Thiim war bei seinem ersten Auftritt am Steuer des Liqui Moly Team Engstler Audi TT der dominierende Mann. Er fuhr die Bestzeiten im Training sowie in der Qualifikation und feierte im ersten Rennen einen sensationellen Start-Ziel-Sieg. Es war der erste Triumph für Audi in der TCR. Die Entscheidung des deutschen Teams, in Portugal zwei der jungen Piloten von Audi Sport customer racing ins Cockpit einzuladen, zahlte sich aus. Denn Thiim und Kelvin van der Linde waren bei der Weiterentwicklung des Audi TT eine große Hilfe.

In Rennen zwei sah es zunächst danach aus, als könnten sie einen zweiten Sieg folgen lassen. Die beiden Audi-Piloten blieben dem Führenden Nykær dicht auf den Fersen, doch dann machte Thiim einen Fehler und Van der Linde wurde von Elektronikproblemen ausgebremst.

Nicki Thiim gewann das erste Rennen in Portimao, Foto: TCR
Nicki Thiim gewann das erste Rennen in Portimao, Foto: TCR

Damit hatte Nykjær auf dem Weg zu seinem ersten Saisonsieg freie Fahrt. Dieser war wohlverdient, denn Nykjær hatte alle Angriffe, die der Südafrikaner Van der Linde bis zu seinem Ausscheiden gestartet hatte, bravourös abgewehrt. Mit den Erfolgen von Thiim und Nykær gibt es nun sieben verschiedene Sieger in insgesamt acht absolvierten Läufen.

In den beiden Rennen zeigten einige weitere Piloten herausragende Leistungen. Zum Beispiel Jordi Gené und Kevin Gleason, die ebenso auf das Podium fuhren wie Lorenzo Veglia, der nach einem starken Qualifying als Dritter in Rennen eins zum ersten Mal in die Top-3 kam. Eine beeindruckende Performance zeigte auch Mikhail Grachev, der in beiden Rennen Punkte sammelte, obwohl er sein Auto erst kurz vor der gestrigen Qualifiaktion bekam und er das zweite Rennen vom letzten Startplatz angehen musste. José Monroy lieferte sich bei seinem TCR-Debüt tolle Zweikämpfe mit den etablierten Piloten, und Oscar Nogués holte mit dem Campos Racing Opel Astra als Neunter und Siebter die ersten Punkte.

In der Gesamtwertung konnten sich Stefano Comini und Pepe Oriola trotz eines schwierigen Wochenendes auf den Spitzenplätzen behaupten. Der Schweizer führt das Gesamtklassement weiter an, sein Vorsprung auf den Spanier beträgt zwölf Punkte. Gianni Morbidelli und Andrea Belicchi hatten einen rabenschwarzen Tag: Morbidelli ging leer aus, Belicchi holte nur einen Zähler. Morbidelli ist weiterhin Gesamtdritter, doch Jordi Gené verbesserte sich mit den Punkten für einen zweiten und einen dritten Rang auf den vierten Platz des Meisterschaftsklassements.

Rennen 1 - Thiim holt den ersten TCR-Sieg für Audi

Bei seinem ersten Auftritt in der TCR feierte Audi Sport customer racing Pilot Nicki Thiim im Audi TT vom Liqui Moly Team Engstler einen souveränen Sieg. Bei sonnigem und warmem Algarve-Wetter führte der Däne von der Pole-Position bis zur Zielflagge. Er gewann mit einem Vorsprung von vier Sekunden auf den Zweitplatzierten Jordi Gené im Team Craft-Bamboo Lukoil SEAT León. Genés Teamkollege Lorenzo Veglia wurde Dritter. Der junge Italiener holte damit seinen ersten Podiumsplatz.

Oscar Nogués sammelte mit dem Opel Astra OPC die ersten Punkte für Campos Racing. Bestplatzierter Lokalmatador war José Monroy, der in seinem Veloso Motorsport SEAT als Achter ins Ziel kam. Sein Teamkollege Francisco Mora fuhr als Zehnter auf den letzten Punkterang.

