Das Konzept der der familiären GT- und Tourenwagen-Breitensportserie ging auch in diesem Jahr auf. Zahlreiche RCN-Teilnehmer nahmen das Angebot an, einmal ein Rennen fahren zu können. Insgesamt 169 Fahrzeuge traten bei Wolken verhangenem Himmel, aber durchaus milden Temperaturen zum morgendlichen Zeittraining an.

Am Ende gab es wieder einen Porsche-Sieg. Diesmal lagen Burkard Kaiser/Willi Friedrichs/Alexander Böhm im Porsche 997 GT3 Cup vom Black Falcon Team TMD Friction vorn. Auf den Plätzen folgten Andreas Weishaupt (Schirmer V8 GT) und Dieter Weidenbrück/Markus Schmickler im Porsche 991. "Wir haben einen würdigen Saisonabschluss erlebt. Mit so vielen Teilnehmern hatten wir gar nicht gerechnet und dazu gab es noch ein spannendes Rennen", erklärte RCN Serienmanager Willi Hillebrand nach der Zieldurchfahrt.

Allerdings herrschten den ganzen Tag über schwierige Streckenbedingungen in der Eifel. Beim Training auf der 24,358 Kilometer langen Piste – Nürburgring- Nordschleife plus GP-Kurs-Kurzanbindung – klagten die Piloten über mangelnden Grip. Weishaupt: "Es hat zwar nicht geregnet, aber die Strecke war noch feucht und extrem rutschig. Es bestand permanent die Gefahr abzufliegen." Entsprechend lagen auch die Spitzenzeiten über der 10-Minuten-Grenze.

Polesetter schnell aus dem Rennen

Kurz vor Trainingsende wurden die besten Startplätze ausgefahren. Am Ende hatten die vierfachen RCN-Saisonsieger Christopher Gerhard/Marc Poos mit ihrem Porsche 997 GT3 die Nase vorn. Sie lagen 3,1 Sekunden vor dem Porsche-Trio Kaiser/Friedrichs/Böhm. Dahinter folgten Jörg Weidinger/Max Partl im Scheid-BMW M3 GT4, Alex Autumn/Hendrik Still im Teichmann-Mitsubishi Lancer Evo 9, Weishaupt im Schirmer V8 GT und der RCN-Vorjahresmeister Claudius Karch im neuen Porsche Cayman S von Mathol Racing.

Bis zum Start hatten sich die Bedingungen weiter verbessert, sodass alle Favoriten die 3-Stunden-Distanz auf Trockenreifen in Angriff nahmen. Zu Beginn entwickelte sich ein Zweikampf zwischen den beiden Porsche Gerhard/Poos und Kaiser/Friedrichs/Böhm, der allerdings bereits in der dritten Runde endete. Gerhard kollidierte beim Überrunden mit einem langsameren Fahrzeug und musste den beschädigten Porsche am Streckenrand parken. "Eine unglückliche Situation. Der Konkurrent hat mich einfach übersehen, aber vielleicht hätte ich noch einen Moment warten sollen. Aber solche Dinge passieren eben im Motorsport."

In der Folge setzten sich Kaiser/Friedrichs/Böhm vom Schirmer-Pilot Weishaupt ab. Dahinter formierte sich eine Verfolgergruppe mit den schnellsten Fahrzeugen aus der Klasse V6: der Porsche Cayman von Karch, der Porsche 991 von Weidenbrück/Schmickler und der Black Falcon-BMW M3 CSL von Christian von Rieff/Markus Enziger/Christian Schmitz. Auch der Scheid-BMW von Weidinger/Partl blieb in Schlagdistanz.

Zur Rennmitte, als stellenweise Regen einsetzte, verkürzte Weishaupt den Rückstand zu den Spitzenreitern mit Riesenschritten. Weidinger/Partl mussten nach einem Unfall passen und Karch beendete das Rennen ohne Sprit, nachdem die Boxencrew beim Nachtanken einen Fehler begangen hatte. In der letzten Rennstunde als der Regen wieder nachließ, lagen Weishaupt und das Black Falcon- Trio nahezu gleichauf. Doch konnten Kaiser/Friedrichs/Böhm den finalen Angriff des Schirmer V8 GT abwehren und nach drei Stunden mit 8,6 Sekunden Vorsprung als Sieger die Ziellinie überqueren.

