Unter einem wolkenverhangenen Himmel und der ständigen Gefahr, dass es regnen könnte, umrundete Gianni Morbidelli in seinem Honda Civic von WestCoast die Strecke in Monza in einer Zeit von 2:00,737 Minuten. Damit sicherte er sich die zweite Pole-Position nach dem Event in Shanghai.

Der Fahrer aus Italien war für die Konkurrenz nicht zu fassen, sodass sie sich mit den Plätzen hinter ihm zufriedengeben musste. Letzten Endes konnten sich Stefano Comini und Pepe Oriola - derzeit auf den Plätzen eins und zwei vor Morbidelli in der Gesamtwertung - als Zweiter und Dritter qualifizieren.

Fernando Monje und Campos Racing hingegen arbeiteten weiterhin auf ihr Ziel hin, die Performance des Opel Astra OPC zu verbessern. Ihr Einsatz hat sich ausgezahlt: Monje war dazu in der Lage, den Abstand zu verringern und um die dritte Startposition zu kämpfen. Im Hinblick auf die nächsten Rennen war sein sechster Qualifikationsplatz ein durchaus vielversprechendes Resultat.

Monje war fix unterwegs, Foto: TCR
Monje war fix unterwegs, Foto: TCR

Tom Boardman hingegen konnte zunächst die gute Pace des Ford Focus ausspielen, musste das Fahrzeug allerdings auf der Strecke stoppen, da einige Indikatoren darauf schließen ließen, dass technische Probleme vorlagen. Schlussendlich erwiesen sich seine Sorgen als unbegründet, so dass er das Auto zurück in die Box fahren konnte.

Enttäuscht dagegen war Morbidellis Teamkollege Kevin Gleason, der auf seiner ersten Qualifying-Runde in Folge eines Reifenschadens einen Crash hatte. Dadurch hatte er keine Chance mehr, für das Sahnehäubchen auf der Leistung von WestCoast Racing zu sorgen.

Qualifying 1: Gleason verpasst nach Crash den Cut

Gianni Morbidelli fuhr gleich in seinem ersten Versuch die schnellste Runde; seine Zeit von 2:01,737 Minuten war unschlagbar, obwohl die zweitschnellste Runde des Tages von Stefano Comini mit 2:01,782 Minuten nur 0,045 Sekunden langsamer war.

Cominis Teamkollege Andrea Belicchi (2:01,884 Minuten) und Michel Nykjær (2:02,038 Minuten) belegten die Plätze drei und vier, während Fernando Monje und sein Opel Astra (2:02,069 Minuten) die hervorragende fünfte Position bestätigten, die sie zuvor bereits im zweiten Freien Training erreicht hatten.

Ein enttäuschter Kevin Gleason verpasste den Cut nach einem Crash auf seiner ersten fliegenden Runde. Tom Boardman hingegen konnte sich am Steuer seines Ford Focus konstant verbessern, aber sein Fahrzeug blieb mit technischen Problemen auf der Strecke liegen.

Die folgenden Fahrer schafften den Sprung ins zweite Qualifying: Morbidelli, Comini, Belicchi, Nykjær, Monje, Gené, Oriola, Grachev, Skuz, Afanasyev, Veglia und D´Amico.

Qualifying 2: Morbidelli weist Konkurrenz in die Schranken

Nur eine Runde hat Gianni Morbidelli gebraucht, um die Pole-Position zu sichern; während keiner seiner Konkurrenten die Marke von 2:01,00 Minuten unterbieten konnte, legte er in einer Zeit von 2:00,353 Minuten eine außergewöhnliche Runde hin.

Ein Trio aus Fahrern der Teams Target Competition und Bamboo-Craft Lukoil hingegen lieferte sich im Windschatten des Polesetters einen Kampf um die Plätze. Schlussendlich sicherte sich Stefano Comini den zweiten Platz (2:01,080 Minuten). Pepe Oriola (2:01,121 Minuten) schaffte im letzten Moment noch den Sprung auf Rang drei und verwies seinen Teamkollegen Sergey Afanasyev auf die vierte Position (2:01,382 Minuten).

Andrea Belicchi reihte sich auf Platz fünf (2:01,762 Minuten) vor einem herausragenden Fernando Monje (2:01,785 Minuten) ein. Mikhail Grachev wurde Zehnter (2:02,338 Minuten) und steht damit im zweiten Rennen am Sonntag auf der Pole-Position.

Statements der Fahrer

Gianni Morbidelli, Pole-Position: "Ich muss sagen, das Auto war perfekt. Ich bin sehr glücklich. Danke an WestCoast Racing für die perfekte Arbeit, die das Team geleistet hat. Wenn wie heute alles glatt läuft, ist das meist das Resultat harter Arbeit. Hier haben wir allerdings auch von den Daten profitiert, die wir während des Wintertests gesammelt hatten. Ich bin zuversichtlich für das erste Rennen morgen, obwohl es gegen Comini und Oriola, die mir im Nacken sitzen, eine harte Auseinandersetzung wird. Ich hoffe, wir haben einen tollen Fight, und nicht so etwas wie in Portimao..."

Stefano Comini, Startplatz 2: "Das gesamte Team hat mit dem Windschattenfahren eine taktisch gute Leistung gezeigt. Ich muss mich bei meinen Teamkollegen für ihre Unterstützung bedanken. Allerdings war es nicht möglich, näher an Morbidelli heranzurücken. Die 0,7 Sekunden sind eine ziemlich große Lücke. Ich werde morgen versuchen, ,Best of the Rest´ zu sein..."

Pepe Oriola, Startplatz 3: "Meines Erachtens spielen Morbidelli und der Honda Civic dieses Mal in einer eigenen Liga. Wir haben eine gute Performance gezeigt und hätten eigentlich besser abschneiden können. Leider hat sich unsere Strategie nicht ganz ausgezahlt. So oder so wäre es unmöglich gewesen, Gianni zu schlagen. Morgen werde ich mein Bestes geben. Wir werden sehen, was dabei herausspringt..."

Fernando Monje, Startplatz 6: "Das ist ein sehr gutes Resultat, unser bestes Qualifying bisher. Ich freue mich für alle im Team Campos Racing, die hart daran gearbeitet haben, dass wir dieses Level erreichen. Das Qualifying war gut, Wir haben beim Set-up gute Fortschritte gemacht. Schade, dass ich ziemlich allein auf der Strecke unterwegs war: Hätte ich mich an ein Fahrzeug ranhängen können, hätte ich vielleicht ganz vorne mit dabei sein können..."