Die erfahrenen Motorsport-Legenden Manuel Reuter, Frank Biela, Laurent Aïello und Éric Hélary garantieren beim neunten und letzten Saisonrennen am 19. Oktober auf dem Hockenheimring beste Rennaction. Ein besonderes Highlight ist auch der Auftritt von Felix Baumgartner, der vor gut einem Jahr mit seinem Fallschirmsprung aus der Stratosphäre weltweit für Schlagzeilen gesorgt hatte. Dramatik pur verspricht auch die Entscheidung im Titelkampf des einzigen Erdgas-Markenpokals der Welt: Tabellenführer Kelvin van der Linde wird von Kasper H. Jensen und Jordan Lee Pepper gejagt.

Alles Wissenswerte zum sechsten und damit abschließenden Rennwochenende in Hockenheim im Stenogramm:

Manuel Reuter trifft auf ehemalige Kollegen aus der DTM., Foto: Sutton
Manuel Reuter trifft auf ehemalige Kollegen aus der DTM., Foto: Sutton

Manuel Reuter (52) ist eine echte Tourenwagen-Legende. Nach den Anfängen im Kartsport startete der gebürtige Mainzer im Jahr 1985 seine Karriere in der DTM. Dort bestritt er in 15 Jahren über 200 Rennen und holte neben vielen Siegen 1996 auch den Titel. Höhepunkte seiner motorsportlichen Karriere waren zudem 1989 und 1996 die Triumphe bei den 24 Stunden von Le Mans sowie 2003 der Erfolg bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring. Nach dem Ende seiner motorsportlichen Karriere startete Reuter im TV durch. Er ist seit 2006 der geschätzte Co-Kommentator der DTM-Übertragungen in der ARD. Privat ist der Familienvater ein echter "Ironman": Sein großes Hobby ist Triathlon.

Laurent Aïello (44) feierte 2002 seinen größten Erfolg in der DTM mit dem Titelgewinn vor Rekordmeister Bernd Schneider. Der Franzose hatte sich 1994 in der einheimischen Tourenwagen-Meisterschaft einen Namen gemacht, als er dort seinen ersten Titel gewann. In seiner internationalen Tourenwagen-Karriere holte er 1997 in Deutschland und 1999 in Großbritannien den Titel. Seinen wohl größten Erfolg feierte er 1998 mit Porsche in Le Mans: Zusammen mit seinen Teamkollegen Allan McNish und Stéphane Ortelli gewann er das legendäre 24-Stunden-Rennen. Ab dem Jahr 2000 stieg er mit Audi in die DTM ein und war dort wegen seines attraktiven Fahrstils einer der beliebtesten Fahrer.

Frank Biela war fünf Mal in Le Mans erfolgreich., Foto: Sutton
Frank Biela war fünf Mal in Le Mans erfolgreich., Foto: Sutton

Den Ruf als Titelgarant hat sich Frank Biela (59) in seiner schillernden Motorsport-Karriere verdient. In der DTM feierte er in 110 Rennen neun Siege und krönte sich im Jahr 1991 zum Champion. Zwischen 2000 und 2007 sammelte der Neusser bei den legendären 24 Stunden von Le Mans insgesamt fünf Siege im Audi. 1993 wurde Biela zudem französischer und 1996 britischer Tourenwagen-Meister. Auch das Tourenwagen-Weltfinale auf dem Circuit Paul Ricard (1995) und den legendären Grand Prix in Macau (1996) hat Biela schon gewonnen. Beim Volkswagen Scirocco R-Cup ist die Rennlegende bereits zum fünften Mal am Start. 2010 trat Biela dabei sogar gegen seine Tochter Isabelle an, die die komplette Saison im umweltschonenden Erdgas-Markenpokal bestritt.

Éric Hélary (47) stieg nach seinem Titel 1987 in der Formel-Ford-Serie in die französische Formel-3-Meisterschaft ein und gewann auch in dieser Rennserie die Gesamtwertung. Seinen größten Erfolg feierte er 1993 in Le Mans: Zusammen mit Geoff Brabham und Christophe Bouchut gewann er die berühmten 24 Stunden. 2006 erreichte er mit seinem Teamkollegen, dem späteren neunmaligen Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb, den zweiten Gesamtrang. Von 2000 bis 2002 fuhr er in der DTM und kehrte danach zur französischen Variante zurück.

