Am letzten Wochenende habe ich mich der nordeuropäischen Qualifikation der CIK FIA KF2 Meisterschaft gestellt. Das Wichtigste gleich zu Beginn: Ich habe mich für das Europäische Finale klassifiziert - das ich nach dieser dummen Saison zuvor mit all dem Ärger kaum erwarten kann. Ich bin sehr zufrieden mit dem 15. Platz, den ich in der Gesamtwertung erreicht habe. Er ebnet mir den Weg zum Finale in Salbris.

Ich bin im Mai dieses Jahres schon einmal in Genk gefahren; also kenne ich die Strecke. Als ich an dem belgischen Kurs ankam, habe ich auf eine Erkundung der Strecke verzichtet. Ich nahm mir einfach eine Karte und habe mir Gedanken über die Strecke gemacht: Wo kann ich mich verbessern, wo kann ich schneller fahren als damals? Es ist nicht nötig für mich, noch einmal um den Kurs zu gehen, wenn ich ihn bereits kenne.

Am Freitag konnte ich zeigen, dass dies kein Nachteil für mich war. In den dritten Trainingssessions war ich Sechstschnellste meiner Gruppe. Später bekam ich allerdings Probleme: In der letzten Session hatte ich schon nach wenigen Runden einen Kupplungsdefekt, der mich einige Testzeit gekostet hat. Schon in der ersten Session war es nicht hilfreich gewesen, dass es regnete. Am Rest des Wochenendes hatten wir allerdings sehr schönes Wetter - Sonnenschein bei über 30 Grad.

Im ersten gezeiteten Qualifying am Samstagmorgen war es schwierig zu fahren. Beim Setup haben wir noch einmal einen anderen Weg eingeschlagen als bei den Freitagstrainings. Wir dachten, so eine Verbesserung zu erzielen - aber wir täuschten uns. Auch für die zweite Qualifikation haben vor nochmals vieles an der Abstimmung verändert. Allerdings musste ich auf gebrauchten Reifen fahren, nachdem die neuen Sätze aufgebraucht waren. Doch obwohl man auf alten Reifen rund drei Zehntelsekunden pro Runde verliert, konnte ich meine Zeit um drei Zehntel verbessern. Im Kartsport ist das schon sehr viel - in einem so engen Feld bedeutet das 15 Positionen. Insgesamt kam ich unter 67 Teilnehmern auf Platz 34. Kein gutes Ergebnis, aber vorerst in Ordnung, da ich auch am Sonntag noch eine Chance hatte, ins Finale zu kommen.

Die Strategie für die Qualifikationsläufe war klar: Einfach fahren und ohne Unfall durchkommen. Ich hatte jeweils einen guten Start und konnte Positionen gewinnen. Ich habe einfach mein Bestes gegeben und versucht, so viele Konkurrenten wie möglich zu überholen. Leicht war das allerdings nicht: Selbst wenn ich um einiges schneller war als die Jungs vor mir, hatte ich keine Möglichkeit vorbeizuziehen.

Am Sonntag startete ich von Position 24 - die besten 26 würden die Tickets nach Salbris bekommen. Allzu nervös war nicht, denn ich wusste, dass ich das schaffen kann. In den beiden Finalläufen sah ich auf den Plätzen 16 und 21 die Zielflagge; insgesamt kam ich auf Platz 15. Am ersten Augustwochenende werde ich somit in Frankreich mit 72 Fahrern aus ganz Europa konkurrieren. Ich bin noch nie auf dieser Strecke gefahren und habe somit keine Vorerfahrungen. Das erste Ziel wird sein, in die Finalrennen am Sonntag zu gelangen - dort werde ich sehen, wie schnell ich bin. Wenn ich mich gut schlage und ins Finale komme, qualifiziere ich mich auch für den World Cup, der später in Mariembourg stattfinden wird.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Verlauf des Wochenendes. Nach vielen technischen Problem und Unfällen in den vorherigen Rennen lief das Wochenende in Genk problemlos. Wirklich toll - nicht nur für mich, denn in den letzten Wochen musste ich euch immer wieder Negatives berichten. Hoffen wir, dass ihr auch nach dem Europäischen Finale in Frankreich Gutes von mir hört.