Böhm, der seinen Rennfahrer-Ruhestand für dieses eine Rennen aufgegeben hatte: "Ein tolles Ergebnis. Wir hatten das Langstreckenprojekt mit Kaiser und Friedrichs auf ein Jahr ausgelegt. Ein Sieg zum Ende des Jahres ist verrückt, aber schön." Friedrichs pflichtete bei: "Das war heute nicht mein Wetter. Bei diesen Bedingungen hatte ich Probleme, umso mehr freut mich der Sieg." Weishaupt landete auf Rang zwei und war glücklich: "Der Schirmer V8 GT, ein Auto auf Basis des BMW M3 mit Straßenzulassung, ist ein tolles Auto, es fehlt am Ende noch ein wenig auf den Porsche. Aber das Ergebnis ist sensationell." Platz drei ging an Weidenbrück/Schmickler, die ebenfalls sehr zufrieden waren: "Bei den schwierigen Bedingungen war es das Wichtigste, das Auto heil ins Ziel zu bringen." Von Rieff/Enziger/Schnmitz kamen als Vierte ins Ziel vor Marcus Löhnert/Thomas Wasel im Audi TTS, die dadurch auch in der Klasse RS3 A vorne lagen: "Wir haben in der Anfangsphase viel Zeit verloren, konnten zum Schluss aber noch einiges aufholen. Das Auto war grandios."

Die Klassensieger

Daniel Zils/Norbert Fischer nutzten das 3h-Rennen für notwendige Fahhrwerkstests mit ihrem BMW Z4, schafften aber trotzdem mit Rang sechs ein Spitzenresultat und gewannen die Klasse RS5. Fischer zufrieden: "Das hat Spaß gemacht, eine schöne Veranstaltung." Volker Wawer/Philip Leisen/Michael Grassl (BMW M3) freuten sich über den Erfolg in der Klasse F3 und den siebten Gesamtrang. Sie lagen im Ziel gut 41 Sekunden vor ihrem direkten Konkurrenten Christian Drauch (BMW M3).

Helmut Baumann/Uwe Kleen steuerten ihren Lexus IS-F auf Platz neun im Gesamtklassement. "Zum Schluss sind wir auf Nummer sicher gegangen. Den letzten Stint haben wir komplett auf Regenreifen absolviert", so Kleen. Den letzten Rang in den Top 10 belegten Dr. Guido Wegner/Felix Wegner/Winfried Bernartz (BMW M3).

RCN-Urgestein Hans-Rolf Salzer (BMW M3) gewann gemeinsam mit Sascha Salzer/Tjark Schäfer die Klasse H6 und belegte Rang zwölf in der Gesamtwertung. "Keine besonderen Vorkommnisse." Erstmals in dieser Saison waren Dirk Leßmeister/Martin Kalandrik (Porsche 993 RS) am Start. "Wir hatten zu Saisonbeginn ein Motorproblem. Die Zeit hat zwischendurch nicht für eine Reparatur gereicht. Erst jetzt konnten wir einen Probelauf für die kommende Saison starten." Die Mühen wurden belohnt mit Rang drei in der Klasse H6 und Platz 14 im Gesamtklassement.

Erstmals war die komplette Familie Strycek gemeinsam am Start. Im Opel Astra OPC wechselten sich Vater Volker Strycek mit Tochter Lena und Sohn Robin ab. Es reichte zwar noch nicht zum Sieg in der Klasse V2T, den mussten sie Jörg Heinemann/Miles Binz (Opel Astra OPC) überlassen, trotzdem war das Trio glücklich. "Es hat Spaß gemacht. Das werden wir sicherlich wiederholen, denn wir haben ja noch einige gemeinsame Ziele."