Der Sieger des diesjährigen Macau GP der Formel 3 heißt Alex Lynn. Der Brite setzte sich in einem unspektakulären Rennen gegen die Konkurrenz durch und überquerte nach 15 Runden als Erster die Ziellinie. Vorjahressieger Antonio Felix da Costa wurde Zweiter, Luís Felipe Derani komplettierte das Podest.

"Dieser Sieg bei einem der bekanntesten Formel 3-Rennen des Jahres bedeutet mir sehr viel", jubelte Lynn. "Der Guia Circuit ist einer der anspruchsvollsten Stadtkurse der Welt und fordert von den Fahrern volle Konzentration - der kleinste Fehler kann den Sieg oder gar das Rennen kosten. Umso mehr bin ich stolz darauf, dass ich dieses Saisonhighlight gewinnen konnte."

Auch Mercedes-Benz Motorsportchef Toto Wolff freute sich für den Briten. "Dieser Erfolg beim prestigeträchtigen Formel 3 Grand Prix in Macau ist ein hervorragender Jahresabschluss für Alex", so Wolff. "Solche Leistungen sollen unsere jungen Talente weiter ermutigen und motivieren. Wohin dies führen kann, zeigen unter anderem die Beispiele unserer Mercedes-Junioren in der DTM, die sich mit guten Ergebnissen in der Formel 3 für höhere Aufgaben empfohlen haben."

Marciello nach Unfall ausgeschieden

Einzig der Start des Rennens verlief turbulent. Während Alex Lynn von der Pole-Position aus in Führung ging, fiel Felix Rosenqvist nach einem missglückten Start schon auf den ersten Metern weit zurück. Auf der zweiten Position sortierte sich Luís Felipe Derani ein, gefolgt von Vorjahressieger Antonio Felix da Costa und Formel-3-Europameister Raffaele Marciello. Für Rosenqvist nahm das Rennen wenig später ein plötzliches Ende. Ein Unfall in der Mandarin-Kurve, in den auch Lucas Auer, John Bryant-Meisner und Sean Gelael verwickelt waren, machte die erste Safety-Car-Phase des Rennens notwendig.

Marciello beging einen Fahrfehler, Foto: Sutton
Marciello beging einen Fahrfehler, Foto: Sutton

Den anschließenden Restart nutzte vor allem Antonio Felix da Costa aus. Während Lynn seine Führung verteidigte, übernahm der Portugiese die zweite Position von Luís Felipe Derani. Wenige Umläufe später zog auch Raffaele Marciello am Brasilianer vorbei. Doch die Freude über Rang drei währte nicht lange: Wegen eines Fahrfehlers rutschte der Italiener beim Einbiegen auf die Start-Ziel-Gerade in die Reifenstapel - das Aus für Marciello.

An der Spitze fuhr Alex Lynn unterdessen einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg entgegen. Der Brite überquerte mit einem Vorsprung von 1.173 Sekunden auf Antonio Felix da Costa die Ziellinie. Luís Felipe Derani wurde Dritter. Alexander Sims belegte die vierte Position, gefolgt von Jorden King und Jazeman Jaafar. Sainz, Blomqvist, Latifi und Ocon komplettierten die Top-Ten. Für die deutschsprachigen Piloten verlief das Rennen enttäuschend. Lucas Auer schied nach einem Unfall bereits in der ersten Runde aus, Lucas Wolf rutschte im letzten Umlauf in den Top-Ten liegend in den Notausgang.

Die Stimmen zum Rennen

Alex Lynn (Theodore Racing by Prema): Ich kann es noch gar nicht in Worte fassen, wie schön es ist, hier gewonnen zu haben. Das ist ein langjähriger Traum von mir. 2012 war ich Dritter und ich wollte mich unbedingt verbessern. Das habe ich nun geschafft und ich bin total happy. Vor allem, dass ich bei der 60. Auflage des Rennens in den Farben eines so geschichtsträchtigen Teams wie Theodore Racing antreten durfte, macht mich stolz. In der ersten Hälfte des Rennens konnte ich mich vom Rest des Feldes absetzen. Als António dann aber in der Schlussphase immer näher kam, habe ich mir nur gesagt: Gib Gas…

Luis Felipe Derani (Fortec Motorsports): Das Rennen hat mir wirklich Spaß gemacht, war gleichzeitig aber auch hart. Ich war auf alten Reifen unterwegs und es war schwierig, mit den anderen mitzuhalten. Über meinen Podestplatz freue ich mich riesig. Nachdem ich im vergangenen Jahr Sechster war, wollte ich heute unbedingt besser abschneiden.

Alexander Sims (ThreeBond with T-Sport): Alles in allem war mein Rennen gut. In der Hälfte hatten wir ein paar technische Probleme und ich dachte, dass wir das Rennen auf keinen Fall beenden können. Am Ende konnte ich dann aber noch einmal angreifen, und meine Rundenzeiten waren sehr gut. Auf der einen Seite ist es wirklich schade, dass wir es nicht aufs Podium geschafft haben. Auf der anderen Seite bin ich wirklich glücklich über mein bislang bestes Ergebnis in Macau.