Es ist erst wenige Wochen her als Michael Schumacher die MotoGP-Szene ins Staunen versetzt hat. Wie gewohnt, war Schumacher voll bei der Sache und ließ in Valencia jede Menge Gesprächsstoff zurück, als er mit der Ducati von Weltmeister Casey Stoner lediglich 5 Sekunden hinter der Bestzeit von Dani Pedrosa lag.

Korbinian mit seinem neuen Arbeitsgerät., Foto: Heidfeld Racing
Korbinian mit seinem neuen Arbeitsgerät., Foto: Heidfeld Racing

Nicht nur Schumacher kann sich für gänzlich andere Renngeräte begeistern, als er es bisher gewöhnt war. Erst kürzlich hat sich ein junger Mann aus Karlsfeld namens Korbinian Baier dafür entschieden, den Motorradhelm an den Nagel zu hängen und das mit lediglich 17 Jahren. Eine kurze Karriere könnte man meinen, wenn nicht "Korbi" vorhätte, sich Michael Schumachers Karriere im "Reverse Mode" vorzunehmen.

Auf dem Motorrad war Korbinian Baier bereits erfolgreich, so wurde er zum Beispiel unter mehr als 1.000 Bewerbern Zweiter in der "Red Bull goes to MotoGP Selection" und damit bester Deutscher. Dadurch bekam er die Chance in einem Superbike WM Team als Nachwuchsfahrer zu starten. Die Familie Baier ist eine der seltenen Motorsportfamilien denen es gelang, die richtigen Gene von Generation zu Generation weiterzuvererben. Korbinian's Großvater war bereits im Motorradsport aktiv. Auch Papa Baier fand seine Leidenschaft auf den zweirädrigen Biestern.

Zurzeit bereitet sich der Teenager auf den professionellen Kartsport vor, wo er kürzlich Fuß fassen konnte. Die größten Unterschiede zum Motorrad macht Baier im Bereich der körperlichen Anstrengungen aus: "Im Kart hat man eine viel krassere Querbeschleunigung durch den enormen Grip, den die vier Reifen aufbauen. Das wirkt sich speziell bei der Nackenmuskulatur aus. Beim Motorradfahren wird die Querbeschleunigung durch die Schräglage ausgeglichen", erklärt der zielstrebige Nachwuchspilot.

Korbinian Baier ist bereit für vier Räder., Foto: Heidfeld Racing
Korbinian Baier ist bereit für vier Räder., Foto: Heidfeld Racing

Der erste Schritt für seine zukünftige Karriere im Automobilsport ist schon getan. Korbinian hat sich ein ehrgeiziges Ziel zurechtgelegt. Er möchte die Formel 1 erreichen und weiß auch schon genau wie: "Ich möchte in den nächsten zwei Jahren erfolgreich im Kartsport sein und dadurch in die Formel Gloria aufsteigen." Bereits in "vier bis sechs Jahren", sagt Baier, plant er über die Formel BMW und die GP2 in die Formel 1 zu gelangen.

Überhaupt fehlt es Korbinian Baier nicht an Ehrgeiz. So orientiert er sich an wohl einem der ehrgeizigsten Piloten, den die Formel 1 je gesehen hat: Michael Schumacher. Das zeigt sich beim Fitnesstraining, welches sich Baier selbst auferlegt hat. "Die Kondition trainiere ich mit sehr viel Jogging. Ich laufe jeden Tag mindestens eine Stunde. Danach trainiere ich meine Muskulatur und zum Schluss noch die Koordination."

Ein gewisser Ayrton Senna war es, der Fitness und Ausdauer in der Formel 1 saloonfähig gemacht hat. Wird Baier derjenige sein, der das Umsteigen vom Motorrad- in den Automobilsport saloonfähig macht?