Das erste Zeittraining für die 24 Stunden von Le Mans 2007 hat einen Vorgeschmack darauf geboten, was die Zuschauer bei der 75. Auflage des französischen Langstrecken-Klassikers am kommenden Wochenende erwarten dürfen: ein packendes Duell zwischen den Diesel-Sportwagen von Audi und Peugeot.

Zwei rote Flaggen und ein Regenschauer sorgten am Mittwochabend für ein ungewöhnliches Le Mans-Qualifying. Auf einer nur langsam abtrocknenden Strecke wurden die schnellsten Zeiten erst unmittelbar vor Ende des Trainings um Mitternacht erzielt. Als um exakt 24:00 Uhr die schwarz-weiß-karierte Flagge heraus kam, hatte Allan McNish im Audi R10 TDI mit der Startnummer zwei die Nase vorne. Im allerletzten Moment wurde der Schotte jedoch noch vom besten Peugeot des Trios Lamy, Sarrazin und Bourdais abgefangen. Damit steht Peugeot vorläufig auf der Pole Position. Am Donnerstag folgt der zweite Teil des Qualifyings.

Mit 3.26,916 Minuten fuhr McNish auf weichen Rennreifen trotz der schwierigen Bedingungen und Dunkelheit die bisher schnellste Runde eines Audi R10 TDI in Le Mans. Nur wenige Minuten später fehlten dem Schotten lediglich 0,572 Sekunden zur Bestzeit von Stéphane Sarrazin. Die beiden anderen R10 TDI des Audi Sport Team Joest liegen nach dem ersten Zeittraining auf den Positionen vier und fünf.

Das Audi Sport Team Joest konzentrierte sich am Mittwoch vor allem darauf, alle neun Fahrer für das Rennen zu qualifizieren - inklusive der vom Reglement vorgeschriebenen Pflichtrunden bei Dunkelheit. Die wenigen trockenen Runden und auch die nasse Strecke nutzte die Audi Mannschaft, um verschiedene Reifenmischungen, Fahrwerksabstimmungen und Aerodynamik-Varianten für das Rennen zu testen. Alle drei Audi R10 TDI liefen dabei ohne die geringsten technischen Probleme.

Überglücklich war am Ende des ersten Qualifyings Tom Kristensen: Der Le Mans-Rekordsieger fühlte sich bei seinem viel beachteten Comeback im 650 PS starken Sportwagen auf Anhieb wieder wohl. "Es ist einfach toll, wieder zurück in Le Mans zu sein und mit dem Team und meinen Co-Piloten zu arbeiten", so der Däne. "Es hat eine ganze Weile gedauert und es ist wirklich aufregend, wieder am Steuer des Audi zu sitzen. Ich glaube, ein paar Runden im Cockpit des R10 TDI sind die beste Medizin, die ich mir vorstellen kann. Ich bin viele Runden im Trockenen gefahren, um wieder das richtige Gefühl für ein Rennauto zu bekommen, und auch einige Kilometer auf feuchter Strecke am Abend. Ich bin mit meinen Rundenzeiten zufrieden. Es war heute ein wichtiger Tag für mich."

Die endgültige Entscheidung über die Startpositionen in Le Mans fällt beim zweiten Qualifying am Donnerstagabend von 19 bis 21 und 22 bis 24 Uhr. Dafür ist ähnlich wechselhaftes Wetter vorhergesagt wie am Mittwoch.

Das Ergebnis des ersten Qualifyings

1. Lamy/Sarrazin/Bourdais (Peugeot) 3.26,344 Min.
2. Capello/Kristensen/McNish (Audi R10 TDI) 3.26,916 Min.
3. Gene/Minassian/Villeneuve (Peugeot) 3.27,724 Min.
4. Biela/Pirro/Werner (Audi R10 TDI) 3.28,301 Min.
5. Luhr/Prémat/Rockenfeller (Audi R10 TDI) 3.29,736 Min.
6. Collard/Boullion/Dumas (Pescarolo-Judd) 3.33,590 Min.
7. Gounon/Moreau/Johansson (Courage-AER) 3.35,171 Min.
8. Barbosa/Hall/Short (Pescarolo-Judd) 3.35,559 Min.
9. Lammers/Hart/Bleekemolen (Dome-Judd) 3.35,660 Min.
10. Campell-Walter/Ortiz/Nakano (Creation-Judd) 3.36,279 Min.