Der Meisterschaftsführende Stefano Comini wurde in seinem Target Competition SEAT Fünfter - es war ein positives Ergebnis für den Schweizer, da seine drei Verfolger in der Gesamtwertung leer ausgingen. Dazu gehörte auch Gianni Morbidelli im West Coast Racing Honda Civic, der in der achten Runde nach einer Berührung mit Andrea Belicchi ausschied.

Das Rennen war über die gesamte Distanz von 13 Runden actiongeladen: Es gab zahlreiche spannende Überholmanöver und jede Menge Lackaustausch.

Rennen 2 - Nykjær hält Druck stand und feiert seinen ersten Sieg

Als Zweiter nach umgekehrter Reihenfolge gestartet, sicherte sich Michael Nykjær im Target Competition SEAT León in der Algarve seinen ersten TCR-Sieg.

Der Däne erwischte einen besseren Start als Polesitter Kevin Gleason im West Coast Racing Honda Civic und führte das Rennen über die gesamte Distanz von 13 Runden an. Allerdings stand er zur Rennmitte enorm unter Druck und spürte den Atem von Kelvin Van der Linde und Nicki Thiim in den beiden Audi TT vom Liqui Moly Team Engstler. Nykjær hielt dem Druck stand, und als Thiim und Van der Linde in den Runden zehn und elf ausschieden, fuhr er ungefährdet dem Sieg entgegen.

Obwohl er von ganz hinten starten musste, nachdem das Liqui Moly Team Engstler seinen SEAT Léon aus dem Parc Fermé geholt hatte, um daran zu arbeiten, holte Mikhail Grachev einen hervorragenden sechsten Platz. Der Meisterschaftsführeunde Stefano Comini hatte sich vorgenommen, seinen Vorsprung weiter auszubauen, doch nach einer Berührung fiel er bis auf den elften Rang zurück. José Monroy war erneut der beste Lokalmatador: Er wurde in seinem Veloso Motorsport SEAT León Fünfter.

Die Statements der Sieger

Nicki Thiim, Sieger Rennen 1: "Es ist einfach fantastisch, hierher zu kommen und dem Team das Selbstvertrauen zurückzubringen. Wir waren das gesamte Wochenende über die Schnellsten, und ich bin wirklich glücklich, dass ich meine Aufgabe so gut wie möglich erfüllt habe. Ich hatte eine Menge Spaß. Ich denke, dass wir für die nächsten Rennen ein wirklich gutes Auto haben werden. Man kann immer kleine Dinge ändern, um es zu verbessern. Manches kann man abseits der Strecke machen, und ich habe meine Einschätzung gegeben, was das Team am Auto noch anpassen kann. Ich bin sicher, dass sie nun zuhause noch ein paar weitere Dinge finden werden. Ich möchte einfach sagen, dass ich großen Spaß hatte, vor allem im zweiten Rennen. Das war Tourenwagensport, wie man ihn liebt. Ich habe im zweiten Rennen einen Fehler gemacht, aber das ist Racing."

Michel Nykjær, Sieger Rennen 2: "Im ersten Rennen habe ich Belicchi getroffen, und danach war mein Kühler kaputt. Meine Mechaniker haben alles für mich gegeben, um das Auto für das zweite Rennen zu reparieren. Ich hatte einen sehr guten Start, ging als Führender in die erste Kurve und hatte Gleason als Verfolger hinter mir. Danach hatte ich Van der Linde und Thiim im Nacken, und sie haben mir das Leben schwer gemacht, denn sie waren auf der Gerade sehr schnell. Aber es ist mir gelungen, die Tür zuzumachen. Ich freue mich unheimlich, dass ich für mein Team diesen Sieg holen konnte, denn es hat es geschafft, das Auto für das zweite Rennen startklar zu machen. Es ist ein Traum. Ich hatte ein paar Probleme mit den Bremsen. Bremsen, Reifen, der Fahrer - alles wurde etwas heiß. Aber ich habe den Sieg trotzdem nach Hause gebracht."