Eine Legende der ganz anderen Art ist Felix Baumgartner (44). Vor fast genau einem Jahr - am 14. Oktober 2012 - sprang der Extremsportler aus rund 39 Kilometer Höhe mit dem Fallschirm zur Erde. Er durchbrach beim Projekt Red Bull Stratos als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer. Die Maximalgeschwindigkeit von Mach 1,25 oder 1.357,6 Stundenkilometern ist einer von drei Weltrekorden, die Baumgartner seitdem hält. Jetzt wagt sich der Volkswagen Botschafter in den Cup-Scirocco. Er wird nicht ganz so schnell wie bei seinem Rekordsprung unterwegs sein - es wird aber spannend, zu sehen, wie sich Baumgartner auf vier Rädern schlägt.

Kelvin van der Linde feierte in dieser Saison vier Siege., Foto: Volkswagen
Kelvin van der Linde feierte in dieser Saison vier Siege., Foto: Volkswagen

Der Titelkampf im Scirocco R-Cup wird in Hockenheim in einem spannenden Dreikampf entschieden. Der 17 Jahre junge Kelvin van der Linde hat vier von acht Rennen gewonnen und führt mit 290 Zählern. Der am letzten Rennwochenende in Oschersleben einmal erfolgreiche Kasper H. Jensen folgt mit 247 Zählern vor dem Südafrikaner Jordan Lee Pepper (232). Damit reicht van der Linde bereits ein zwölfter Platz im Finalrennen zum Titelgewinn. Die Punktevergabe im Pro- und Junior-Cup erfolgt generell nach dem Schema 60-48-40-34-32-30-28-26-24-22-20-18-16-14-12-10-8-6-4-2.

Wie viel ein Titel im Volkswagen Scirocco R-Cup wert ist, zeigt das Beispiel des letztjährigen Titelträgers Ola Nilsson (25). Der Schwede durfte in diesem Jahr beim Porsche Carrera Cup Skandinavien starten, fuhr dort fünfmal auf Platz eins und wurde Vizemeister. Die starken Leistungen brachten Nilsson einen Gaststart beim Saisonfinale des Porsche Carrera Cup Deutschland in Hockenheim ein. Dort kann er dann auch seinem Nachfolger im Volkswagen Scirocco R-Cup gratulieren.

Als Gaststarter im Scirocco R-Cup geht in Hockenheim der Direktor eines Bauunternehmens auf die Strecke. Der Brite Aaron Mason (34) hat sich die Teilnahme am Saisonfinale mit dem Gesamtsieg beim Volkswagen Racing Cup auf der Insel verdient. In seinem Cup-Scirocco feierte er in dieser Saison fünf Siege und hat sich mit insgesamt 16 Triumphen zum erfolgreichsten Rennfahrer der Geschichte der Rennserie gekrönt. Seine Motorsport-Karriere startete Mason übrigens erst 2009. Ebenfalls als Gaststarter in Hockenheim dabei ist der Journalist Roger Frauenrath (47) vom Aachener Zeitungsverlag. Er hatte sich das Cockpit mit einem Sieg beim Saisonfinale der Volkswagen Motorsport Kart-Challenge powered by Dunlop im Michael-Schumacher-Kartcenter in Kerpen verdient.

Stimmen zum sechsten Rennwochenende in Hockenheim

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor: "Der Volkswagen Scirocco R-Cup hat in dieser Saison wieder einmal überzeugend bewiesen, dass man mit einem umweltschonenden Erdgas-Antrieb beste Rennaction bieten kann. Passend dazu gibt es beim Saisonfinale in Hockenheim einen packenden Dreikampf um den Titel. Gewürzt wird das Ganze noch von den DTM-Legenden Laurent Aïello, Manuel Reuter, Frank Biela und Éric Hélary, die die jungen Rennfahrertalente herausfordern werden. Mehr können sich die Zuschauer für das letzte Saisonrennen nicht wünschen."

