Jordi Gené hat sich im Sochi Autodrom seine erste Pole-Position in der TCR International Series gesichert. Dafür brauchte der Spanier jedoch seine zweitschnellste Rundenzeit von 2:20,976 Minuten, da ihm seine schnellste Zeit von 2:20,890 Minuten von den Stewards aufgrund des Überschreitens der Streckenbegrenzungen aberkannt worden war.

Gené zeigte von der ersten Minute der Session an, dass er den besten Speed im Feld hat, und markierte eine vorläufige Bestzeit von 2:22,142 Minuten. Pepe Oriola schien auf dem Weg, diese Bestmarke zu unterbieten, doch nach Bestzeiten in den ersten beiden Sektoren zerstörte er seine Rundenzeit durch einen Verbremser. Mikhail Grachev durfte seinen Namen dank einer Zeit von 2:21,928 Minuten für kurze Zeit an der Spitze der Zeitentabelle lesen, doch er wurde umgehend von Gené unterboten, der sich auf 2:21,649 Minuten verbesserte. Grachev schlug jedoch noch einmal zurück und fuhr eine Zeit von 2:21,403 Minuten.

Nach der Hälfte der Session schob sich zunächst Tomas Engström mit einer Rundenzeit von 2:21,272 Minuten ganz nach oben. Wenige Sekunden später wurden die Chancen von Andrea Belicchi durch ein langsameres Fahrzeug zunichte gemacht. Ganz am Ende der Session schlug dann die Stunde von Gené, in der er seine beiden schnellsten Rundenzeiten setzte, von denen die beste aberkannt wurde.

Andrea Belicchi startet in Russland von Platz zwei, Foto: TCR
Andrea Belicchi startet in Russland von Platz zwei, Foto: TCR

Belicchi (2:21,025 Minuten) und Oriola (2:21,256 Minuten) schafften noch den Sprung auf die Plätze zwei und drei, Engström und Grachev fielen dadurch auf die Positionen vier und fünf zurück.

Der in der Meisterschaft führende Gianni Morbidelli qualifizierte sich auf Platz acht, allerdings nur sechs Zehntelsekunden von der Bestzeit entfernt. Sein Teamkollege Kevin Gleason drehte die zehntschnellste Runde, was ihm bei der umgekehrten Startreihenfolge für Rennen 2 die Pole-Position beschert.

Die russischen Gaststars Aleksey Dudukalo und Ildar Rakhmatullin kamen auf die Plätze elf und zwölf, nachdem sie zuvor ihre eigenen Rennen in der Russian Circuit Racing Series gewonnen hatten.

Die TCR Fahrer werden Sonntagmorgen um 9.00 Uhr für einen zehnminütigen Shakedown auf die Strecke zurückkehren. Die beiden Rennen beginnen um 12.35 Uhr und 14.05 Uhr Ortszeit. Sie werden ab 13.20 Uhr (12.20 Uhr MESZ) direkt hintereinander im Stream auf der Website zu sehen sein.

Statements der Fahrer

Jordi Gené, Pole-Position: "Es ist es schönes Gefühl, meine erste Pole erreicht zu haben. Das Fahrzeug hat sich auf dieser Strecke vom ersten Moment an perfekt angefühlt. Das hat aber für das Rennen noch nicht viel zu sagen, denn auf dieser schnellen Strecke kann man sehr gut überholen. Meine schnellste Rundenzeit wurde zwar gestrichen, aber auch meine zweitbeste Runde war noch gut genug für die Pole. Es ist wirklich schwierig einzuschätzen, ab wann du dich außerhalb der Streckenbegrenzungen befindest. Du musst die Ideallinie wirklich perfekt treffen, um im legalen Bereich zu bleiben."

Andrea Belicchi, Startplatz 2: "Seitdem wir vor den Rennen auf dem Salzburgring den Motor gewechselt haben, läuft mein Fahrzeug wieder perfekt und ich kann um Spitzenplätze kämpfen. Ich hätte heute auf Pole fahren können, doch zwei meiner Runden wurden ruiniert - eine durch einen kleinen Fehler, die andere durch ein langsames Fahrzeug. Trotzdem haben wir noch einiges an Arbeit, um vor allem das Übersteuern zu korrigieren, das mich ziemlich stört. Wie Jordi hatte auch ich Probleme, mit den Streckenbegrenzungen zurecht zu kommen. Da geht es manchmal um Zentimeter..."

Pepe Oriola, Startplatz 3: "Ich bin ein wenig überrascht, Drittschnellster zu sein, denn ich dachte, ich läge weiter zurück. Irgendetwas muss mit meinen Bremsen nicht in Ordnung gewesen sein, vielleicht waren sie zu stark beansprucht oder ein Bremsbelag war defekt, denn bei jedem starken Bremsmanöver haben meine Räder blockiert. So heftig hatte ich das noch nie, es ist sogar Qualm ins Auto gekommen. Das Einhalten der Streckenbegrenzungen scheint hier das größte Thema zu sein. Man kommt leicht darüber hinaus, da in manchen Kurven die Sicht eingeschränkt ist und vor allem in Sektor zwei die Referenzpunkte fehlen."

Qualifying in Sotschi auf 20 Minuten verkürzt

Auf Bitten aller Wettbewerber haben sich die Stewards darauf geeinigt, das heutige Qualifying im Sochi Autodrom auf 20 Minuten zu verkürzen. Nur für diesen Event wurde das übliche Format eines 20-minütigen Q1 und eines zehnminütigen Q2 verändert und alle Fahrer gemeinsam in einer 20-minütigen Session auf die Strecke geschickt. Die Startaufstellung für Rennen 1 resultiert aus den Qualifying-Ergebnissen, während die Top-Ten in umgekehrter Reihenfolge in Rennen 2 starten werden.