Stefan Riener hat sich in Monza eindrucksvoll aus der Sommerpause der Formel Renault 2.0 ALPS Meisterschaft zurückgemeldet. Der Österreicher fuhr in zwei von drei Rennen auf das Podium. Mit Platz vier im ersten Lauf sammelte er wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft. Mit nur wenigen Zählern Rückstand auf die Spitze reist der Koiranen GP-Youngster als Gesamtdritter aus Monza ab.

Stefan, zweimal Platz drei am Rennsonntag ist ein überragendes Ergebnis. Hättest du damit gerechnet?
Stefan Riener: Ich bin in dieser Saison schon ein paar Mal aufs Podium gefahren, aber speziell im dritten Rennen hätte ich nicht mit einem Podestplatz gerechnet. Wegen der Reversed-Grid-Regel ging ich als Achter an den Start und meine Reifen waren nach dem zweiten Rennen einigermaßen aufgebraucht. Ich kam aber super vom Fleck und konnte direkt ein paar Plätze gutmachen. Das war ein ganz schön turbulentes Rennen mit einigen Unfällen. Ich hatte gerade den Drittplatzierten überholt, als es wenig später direkt hinter mir krachte und einige Autos miteinander kollidierten. Das kam mir zugute, weil ich dadurch Luft nach hinten hatte. Wenn meine Reifen besser gewesen wären, wäre vielleicht sogar ein noch besseres Ergebnis als der dritte Platz drin gewesen. Aber mit dem Ergebnis bin ich happy.

Im zweiten Rennen bist du vom fünften Startplatz auf das Podium gefahren. Ebenfalls eine top Performance...
Stefan Riener: Ja, vor allem mit meinen Starts war ich an diesem Wochenende sehr zufrieden. Ich konnte mir direkt meinen Vordermann schnappen und lag auf der vierten Position. Gerade in diesem Rennen fuhren die Top-4 sehr nah beisammen, ich durfte mir also keinen Fehler erlauben. Das funktionierte sehr gut. Nach einer Safety-Car-Phase machte ich dem Drittplatzierten Druck. Ich wusste ja, dass mein Rennspeed für das Podest reicht. In der ersten Schikane verbremste sich mein Vordermann und ich konnte ihn überholen. Dadurch sicherte ich mir das Podium und vor allem viele Punkte für die Meisterschaft.

Und nach dem erfolgreichen Sonntag sowie Platz vier im Samstagsrennen habt ihr ordentlich gefeiert?
Stefan Riener: Ein bisschen. Abgerechnet wird aber erst am Schluss, denn es gibt noch viele Punkte zu holen. Die beiden Podestplätze haben mir sehr gut getan und großes Selbstvertrauen für die kommenden Rennen gegeben. Nach dem unverschuldeten Unfall beim vergangenen Rennwochenende in Belgien war ich beim Kampf um die Meisterschaft etwas zurückgefallen. Nach dem Super-Wochenende jetzt in Monza bin ich wieder mittendrin im Titelkampf. Bis zum ersten Platz fehlen mir nur 16 Punkte - das kann ich an einem Rennwochenende aufholen. Für die Rennen in Monza hatten wir ein neues Auto, nachdem es mit dem alten Probleme gegeben hatte. Damit kam ich von Beginn an perfekt zurecht. Ich bin überzeugt, dass es weiter so gut laufen wird.

Ausgerechnet auf dem weltberühmten Kurs von Monza ist dir dieses Top-Resultat gelungen. Wie kamst du mit der schnellsten Strecke im Rennkalender zurecht?
Stefan Riener: Sehr gut! Monza gehört zu meinen absoluten Lieblingsstrecken, auch wegen der großen Motorsportgeschichte. Hier war ich schon im vergangenen Jahr stark und auf das Podium gefahren. Diesmal konnte ich meine Performance noch weiter steigern. Mit den vielen Schikanen und Highspeedkurven komme ich wirklich super klar. In einem schnelleren Formelauto würde es wohl noch mehr Spaß machen. Aber das kann ja noch kommen...

Am Wochenende herrschte eine wahre Hitzewelle in Monza. Außentemperaturen von knapp 40 Grad waren eine echte Ansage für die Fans auf den Tribünen. Wie fühlte es sich im Cockpit an?
Stefan Riener: Man spürte die Hitze schon. Besonders der Sonntag mit dem Qualifying und zwei anschließenden Rennen war eine Herausforderung. Die 30-minütigen Rennen sind sehr intensiv und du musst permanent voll konzentriert sein. Mir ist die Puste aber bis zum Ende nicht ausgegangen. Ich hätte auch noch ein weiteres Rennen fahren können. Solche Bedingungen sind eine Ausnahme, waren für mich aber kein Problem. An der Fitness scheitert es bei mir garantiert nicht. Ich habe mich seit dem Winter intensiv vorbereitet und bin ich körperlicher Top-Verfassung.

In knapp zwei Wochen geht es für dich weiter in Italien. Was rechnest du dir beim Rennwochenende in Misano aus?
Stefan Riener: In der vergangenen Woche haben wir in Misano getestet. Da lief es schon wirklich gut, obwohl wir mit dem alten Auto unterwegs waren. Mit meinem neuen Fahrzeug sollten die Zeiten sogar noch besser werden, deshalb bin ich sehr zuversichtlich. Misano ist eine waschechte Motorradstrecke, das merkt man vor allem an den flachen Kerbs. Die können wir auch im Formelauto mit vollem Speed überfahren, um weitere Zehntelsekunden zu gewinnen. Der Mix aus schnellen und langsamen Kurven liegt mir gut. Wenn ich in den Qualifyings noch ein wenig mehr rauskitzeln kann, rechne ich mir gute Chancen auf den Sieg aus.