Manuel Reuter, Starter Legend-Cup: "DTM und dazu noch mein Start im Volkswagen Scirocco R-Cup - das wird ein tolles Finalwochenende in Hockenheim für mich. Ich freue mich riesig darauf, die alten Kollegen Frank Biela, Laurent Aïello und Éric Hélary wiederzutreffen und mich auch auf der Rennstrecke mit ihnen zu messen. Dabei steht aber natürlich - genau wie in den Duellen mit den jungen Piloten - der Spaß ganz klar im Vordergrund."

Frank Biela, Starter Legend-Cup: "Ich starte nach Hockenheim und Oschersleben 2010, dem Norisring 2011 und Hockenheim im vergangenen Jahr bereits zum fünften Mal im Volkswagen Scirocco R-Cup. Das zeigt, wie viel Spaß es mir immer wieder macht, dort mitzumischen. 2010 bin ich gegen meine Tochter Isabelle gefahren. Jetzt beim Finallauf in Hockenheim treffe ich auf drei andere Le-Mans-Sieger. Es wird spannend, zu sehen, wie schnell wir alle noch unterwegs sind."

Laurent Aïello war wegen seines attraktiven Fahrstils einer der beliebtesten DTM-Fahrer., Foto: DTM
Laurent Aïello war wegen seines attraktiven Fahrstils einer der beliebtesten DTM-Fahrer., Foto: DTM

Laurent Aïello, Starter Legend-Cup: "An Hockenheim habe ich besonders gute Erinnerungen, schließlich konnte ich 2002 hier meinen Titelgewinn in der DTM feiern. Dass ich hier jetzt beim Finale des Volkswagen Scirocco R-Cup starten kann, ist eine besondere Freude für mich. Zum einen treffe ich Freunde wie Éric Hélary auf der Rennstrecke wieder, zum anderen will ich den jungen Talenten beweisen, dass ich das Rennfahren noch nicht verlernt habe."

Éric Hélary, Starter Legend-Cup: "Ich bin glücklich, in solch einer tollen Rennserie mit einem Scirocco starten zu können - zumal Volkswagen mit meinem Landsmann Sébastien Ogier gerade Rallye-Weltmeister geworden ist. Ich will immer gewinnen, wenn ich antrete, aber das wird nicht einfach. Das Level im Scirocco-R-Cup ist sehr hoch. Es gibt schnelle Frauen, schnelle Talente und schnelle Legenden. Besonders freue ich mich auf die Duelle mit meinem besten Freund Laurent Aïello und mit meinem ehemaligen DTM-Teamkollegen Manuel Reuter."

Kelvin van der Linde, Gesamtspitzenreiter Scirocco R-Cup: "Am vergangenen Rennwochenende in Oschersleben war ich mit Blick auf den Titelkampf zu konservativ und bin zu wenig Risiko gegangen. Das wird mir nicht noch einmal passieren. Natürlich muss ich mit Köpfchen an die Sache rangehen, ich will aber auch auf Angriff fahren. Ich bin weiterhin in einer guten Position und will mir diesen Titel holen."

Kasper H. Jensen, Gesamtzweiter Scirocco R-Cup: "Hockenheim ist ein gutes Pflaster für mich, das hat schon der Saisonauftakt bewiesen. Damals war ich Zweiter hinter Nicola Larini, diesmal ist der Sieg mein Ziel. Die Meisterschaft ist für mich noch drin - ich werde alles tun, um noch einmal anzugreifen. Natürlich ist Kelvin mit seinem Vorsprung Favorit. Aber im Volkswagen Scirocco R-Cup ist alles möglich: Ich muss ein gutes Rennen fahren und Glück haben."

Jordan Lee Pepper, Gesamtdritter Scirocco R-Cup: "Der Titel ist für mich eigentlich nur noch rechnerisch drin. Kelvin ist klarer Favorit, aber Oschersleben hat gezeigt, dass es wirklich erst vorbei ist, wenn das letzte Rennen vorbei ist. Ich versuche, das Saisonfinale zu gewinnen, und dann werde ich sehen, was herauskommt."