Grevenbroich liegt im Städtedreieck Düsseldorf - Köln - Mönchengladbach und steht an 135. Stelle der größten Städte Deutschlands. Um sich diese Position zu erarbeiten, muss man schon etwas tun. Da muss die Post abgehen und genau das ist es, was Rüdiger Hack und Sven Heidfeld, Bruder des BMW Sauber Stars Nick Heidfeld, vorhaben.

Den Hintern lediglich zwei Zentimeter über dem Boden, Rad an Rad Duelle, die Meute im Nacken und die Streckenbegrenzungen ständig bedrohlich nahe am Kart. So fühlt es sich an, wenn man zu den privilegierten gehört, die beim Grand Prix von Grevenbroich ins Lenkrad greifen dürfen. Zum Glück sind noch genügend Plätze frei, wenn auch Robert Jordan vom Stadtmarketing meint: "13 Anfragen liegen schon vor." Außerdem sind noch einige Monate Zeit bis die schwarz-weiß karierte Flagge fällt und 20 Karts in verschiedenen Rennen, angetrieben durch jeweils 8 PS mit einem lauten Dröhnen in die Strassen der Automobilbegeisterten Stadt einbiegen.

Bis zu 70 km/h sollen die kleinen Geschosse erreichen, während die Piloten um den Sieg kämpfen und unmittelbar an den Zuschauern vorbei fahren. Das Event wird bewusst als kleines Pendant zu Monaco aufgebaut. Die Fahrer werden sich schnell in der Rolle eines Formel 1-Piloten wieder finden, der in den monegassischen Strassen Teil der elitären Motorsportszene ist. Grund dafür sind z.B. die vom Veranstalter erwarteten knapp 30.000 Zuschauer, welche dem Spektakel das gewisse Etwas verleihen.

Sven Heidfeld bringt Kartaction nach Grevenbroich., Foto: Heidfeld Racing
Sven Heidfeld bringt Kartaction nach Grevenbroich., Foto: Heidfeld Racing

Ein Kart für das Event kann sich übrigens jedermann mieten. Natürlich haben der Glamour und der Service ihren Preis. Mit 1.500 Euro ist man dabei, was vor allem für Firmen, Stichwort Werbung, aber auch für Einzelpersonen interessant ist. Bedenkt man Sven Heidfelds Worte: "Kartfahren macht süchtig. Das Stadtrennen ist eine tolle Sache", sagt der adirov.com Motorsportexperte. So sehe man sich vor dem geistigen Auge schon auf dem Siegerpodest im Sekt-Regen duschen und das Blitzlichtgewitter auf sich einwirken.

Die Sicherheit wird eine ebenso große Rolle spielen wie beim großen Bruder Monaco. Zwar haben die Veranstalter einen großen Parcours ausgearbeitet, der Geschicklichkeit und Schnelligkeit voraussetzt, trotzdem muss sich niemand darum sorgen, ob er denn nach dem Event wieder in die Rolle des Familienvaters, Geschäftsführers oder Angestellten schlüpfen kann. "In den Flutgraben stürzen kann man nicht, die Strecke wird für Fahrer und Zuschauer sicher abgesperrt" erklärt Hack. Preise für Bahnrekorde und Platzierungen wird es natürlich auch geben. Vielleicht wird ja einer unserer Leser derjenige, der sie alle abräumen wird?