Mika Häkkinen hat es weit gebracht: Der unscheinbare kleine Blondschopf, der im finnischen Vantaa in eher bescheidenen Verhältnissen aufwuchs, wurde im Laufe der Jahre zum 20-fachen Grand-Prix-Sieger und zweifachen Formel-1-Weltmeister, der in der DTM den Titel des unangefochtenen Publikumsmagneten hält. Doch die ersten Jahre im Motorsport waren für Häkkinen und seine Eltern ein Kraftakt: Zusätzlich zum Hauptberuf fuhr Vater Häkkinen Taxi, um die immer schnelleren Karts für Klein-Mika zu finanzieren. Als sich Häkkinen als skandinavische Nachwuchshoffnung etabliert hatte, folgten quälend lange Wohnmobil-Fahrten zu Kart-Events in ganz Europa - bevor sich die Mühen schließlich mit dem Aufstieg in den Formelsport bezahlt machten.

Drei Jahrzehnte später ist Häkkinen auf dem Motorsport-Olymp angekommen - und zweifacher Familienvater. "Er begeistert sich sehr für das Rennfahren; er mag Autos. Wir sind schon oft gemeinsam Kart gefahren, und es ist schwierig, ihn wieder aus dem Kart herauszubekommen", erzählt Mika Häkkinen gegenüber motorsport-magazin.com über seinen 6-jährigen Sohn Hugo. Sollten Hugos Rennambitionen konkreter werden, dürfte Häkkinen die finanzielle Förderung seines Sohnes zwar auch ohne Taxifahrten gelingen - und doch sähe er seinen Sohn zu Beginn seiner Rennkarriere wesentlich größeren Schwierigkeiten ausgeliefert, als ihm selbst in den 70er- und 80er-Jahren begegneten:

"Ich glaube, dass es zehn Mal schwieriger ist, heutzutage eine Rennkarriere zu beginnen, als zu meiner Zeit", glaubt der dreifache DTM-Rennsieger - wenngleich er gesteht: "Natürlich gibt es heutzutage viel mehr Gokart-Strecken als damals. Es ist einfacher, verschiedene Motoren, Chassis oder Reifen zu finden und sich so sein Kart zusammenzustellen. Die Strecken sind um Einiges sicherer geworden. In dieser Hinsicht ist es einfacher geworden." Doch von gestiegener Sicherheit und besserer technischer Ausstattung abgesehen beneidet er die Generation seines Sohnes keineswegs.

So hätten der Motorsport-Hype der Neuzeit sowie die heutige Professionalität der Kart-Meisterschaften nicht nur positive Folgen für Nachwuchsrennfahrer. "Andererseits sind die Karts aber im Verhältnis wesentlich teurer geworden und man ist einem wesentlich härteren Wettbewerb ausgeliefert", beobachtet Mika Häkkinen. "Das Rennfahren ist heute schon in jungen Jahren härter als zu meiner Zeit."