale ließ sich Bourdais nicht lumpen und setzte den routinierten Coulthard Schachmatt. Vor einem möglichen Finale hatte der Franzose aber schon ein wenig Bammel: "Wahrscheinlich wird mit den Rallye-Fahrzeugen gefahren. Die liegen mir nicht so gut."

Welch ein Glück für Bourdais, dass es gar nicht so weit kommen sollte. Im Halbfinale zog der Formel 1-Neueinsteiger gegen Schumacher den Kürzeren. Im zweiten Halbfinale traten Andy Priaulx und Mattias Ekström, der zuvor seinen Teamkollegen Tom Kristensen ausstach und dann Travis Pastrana keine Chance ließ, gegeneinander an. Im Zweikampf mit Priaulx behielt Ekström, zum Unmut der zahlreichen britischen Zuschauer, die Oberhand. Schwer fiel es dem Schweden nicht. Kurz vor dem Ziel grub der Tourenwagen-Weltmeister seinen Solution F im Sand ein. "Ich war einfach langsamer", sagte Priaulx. "Leider habe ich das Auto dann noch weggeworfen - so eine Schande. Aber es war ein tolles Wochenende, ich freue mich schon im nächsten Jahr wieder dabei zu sein."

Durch den Finaleinzug bekam Ekström die Möglichkeit seinen Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. "Es ist toll gegen Michael im Wembley-Stadion anzutreten. Natürlich will ich jetzt meinen Titel verteidigen", versprach Ekström bevor er ins Auto stieg. Die erste Runde konnte er mit 1,6 Sekunden Vorsprung auch gleich für sich entscheiden. Im zweiten Lauf mit den Buggies machte Schumacher das Finale wieder spannend. Diesmal setzte er sich durch und sorgte so dafür, dass die Entscheidung erst im Stechen fallen sollte.

Einer kleinen Diskussion über die Fahrzeugwahl folgte eine große Demonstration von Mattias Ekström. Wieder gewann er mit einem deutlichen Vorsprung, denn in der letzten Kurve drehte sich Michael Schumacher und kam nicht ins Ziel. Für Ekström war es nach seinem Erfolg im letzten Jahr der zweite Sieg beim Race of Champions. "Den Titel zu verteidigen ist einfach fantastisch."